Mit Torwart-Tor aus 70 Metern: MSV gewinnt kurios in Meppen
Im Mittelfeldduell zwischen dem SV Meppen und dem MSV Duisburg feierten die Gäste einen kuriosen Auswärtserfolg: Ein Eigentor, ein Tor von Keeper Müller aus 70 Metern und ein Foulelfmeter, den der gefoulte verwandelte, sorgten für einen 3:0-Erfolg. Für die Zebras war es der dritte Sieg in Folge, was in der Tabelle Platz 5 bedeutet.
Duisburg dominiert nach der Meppener Pressingphase
Vor über 9.452 Zuschauern in der Hänsch-Arena wechselten beide Trainer im Gegensatz zum vorangegangen Spiel. Bei den Emsländern beorderte Stephan Krämer Risch für Dombrowka in die startende Equipe, musste zudem kurz vor Anpfiff noch Routinier Christoph Hemlein für Faßbender ins Rennen schicken. Sein Gegenüber Torsten Ziegner stellte verletzungsbedingt um. Bouhaddouz kickte anstelle von Bakir (Knie).
Die Meppener überraschten dabei mit anfänglich sehr hohem und sehr effektivem Pressing. Der in dieser Serie bislang bockstarke Samuel Abifade war es, der die Dominanz letztlich auch gefährlich ummünzte: Gleich zweimal scheiterte er knapp am Führungstreffer (15.). Die Duisburger konnten sich allmählich befreien, kamen fortan besser ins Spiel. Erst verpasste Bouhaddouz eine Stoppelkamp-Flanke, dann setzte Marvin Ajani einen Kopfball am Kasten vorbei (22./24.). Um in Front zu gehen, bedurfte es eines Eigentores. Eine Flanke von Stoppelkamp lenkte Fedl in den eigenen Kasten (35.). Glück hatten die Duisburger, dass Marvin Pourié in der Nachspielzeit nur das Aluminium anvisierte.
Müller mit dem Treffer für die Geschichtsbücher
In Hälfte zwei gingen die Meppener mit einer Veränderung ins Spiel: Kleinsorge kam für Piossek. Hemlein orientierte sich dadurch ins Sturmzentrum, der neue Mann agierte im offensiven Mittelfeld. Und das sollte sich auszahlen. In einer zunehmend hektischer werdenden Partie war die Krämer-Elf weit präsenter und drückte auf den Ausgleich. Pepic scheiterte nach einem Eckball mit einem Kopfball, den er am Pfosten vorbeisetzte (61.). Dann der Schock für den SVM: Duisburgs Keeper Vincent Müller machte sich zum Freistoß bereit. Tief in der eigenen Hälfte wuchtete er das Spielgerät aus 70 (!) Metern in Richtung des gegnerischen Strafraumes. Das Leder tickte auf und segelte über den zu weit vor seinem Kasten stehenden Keeper Kersken hinweg ins Tor (65.) – was für ein verrückter Treffer!
Nur zwei Minuten später die Entscheidung. Stoppelkamp drang in den Sechzehner ein, wurde von Ballmert zu Fall gebracht und verwandelte den fälligen Strafstoß ohne jegliche Kompromisse. Ajani verpasste anschließend noch den vierten Treffer (73.). Es blieb letztlich beim kuriosen, aber auch verdienten Sieg der Meidericher. Die Zebras rücken mit dem dritten Sieg in Folge auf Rang fünf vor und haben nun über eine Woche Zeit, ehe es am 29. August gegen den VfB Oldenburg weitergeht. Der SV Meppen, der auf Rang zehn abrutscht, ist bereits am Freitag beim Halleschen FC zu Gast.