MSV gibt 2:0 aus der Hand: "Müssen einfach nur geschmacklos klären"

2:0 geführt und doch nicht gewonnen: Die Enttäuschung beim MSV Duisburg nach dem verpassten Sieg im Derby gegen Rot-Weiss Essen am Freitagabend war groß. Trainer Torsten Ziegner haderte mit dem Spielverlauf, nahm aber auch positive Aspekte mit.

"65 Minuten nahezu perfekt gespielt"

Als Moritz Stoppelkamp nach 52 Minuten das 2:0 erzielte, schien alles auf einen Derbysieg der Zebras hinauszulaufen. Zumal RWE bis dahin kaum zu Chancen gekommen war. "65 Minuten haben wir nahezu perfekt gespielt. Nichts deutete darauf hin, dass das Spiel in eine andere Richtung kippen könnte", sagte Ziegner bei "MagentaSport". Doch dann streute der MSV eine Phase ein, die der 44-Jährige als "typisches Phänomen im Fußball" bezeichnete. Denn aus dem Nichts kam RWE binnen drei Minuten per Doppelschlag zum Ausgleich.

"Durch einen individuellen Fehler bringen wir Essen zurück ins Spiel", ärgerte sich Zieger über den Ballverlust von Joshua Bitter, der zum ersten Gegentreffer führte (68.). "Wir müssen den Ball einfach nur geschmacklos klären, denn Essen war zu diesem Zeitpunkt tot", meinte Duisburgs Coach. Nach dem Tor habe sein Team dann "wacklige Knie" bekommen und direkt den zweiten Gegentreffer kassiert (71.). So reichte es am Ende nur zu einem Remis, das sich "wie eine Niederlage anfühlt", sagte Ziegner auf der Pressekonferenz. "Einfach schade, dass wir für uns so ein Spiel nicht belohnt haben. Ein Sieg hätte den Leuten hier total gut getan."

Ziegner sieht MSV "auf dem richtigen Weg"

Auch bei Stoppelkamp, der am Führungstreffer (5.) ebenfalls beteiligt war, überwog die Enttäuschung: "Wir haben ein überragendes Spiel gemacht und alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben: Wir haben einen tollen Kampf geboten, uns in jeden Zweikampf geworfen und die Zuschauer mitgenommen". Fünf unkonzentrierte Minuten hätten dann ausgereicht, um all das zu Nichte zu machen. "Wir hätten weiter effektiv nach vorne spielen müssen", haderte der 35-Jährige und zeigte sich "mehr als enttäuscht, dass wir die Fans nicht belohnt haben".

Doch bei allem Frust über den verpassten Sieg sah Ziegner gegenüber der 0:1-Pleite zum Auftakt in Osnabrück einen Schritt nach vorne: "Wir haben zwei Tore erzielt und standen lange Zeit stabil. Ich bin hochzufrieden, wie die Mannschaft das Spiel bestritten hat und mit den Rückschlängen umgegangen ist." Entsprechend sieht er den MSV auf dem "richtigen Weg", weil die Jungs "komplett mitziehen", wenngleich die richtigen Lehren aus der Partie gezogen werden müssten. "Eine ist, dass wir nicht unbedingt schön, aber effektiv spielen müssen." Umsetzen können es die Zebras bereits am kommenden Dienstag, wenn es zu Ziegners Ex-Klub, dem FSV Zwickau geht. Nach einer Niederlage und einem Remis sollen dann die ersten drei Punkte der neuen Saison her.

   

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