Markus Thiele: "Hansa ist für die 3. Liga zu groß"

Seit Freitag ist Markus Thiele offiziell Manager des F.C. Hansa Rostock, einen Tag später sah der frühere Aalener eine bittere 0:3-Niederlage gegen die Sportfreunde Lotte. Da die Kogge aber dennoch als Vierter in die Winterpause geht, blickt Thiele optimistisch in die Zukunft.
"Es wurde vieles richtig gemacht"
34 Punkte aus 20 Spielen und nur zwei Zähler hinter dem Relegationsplatz: Nach dem personellen Umbruch im vergangenen Sommer, als fast die komplette Mannschaft ausgetauscht wurde, hätte wohl niemand gedacht, dass Hansa zur Winterpause in unmittelbarer Nähe zu den Aufstiegsplätzen stehen würde. "Es wurde vieles richtig gemacht", lobt Thiele im Interview mit den "Norddeutschen Nachrichten".
Der 35-Jährige betont: "Ich habe gespürt, dass die Weichen in die richtige Richtung gestellt wurden, und gesehen, dass ich etwas bewegen kann." In der Winterpause soll nun an kleinen Stellschrauben gedreht werden: "Wir müssen uns mental weiterentwickeln und fußballerisch zulegen. Wenn es darum geht, ein Spiel zu kontrollieren, haben wir noch Luft nach oben. Wir agieren manchmal zu unruhig und hektisch. Ich wünsche mir mehr Ballbesitz und ein souveräneres Auftreten. Daran werden wir in der Vorbereitung arbeiten", wird Thiele in der "Ostsee-Zeitung" zitiert.
Thiele sucht "hungrige Spieler"
Auch personell will Hansa nachlegen, vor allem im Sturm besteht Bedarf: "Wir brauchen hungrige Spieler, die sich mit dem Verein weiterentwickeln und seinen Weg in die 2. Liga mitgehen wollen, ohne dass sie dabei die eigenen Interessen über die des Clubs stellen", gibt die Thiele die Richtung vor. Unter dieser Maxime sollen in Kürze auch Gespräche mit Spielern geführt werden, deren Verträge am Saisonende auslaufen: "Wenn die Spieler von dem Projekt überzeugt sind, bleiben sie da. Und wenn sie es nicht sind, dann sind es auch die falschen."
Das mittelfristige Ziel ist klar: "Wir brauchen kein Hehl daraus zu machen, dass Hansa Rostock für die 3. Liga zu groß ist", weiß Thiele. "Wenn man eine saubere und vernünftige Arbeit macht und die Leute draußen spüren, dass man alles für das Ziel unternimmt, dann ist vielleicht der Druck nicht ganz so hoch. Wir sollten zeigen und dokumentieren, das Ziel auch erreichen zu wollen". In dieser Saison ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga zwar noch nicht das erklärte Ziel, der Grundstein soll aber bereits gelegt werden. Und die Hinrunde hat gezeigt: Hansa befindet sich auf dem richtigen Weg.