MSV-Knoten geplatzt: Gedämpfte Freude bei Lieberknecht
Der MSV Duisburg ist wieder in der Spur und meldete sich nach zuletzt drei Niederlagen in Folge mit dem 1:0-Sieg gegen Magdeburg zurück. Die Freude bei Trainer Torsten Lieberknecht war allerdings etwas gedämpft.
Wünsche in Richtung Ernst
"Da stockt einem der Atem": Als Lieberknecht auf der Pressekonferenz über die Szene in der 60. Minute sprach, als Magdeburgs Dominik Ernst von Ahmet Engin brutal gefoult und verletzt wurde, war der MSV-Coach spürbar mitgenommen. "Wir sind bewegt und können uns auch im Namen von Ahmet nur entschuldigen. Ich wünsche ihm aus tiefstem Herzen alles Gute", sendete Lieberknecht Genesungswünsche in Richtung des 28-Jährigen, der sich bei dem Foul den Außenknöchel gebrochen hat und dem FCM wohl lange fehlen wird. "Es tut mir wirklich sehr Leid für ihn, das wünscht man keinem Spieler. Hoffentlich kehrt er schnell wieder zurück."
Mit etwas Abstand und abgesehen von Ernsts schwerer Verletzung wird sich Lieberknecht über drei Punkte gegen Magdeburg aber freuen können – zumal sie nach zuletzt drei Pleiten in Folge und aufkeimender Unruhe dringend nötig waren. "Wir haben viel wegverteidigt und sind froh, dass wir den Bock umgestoßen haben", sagte der MSV-Coach und sprach von einem "nicht unverdienten Sieg".
Ein "ganz feiner Junge"
Dass die Zebras erstmals in diesem Jahr vor heimischem Publikum jubeln durften, lag an Yassin Ben Balla, der nach 26 Minuten unbedrängt und sehenswert zum 1:0 verwandelte. "Ich habe es Yassin nach den vielen guten Spielen, die er zuletzt gezeigt hat, einfach mal gegönnt. Er hat sich mit diesem Treffer einfach belohnt", sagte Lieberknecht. Dass der 24-Jährige nach seinem Tor zur Bank lief und ein Trikot des erneut am Kreuzband verletzten Cem Sabanci hochhielt, gefiel dem Duisburger Coach: "Das ist ein ganz feiner Junge. Er ist immer mit vollem Herzen dabei und einfach dankbar, dass er hier die Möglichkeit bekommen hat, eine Liga höher zu spielen."
Sabancis erneuten Kreuzbandriss bezeichnete Lieberknecht derweil als "sehr bitter", betonte aber: "Wir als Team stehen voll und ganz hinter ihm." Der Torschütze selbst strahlte nach dem Sieg über das ganze Gesicht: "Wir haben gezeigt, dass wir Herz haben. Wir haben alles gegeben und uns mit dem Sieg belohnt. Das fühlt sich gut an." Ob der erkämpfte Sieg gegen Magdeburg die Wende bedeutet, werden die nächsten Wochen zeigen. Am kommenden Samstag geht es für die Zebras zum TSV 1860 München, der seit 13 Partien ohne Niederlage ist.