"Müssen mutig sein": Dynamo winkt direkter Aufstiegsplatz
Mit einem Sieg im Topspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden kann Dynamo Dresden am Samstag zum zweiten Mal in dieser Saison auf Platz 3 klettern, der momentan zum direkten Aufstieg berechtigen würde. Trainer Markus Anfang fordert einen mutigen Auftritt – und hat personell wieder deutlich mehr Optionen als gegen Freiburg.
Quintett kehrt zurück
Auf gleich neun Spieler mussten die Sachsen am vergangenen Samstag in Freiburg verzichten, was sich im Spiel durchaus bemerkbar machte. Für das Topspiel gegen Wiesbaden fehlen jetzt "nur" noch Kyrylo Melichenko (Knieverletzung), Panagiotis Vlachodimos (Sprunggelenksverletzung), Max Kulke (Muskelverletzung), Jong-min Seo (Schulterverletzung) sowie Ersatzkeeper Sven Müller (krank), während Michael Akoto (nach Atemwegsinfekt), Paul Lehmann (war umgeknickt), Julius Kade (nach Fingerbruch), Christian Conteh (nach Problemen am Sprunggelenk) und Stefan Kutschke (nach Gelb-Sperre) allesamt wieder zurück sind. Vor allem die Rückkehr von Kutschke spielt Dynamo in die Karten: "Stefan ist ein Spieler, der gerade in solchen Partien sehr wichtig ist. Er geht vornweg, kann Emotionen reinbringen und auch das Publikum mitnehmen", so Trainer Markus Anfang.
Mit knapp 29.000 Zuschauern ist der Heimbereich zum dritten Mal in Folge restlos ausverkauft, was beim Chefcoach für leuchtende Augen sorgt: "Das gibt uns Energie und Power. Dafür spielt man Fußball. Es liegt an uns, den Funken überspringen zu lassen. Dann wird es schwer, hier zu gewinnen." Das Ziel ist klar: "Wir können zeigen, dass wir auch in den Topspielen eine Topleistung abrufen können. Jedoch ohne zu überdrehen."
"Mumm haben, zum Tor zu ziehen"
Denn um gegen den Tabellendritten dreifach punkten zu können, "wird es darauf ankommen, dass wir konzentriert verteidigen. Zudem müssen wir den Mumm haben, zum Tor zu ziehen. Gegen Freiburg haben wir das zu wenig gemacht." Entsprechend sei im Training unter der Woche verstärkt der Fokus darauf gelegt worden, mit dem Ball Lösungen zu finden und mehr Ballsicherheit zu haben. Das wird allein schon deswegen nötig sein, weil Wiesbaden eine "wahnsinnige Wucht" entfalten könne und "sehr gefährlich" bei Standards sei. Das zeigte sich bereits im Hinspiel, das Dynamo durch ein Gegentor im Anschluss an einen Eckball mit 0:1 verlor.
Trainer des SVWW ist Markus Kauczinski, der zwischen Dezember 2019 und April 2021 auch für Dresden aktiv war. Anfang hatte nach eigenen Angaben bisher keine Berührungspunkte mit dem 53-Jährigen, allerdings habe ihm sein Staff berichtet, dass er "sehr umgänglich" sei. "Dann hoffe ich, dass das so bleibt und er die Punkte hierlässt", witzelte Anfang in dem Wissen, dass Kauczinski ihm diesen Gefallen natürlich nicht tun wird. Schließlich würde Wiesbaden mit einem Sieg auf sechs Punkte enteilen und bei dann nur noch drei Spielen einen großen Schritt Richtung Aufstieg machen. Dresden wiederum würde im Erfolgsfall am SVWW vorbeiziehen und hätte dann seinerseits gute Karten, auf direktem Wege in die 2. Liga zurückzukehren.