MSV-Boss schlägt Alarm: "Geht um den Fortbestand des Vereins"

Vier der letzten fünf Spielen verloren, am Freitag mit 0:4 gegen den SC Verl untergegangen und in der Tabelle auf einem Abstiegsplatz: Die Lage beim MSV Duisburg ist ernst. Präsident Ingo Wald schlägt Alarm.

Fan-Seele kocht

Der MSV Duisburg hat in seiner langen Vereinshistorie schon einiges erlebt: 28 Bundesliga-Jahre, Vizemeister 1964, viermal im DFB-Pokal-Finale und sogar einmal im Halbfinale des UEFA-Pokals. Doch von solch glorreichen Zeiten könnten die Zebras derzeit kaum weiter entfernt sein. Für viele Fans war die Klatsche gegen Verl am Freitagabend der "absolute Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte", wie in einigen Reaktionen auf den Social-Media-Plattformen zu lesen war. Auch von "Offenbarungseid", "Bankrotterklärung" und einer "Schande" war die Rede. Zudem stellten nach dem Spiel rund 50 Fans die Mannschaft am Stadion zur Rede.

Denn klar ist: Mit der Leistung wie der am Freitag geht es am Saisonende erstmals in der Vereinsgeschichte in die Regionalliga. Die Lage bei den Zebras ist bedrohlich. Nicht nur finanziell (nach wie vor ist die Saison nicht durchfinanziert), sondern derzeit vor allem auch sportlich: "Jedem muss klar sein: Es geht um den Fortbestand eines Traditionsvereins – und nicht um einzelne Personen", schlägt Präsident Ingo Wald in der "WAZ" Alarm. Jeder habe sich dem Verein unterzuordnen, "um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen", so Wald. Das gelte für die Mannschaft genau so wie für alle Verantwortlichen.

Kritik an Grlic wird immer größer

Klar sei: "Wir müssen aus dieser Abwärtsspirale raus, die Blockade in den Köpfen der Spieler raus kriegen." Doch wie kann das gelingen? "Wir müssen ihm (Trainer Cheftrainer Gino Lettieri, d. Red.) die Angst nehmen, in den Jungs wieder die Lust auf Erfolge wecken", nimmt sich Wald zusammen mit den weiteren Verantwortlichen in die Pflicht. Die Tabelle und damit verbunden das Bild, das der MSV derzeit abgebe, "müssen wir korrigieren. Nicht mit Schnellschüssen, aber schnell".

Auch Sportdirektor Ivica Grlic, der bei den Fans aufgrund der Personalpolitik im Sommer und der Rückkholaktion von Lettieri immer stärker unter Beschuss gerät, wird gefordert sein. Man wolle "alles Menschenmögliche machen, die Abwärtsspirale zu durchbrechen", betont er in der Zeitung. "Wir müssen läuferisch bestehen und zeigen, dass wir kämpferisch da sind." Diesbezüglich redete Lettieri der Mannschaft nach dem über weite Strecken blutleeren Auftritt gegen Verl offenbar ins Gewissen: "Gino hat eine sehr gute, sehr deutliche und sehr klare Ansprache gehalten", berichtet Grlic. Ob sie gefruchtet hat, wird sich bereits am Dienstag in Mannheim zeigen. Eine weitere Niederlage kann sich der MSV kaum erlauben – andernfalls dürfte es noch ungemütlicher werden.

   

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