Maximilian Riedmüller: Kieler Sprotten statt Weißwurst und Brezn

In der Zeit der Teenagerstars und DFB-Leistungszentren ist es umso ungewöhnlicher, dass es noch Spieler gibt, die erst im Herrenbereich die Amateurvereine verlassen. Maximilian Riedmüller ist dieser Schritt gelungen. Ein Portrait über den amtierenden Champions-League-Sieger im Tor von Holstein Kiel. Seit knapp vier Monaten spielt Maximilian Riedmüller nun bei Holstein Kiel. Der ehemalige Torhüter des FC Bayern München war vereinslos und absolvierte Anfang Juli ein Probetraining in der Landeshauptstadt.

Chance genutzt – Sofort Stammspieler

„Riedmüller hat uns während der drei Tage […] sowohl sportlich als auch menschlich überzeugt. Mit seinen 25 Jahren wird er uns als erfahrener Drittliga-Torhüter mit Sicherheit eine große Stütze in der kommenden Saison sein“, gab Holsteins Sportlicher Leiter Andreas Bornemann damals in einer Pressemitteilung bekannt. Bereits eine Woche nach seiner Verpflichtung bestritt Riedmüller das erste Pflichtspiel für die KSV. Beim 6:0 – Sieg im Achtelfinale des SHFV-Pokal gegen den Polizeisportverein Union Neumünster parierte der Schlussmann zudem in der 79. Minute einen Elfmeter vom Neumünsteraner Verteidiger Kai Siedschlag, dem älteren Bruder des für Holstein spielenden Tim Siedschlag. In der 3. Liga verpasste der Neuzugang bis jetzt keine Spielminute, kassierte in 14 Spielen ebenso viele Gegentore und behielt sogar vier Mal eine weiße Weste. Riedmüller zeichnet sich durch starke Reflexe und gutes Torwartspiel im eins gegen eins aus. Diese Qualitäten bestätigte der Kieler Schlussmann in der laufenden Saison und lieferte stets eine solide Leistung ab. Was noch fehlt sind die herausragenden Spiele, die einen Spitzentorwart auszeichnen. Dennoch gilt: Wenn der 25-Jährige diese Leistungen bestätigen kann, darf man diesen Wechsel durchaus als Gewinn für beide Seiten sehen.

Ausbildungsverein Bayern München

Der gebürtige Münchener Riedmüller wechselte mit 19 Jahren von einem Stadteilverein zum Bayernligisten SV Heimstetten wo er als Stammspieler in seinem ersten Herrenjahr starke Leistungen zeigte. Als Folge dessen wurde Riedmüller vom FC Bayern München verpflichtet. Dort debütierte er am 1. März 2009 für die Reserve in der 3. Liga. Nach einem durchwachsenen Start gelang es ihm sich in der Saison 10/11 einen Stammplatz zu erkämpfen. Er erhielt daraufhin auch einen Profivertrag und stand als dritter Torhüter im Kader der Bundesliga-Mannschaft. In der abgelaufenen Spielrunde wurde Riedmüller von den Perspektivspielern Raeder und Zingerle auf die Bank verdrängt.Obwohl damals verschiedene Angebote vorlagen blieb er noch ein Jahr beim FCB, in dem er zwei Regionalligaspiele bestritt. Nichtsdestotrotz darf sich der heutige Holstein-Schlussmann Triple-Sieger 12/13 nennen, da er weiterhin zum Aufgebot der ersten Mannschaft der Bayern zählte. Gegen Ende seiner Zeit in München betonte er immer wieder, dass es „hundertprozentig passen“ müsse bevor er den Verein wechsele. Die Gefahr eines überstürzten Wechsels des schnellen Geldes wegen bestand sowieso nie, ist doch der Berater von Riedmüller kein gewinnorientierter Geschäftsmann, sondern sein Vater. Der erfahrene Torhüter wirkt nach seiner Zeit bei den Bayern sehr reif. Er habe viele wichtige Erfahrungen sammeln können und würde gern ins Ausland wechseln um sich sowohl sportlich als auch persönlich weiter zu entwickeln, so Riedmüller Ende Mai im Interview mit fussball-vorort.de

Ins Ausland ging es für den 25-Jährigen zwar nicht, dennoch sollte die Ostseeküste genügend  Abwechslung vom Münchener Alpenvorland bieten. „Was mir an Kiel gefällt, sind der Strand und das Wasser. Die Innenstadt, wo man einen Kaffee trinken kann, finde ich auch klasse“, lautet das erste Zwischenfazit des Neu-Kielers, der mit seiner Freundin hier eine Wohnung bezogen hat und nebenbei studiert.

FOTO: calcio-culinaria.de

 

 

   

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