Maßnahmen verlängert: Leere Ränge auch zum Jahresauftakt

Die seit Anfang November vorherrschenden Geisterspiele werden auch zum Auftakt des neuen Jahres Bestand haben. Nicht ausgeschlossen aber, dass es Ausnahmen geben könnte.

Corona-Maßnahmen bis 10. Januar verlängert

Bund und Länder verständigten sich im Rahmen ihrer Beratungen am Mittwoch darauf, die aktuell gültigen Corona-Maßnahmen bis zum 10. Januar zu verlängern. Entsprechend werden die Ränge in den Stadien auch am ersten Spieltag im neuen Jahr (8. bis 10. Januar) leer bleiben. "Das Ziel ist weiterhin eine Inzidenz unter 50 – davon sind wir im Schnitt derzeit jedoch sehr weit entfernt", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abend. In der 3. Liga weisen momentan 16 der 18 Standorte einen Wert über 50 Neuinfektionen pro Woche auf 100.000 Einwohner auf – nur in Rostock (22,0) und Halle (47,7) liegen die Zahlen mit Stand von Mittwoch darunter. Durchaus möglich daher, dass es zu Ausnahmen kommen könnte. Mecklenburg-Vorpommern etwa will wegen vergleichsweise niedriger Infektionszahlen am 15. Dezember darüber entscheiden, ob die beschlossenen Maßnahmen allesamt bis zum 10. Januar verlängert werden.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnt derweil: "Die Corona-Lage in Deutschland ist mitnichten entspannt. Die Zahl der Todesfälle wächst – und zwar sehr stark." Am Dienstag starben laut dem Robert-Koch-Institut 487 Menschen an den Folgen von Corona – ein neuer Höchstwert. "Gerade in den Alten- und Pflegeheimen sterben jeden Tag Menschen – das können wir nicht so hinnehmen. Das sind unglaublich viele Schicksale. Es ist unsere absolute Verpflichtung, für jedes Leben die Schutzfunktion wahrzunehmen." Daher müsse man "weiter am Ball bleiben" und dürfe "nicht nachlassen". Möglicherweise, deutete Söder an, könnten die Maßnahmen in einigen Bereichen weiter verschärft werden. Man müsse dann überlegen: "Lieber kürzer konsequenter als länger halbkonsequent." Denn der erhoffte Effekt der aktuellen Maßnahmen blieb bislang aus.

Bund verlängert Corona-Hilfen

Für die Drittligisten bedeuten die nach wie vor anhaltenden Geisterspiele weitere Verluste, allein dem F.C. Hansa Rostock entgehen im November und Dezember dadurch insgesamt 390.000 Euro. Und vieles deutet aufgrund der weiterhin hohen Corona-Zahlen (über 17.000 Neuinfektionen am Dienstag) darauf hin, dass auch im kompletten Januar noch nicht wieder vor Zuschauern gespielt werden kann. Zwickaus Vorstandssprecher Tobias Leege rechnet sogar damit, dass die Stadien bis zum Saisonende leer bleiben. Am 4. Januar wollen Bund und Länder beraten, wie es ab Mitte Januar weitergeht.

Die gute Nachricht: Der Bund wird die Corona-Hilfen für den Profisport bis zum 31. Juni 2021 verlängern. So können die Drittligisten auch weiterhin eine Erstattung von 80 Prozent (maximal 800.000 Euro) für entgangene Zuschauereinnahmen aus den Monaten April bis Dezember 2020 beantragen. Darüber hinaus sind für die Profivereine in Deutschland (die Fußball-Bundesligen der Männer ausgenommen) weitere 200 Millionen Euro vorgesehen, mit denen anderweitige Verluste bis zu 70 Prozent und mit maximal drei Millionen Euro pro Klub kompensiert werden sollen.

   

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