SVM im falschen Film: Ärgern, Mund abputzen, weitermachen

Beim SV Meppen kamen sich alle vor wie im falschen Film: Niemand, weder Trainer Christian Neidhart noch einer seiner Spieler, sah sich nach der 0:1-Heimniederlage gegen den FC Kaiserslautern zu einer aufrichtigen Gratulation an die Pfälzer zu einem verdienten Erfolg in der Lage. Die Enttäuschung über die vergeblichen Bemühungen und den damit tatsächlich mehr als unglücklichen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt saß schlichtweg zu tief.

"Klar unverdient"

"Die Leistung hat absolut gestimmt. Ein Punkt wäre verdient gewesen", stellte Neidhart nach dem Schlusspfiff auch gleichermaßen kopfschüttelnd wie ernüchtert im "Telekom"-Interview fest. Seinen gar nicht einmal trotzigen Standpunkt begründete der Coach mit den hohen Spielanteilen seiner Elf nach dem letztlich schon entscheidenden Gästetreffer durch Hendrick Zuck (21.). "Kaiserslautern hat nach dem 1:0 das Spiel nur noch verwaltet oder versucht, es zu verwalten. Wir haben alles versucht und haben auch nach der Pause och zwei überragende Möglichkeiten gehabt."

Auch Neidharts Spieler ärgerten sich über den zumindest unterbrochenen Lauf nach zuvor zwei Siegen nacheinander und insgesamt drei Spielen in Folge ohne Niederlage (sieben Punkte). Marco Kommenda verdeutlichte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" den Frust über die liegen gelassenen Zähler: "Über 90 Minuten war es klar unverdient. Wir hatten 12:0 Ecken oder so, die hatten über das gesamte Spiel zwei Torschüsse. Das ist natürlich bitter", sagte der Innenverteidiger und bekam für seine Analyse Unterstützung durch seinen Mittelfeldkollegen Thilo Leugers: "Total enttäuschend und traurig: Du hast 10:0 Ecken, wofür Du Dir nichts kaufen kannst.“

Erst recht beim Blick auf die Tabelle: Durch die fünfte Heimniederlage beginnt für Meppen die zweite Saisonhälfte in der kommenden Woche auf einem Abstiegsplatz. Überwintern wollen die Emsländer in der Gefahrenzone allerdings im Idealfall nicht, zumal Energie Cottbus und Fortuna Köln nur einen Punkt mehr auf dem Konto haben und auch der nächste Gegner Sportfreunde Lotte mit zwei weiteren Zählern Vorsprung auch noch in Reichweite liegt.

"Über außen war sehr tot"

Dennoch mochte Stürmer Nick Proschwitz in der ersten Enttäuschung keinerlei positiven Ansätze sehen und ging wesentlich kritischer mit seiner Mannschaft ins Gericht als Neidhart: "Wir haben das nicht gut gemacht. Wir sind nicht in die gefährlichen Räume gekommen, haben gar nichts kreieren können, über außen war sehr tot. Wir müssen uns da einfach verbessern."

Neidhart begann die Einstimmung für das letzte Spiel des Jahres auch schon unmittelbar nach Ende des Duells mit Kaiserslautern im Mittelkreis: "Ich habe die Mannschaft schon auf das Spiel gegen Lotte eingeschworen. Wir können in dem Heimspiel unser Ziel, mit mehr als 20 Punkten in die Winterpause zu gehen, immer noch erreichen."

 

   

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