"Muss ein Schiri sehen": Erneuter Elfmeter-Frust beim MSV

Trotz eines klaren Chancenübergewichts reichte es für den MSV Duisburg im letzten Heimspiel des Jahres gegen Erzgebirge Aue nur zu einem torlosen Remis. Mit der Leistung war Trainer Dietmar Hirsch zwar zufrieden, haderte aber erneut mit dem Schiedsrichter – und dem Rasen, den der 54-Jährige als Vollkatastrophe bezeichnete.

"Glasklares Handspiel"

Elfmeter und der MSV, das passt in der bisherigen Saison nicht zusammen. Noch immer warten die Zebras auf den ersten Strafstoß dieser Spielzeit, auch gegen Aue zeigte Schiedsrichter Felix Wagner nicht auf den Punkt, nachdem Erik Majetschak den Ball in Minute 5 an den Arm bekommen hatte. Sehr zum Ärger von Trainer Dietmar Hirsch.

"Ein glasklares Handspiel, der Arm ist ganz weit weg. Da steht Flo Krüger, der den Ball kriegt, und er (Majetschak; d. Red.) verhindert mit der Hand den Pass. Das hat der Schiedsrichter nicht gesehen, wie letzte Woche auch", schimpfte der MSV-Coach am "MagentaSport"-Mikrofon. "Ein Schiedsrichter muss das sehen. Das hat was mit Qualität und einem guten Stellungsspiel zu tun. Unfassbar, dass wir da wieder keinen Strafstoß bekommen. Da gibt es auch keine zwei Meinungen."

Hirsch kritisiert Kommunikation

Was die Kommunikation mit dem Unparteiischen anging, übte Hirsch ebenfalls Kritik: "Uns wurde vor der Saison gesagt, dass die Kommunikation mehr in den Vordergrund gestellt wird. Aber für mich ist keine Kommunikation möglich, das muss ich ganz ehrlich sagen. Am besten, man sagt gar nichts zu den Schiedsrichtern." Daran habe sich der 54-Jährige nach eigenen Angaben auch weitgehend gehalten, dennoch sah er nach 25 Minuten die gelbe Karte. Wofür, das konnte er sich im Nachgang nicht erklären. "Ich habe niemanden beleidigt. Es ist einfach eine Extremsituation in so einem Spiel hier, das muss man als Schiedsrichter akzeptieren."

In der zweiten Halbzeit habe er dann überhaupt keine Kommunikation mehr zu Wagner gesucht, "weil es für mich keinen Sinn macht. Und das finde ich ein bisschen schade, weil der Schiedsrichter neutral sein sollte." Bei allem Ärger gehört zur Wahrheit allerdings auch dazu, dass Aue nach 34 Minuten ebenfalls einen Elfmeter hätte bekommen können, als Stefaniak gegen Bulic zu Fall gekommen war. Und wenn Bulic zudem Gelb gesehen hätte, wäre es zu Gelb-Rot gekommen. Hirsch meinte aber: "Er zieht nicht mit dem Bein durch, sondern zieht es zurück. Keiner berührt den Ball, die prallen zusammen."

Rasen als "Vollkatastrophe"

Neben dem Schiedsrichter haderte Hirsch auch mit dem Rasen ("Vollkatastrophe") und dem Zeitspiel der Veilchen: "Vor allem die langen Einwürfe von Malone haben ewig gedauert. Er hat die ganze Bande, das ganze Stadion umgebaut." Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war der MSV-Coach trotz des verpassten Heimsiegs dagegen zufrieden: "Zwar haben wir nicht alles richtig gemacht, aber die Leistung war top, die Jungs haben mit viel Energie gespielt. Wir haben über die komplette Spieldauer gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen wollen und fast gar nichts zugelassen. Leider passt das Ergebnis nicht. Das ärgert uns." Die größte Chance auf das 1:0 hatte Florian Krüger, der den Pfosten traf. "Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, das haben wir in jeder Sekunde hier gezeigt. Am Ende hat es nicht gereicht", meinte der Stürmer, sprach aber von einem "gewonnenen Punkt".

Im letzten Spiel des Jahres bei Viktoria Köln wollen die Zebras nächsten Sonntag "nochmal alles raushauen", sagte Hirsch, der seinen Vertrag bei den Zebras verlängert hat. "Das ist ein Zeichen, dass wir gute Arbeit machen. Wenn eine Mannschaft schlecht spielt, ist meistens der Trainer der erste, der gehen muss. Und wenn eine Mannschaft gut spielt, dann wird der Vertrag verlängert. Daher ist das eine Bestätigung unserer guten Arbeit. Ich freue mich total, dass wir hier weiter zusammenarbeiten. Wir sind eine geile Truppe, auf die ich sehr stolz bin. Das war ein geiles und außergewöhnliches Jahr." Nicht mit nach Köln fahren wird indes Rasim Bulic, der zum fünften Mal Gelb gesehen hat.

   

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