Möhlmann: "Erst zufrieden, wenn wir konstant sind"
Benno Möhlmann, Trainer des SC Preußen Münster, verrät im Interview mit liga3-online.de, wieso er mit der bisherigen Punkteausbeute nicht zufrieden ist, spricht über die Partien in Osnabrück sowie gegen Rostock, das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Spieler Fatmir Vata beim Benefizspiel in Gütersloh am Mittwoch und über das kommende Spiel beim Spitzenreiter MSV Duisburg.
[box type="info" size="large"]"Bin mit der Punkteausbeute nicht zufrieden"[/box]
liga3-online.de: Herr Möhlmann, nach dem verpatzten Rückrundenstart in Osnabrück gab es am Wochenende ein 3:1 gegen den FC Hansa Rostock. Was lief besser?
Benno Möhlmann: Erst einmal möchte ich betonen, dass wir auch in Osnabrück über weite Strecken keine schlechte Leistung gezeigt haben. Wir haben mutig begonnen und geordnet gespielt. Nur durch einen individuellen Fehler sind wir in Rückstand geraten. Danach fehlte uns einfach die Qualität, um die Partie noch zu unseren Gunsten zu entscheiden. Gegen Rostock sind wir erneut mutig und gut in die Begegnung gestartet, hatten beim Führungstreffer dann ein wenig Glück. Fairerweise muss ich sagen, dass das Spiel sonst auch in eine andere Richtung hätte kippen können.
In der Tabelle beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze jetzt drei Punkte. Wie wichtig war der Erfolg im Rennen um den Klassenverbleib? Zuvor hatte es drei Niederlagen in Folge gegeben…
Es ist zwar korrekt, dass es vor dem Rostock-Spiel drei Niederlagen gab. Für mich ist aber jetzt nicht mehr wichtig, was im Dezember war. Entscheidend ist, wie wir nach der intensiven Wintervorbereitung aus den Startlöchern gekommen sind. Und in der Tat: Der Sieg gegen Rostock kam zum richtigen Zeitpunkt. Wenn wir nach der Auftaktniederlage in Osnabrück auch gegen den F.C. Hansa nicht gewonnen hätten, wäre die Situation sicher ein wenig unentspannter. Wir haben aber noch viel Arbeit vor uns in den kommenden Wochen und Monaten.
Sie sind seit Oktober im Amt. Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Punkteausbeute?
Um ehrlich zu sein, bin ich nicht zufrieden. Als ich das Amt übernommen habe, stand der Verein unten drin und das tut er jetzt immer noch. Vor allem die beiden Niederlagen vor Weihnachten zuhause gegen Paderborn und bei Jahn Regensburg hätten nicht sein gemusst. Ich bin erst zufrieden, wenn wir konstant erfolgreich sind und den Weg aus der Gefahrenzone gefunden haben. Dafür fehlte bisher aber noch einiges.
Was fehlte?
Die Souveränität, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und die einhundertprozentige Überzeugung, dass jeder Gegner geschlagen werden kann. Wir sind auf einem guten Weg, um all das zu verbessern. So etwas passiert aber nun einmal nicht von heute auf morgen, sondern benötigt Zeit.
[box type="info" size="large"]"Frage nach meiner Zukunft stellt sich aktuell nicht"[/box]
Am Mittwoch stand das Benefizspiel beim Oberligisten FC Gütersloh an (Endergebnis 5:0), womit dazu beigetragen werden soll, den Verein vor dem finanziellen Untergang zu retten. Es war für Sie auch ein Wiedersehen mit Ihrem ehemaligen Schützling Fatmir Vata, den Sie früher bei Arminia Bielefeld trainiert hatten. Wie groß war die Vorfreude darauf?
Ich habe mich schon darauf gefreut, auf Fatmir zu treffen. Allerdings ist es nicht so, dass wir uns seit unserer gemeinsamen Zeit in Bielefeld nicht gesehen hatten. Wir standen immer mal wieder in Kontakt, verstehen uns immer noch super. Fatmir ist ein aufgeweckter und positiver Mensch, mit dem ich mich auch heute noch gerne austausche. Auch deshalb hat es mich gefreut, dass wir ihm und dem FC Gütersloh mit dem Benefizspiel einen Gefallen tun konnten.
Sonntag geht es für den SC Preußen mit der Partie beim Spitzenreiter MSV Duisburg weiter. In der Hinserie gab es ein 1:1. Wären Sie auch im Rückspiel mit einem Remis zufrieden?
Duisburg ist nicht umsonst Tabellenführer und klarer Favorit. Das wissen auch wir. Wir sind nicht so übermütig und arrogant um zu sagen, dass wir in Duisburg gewinnen werden. Mit einem Unentschieden könnten wir uns anfreunden. Wenn dann am Ende doch mehr herausspringt, haben wir sicher nichts dagegen.
Worauf wird es vor allem ankommen, um in der MSV-Arena zu punkten?
Wichtig wird sein, defensiv kompakt zu stehen und gleichzeitig aktiv am Spiel teilzuhaben. Wir stellen uns nicht hinten rein, sondern wollen der Partie unseren Stempel aufdrücken und den mitreisenden Fans aus Münster ein ordentliches Spiel zeigen.
Ihr Vertrag läuft vorerst bis Saisonende. Können Sie sich vorstellen, noch ein Jahr dranzuhängen?
Grundsätzlich kann ich mir Vieles vorstellen. (lacht) Die Frage nach meiner Zukunft beim SCP stellt sich aktuell aber nicht. Der Fokus gilt unserer Aufgabe, die Liga zu halten. Dieses Ziel wollen wir so schnell wie möglich erreichen. Wenn wir das geschafft haben, können wir uns um andere Dinge kümmern.