Marc Stein: "Wir haben eine tolle Moral bewiesen"

Die Stuttgarter Kickers und Preußen Münster trennten sich am Samstag vor 3.150 Zuschauern 1:1 Unentschieden. Dabei waren die Blauen nach dem berechtigten Platzverweis von Fabian Baumgärtel (44. / grobes Foulspiel) über eine Halbzeit in Unterzahl, trotzdem konnte Lhadji Badiane in der 56. Minute den Führungstreffer der Preußen durch Erik Zenga (25.) egalisieren. Unter dem Strich eine gerechte Punkteteilung, da die Kickers sich nach einer schwachen ersten Hälfte deutlich steigerten. SVK-Trainer Horst Steffen war verärgert über das schwache Auftreten seiner Mannschaft in der ersten Hälfte, konnte sich jedoch freuen, dass sein Team nach dem Seitenwechsel Moral bewies und in Unterzahl noch einen Punkt rettete. "Das war heute kein normales Kickers-Spiel“, resultierte er nach der Partie. Im Folgenden erklärt liga3-online.de, was beim Spiel gegen Münster anders lief als in der bisherigen Saison.

"Gaiser hat heute nicht seine Leistung abrufen können"

Die SVK-Spieler hatten sich vorgenommen von Beginn an dominant aufzutreten und das Spiel zu kontrollieren. "Wir wollten den Schwung aus dem Last-Minute Punkt in Dresden heute mitnehmen, dass ist uns jedoch erst in der zweiten Hälfte gelungen", musste auch Außenverteidiger Fabio Leutenecker feststellen. Statt wie gewöhnlich bei Heimspielen spielerisch zu glänzen, leisteten sich die Kickers-Profis in der ersten Hälfte einen Fehlpass nach dem anderen. Einen besonders schlechten Tag erwischte hierbei Mittelfeldspieler Marco Gaiser, da er zu nervös schien und die Bälle selten zum Mitspieler brachte. Deshalb reagierte Trainer Horst Steffen auch noch vor der Halbzeit und brachte Daniel Kaiser für den 21-Jährigen. "Gaiser hat heute nicht seine Leistung abrufen können und viele unnötige Ballverluste gehabt, deshalb habe ich vor der Halbzeit schon reagiert, was ich ansonsten selten mache. Jetzt müssen wir Gaiser wieder aufbauen, denn er kann der Mannschaft in jedem Fall weiterhelfen, wenn er in Normalform ist", so Steffen nach der Partie.

Zerfahrene erste Halbzeit

Nach Ballverlusten leisteten sich die Kickers immer wieder unnötige Foulspiele, dadurch kamen die Gäste zu gefährlichen Standardsituationen. Durch einen dieser Freistöße resultierte dann auch das 1:0 von Erik Zenga. "Unser Trainer hat uns vor den gefährlichen Freistößen von Münster gewarnt und wir wollten unnötige Fouls in jedem Fall vermeiden. Das haben wir heute in der ersten Halbzeit einfach schlecht gemacht", kritisierte SVK-Stürmer Gerrit Müller nach der Partie. Müller musste schon in der 36. Minute ausgewechselt werden, da er einen Schlag auf das Becken abbekommen hatte. Preußens Torhüter Daniel Masuch und Marcus Piossek konnten nach Zusammenstößen mit Gegenspielern nur mit Verband weiterspielen und Kickers-Verteidiger Fabian Baumgärtel sah nach seinem unnötigen groben Foulspiel im Mittelfeld die rote Karte. Dies zeigt, wie zerfahren die erste Halbzeit war, in der die Kickers mehr durch Foulspiele als durch erarbeitete Torchancen auffielen. Ebenso untypisch für ein Kickers-Spiel, da war auch Münsters Sportvorstand Carsten Gockel überrascht. „So aggressiv habe ich die Kickers nicht erwartet.“

"Jetzt müssen wir eben auswärts mal gewinnen"

In der zweiten Hälfte zeigten die Kickers dann wieder ihre Qualitäten und waren in Unterzahl die bessere Mannschaft. "Der Trainer hat in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden und wir hatten in Unterzahl auch nichts mehr zu verlieren", gab Kickers-Verteidiger Hendrik Starostzik nach der Partie zu Protokoll. „Teilweise haben wir in der Abwehr in Unterzahl verteidigt, aber dadurch haben wir im Angriff auch immer wieder Torchancen bekommen", sagte er weiter. In der Tat erarbeitete sich der SVK nun zahlreiche Torchancen und es dauerte nicht lange, ehe Lhadji Badiane nach der elften Torvorlage der Saison von Besar Halimi sein viertes Saisontor erzielen konnte. In der 80. Minute hatte er sogar die Chance die Blauen in Führung zu bringen, doch er scheiterte freistehend an SCP-Keeper Daniel Masuch. Auf der Gegenseite konnte SVK-Schlussmann Korbinian Müller sich auszeichnen, als er drei Minuten vor Spielende auf der Linie eine Glanzparade zeigte. Unter dem Strich verdiente sich der SVK durch die starke zweite Hälfte in Unterzahl den Punkt, auch wenn die Blauen seit nunmehr vier Spielen auf einen Sieg warten. "Nach dem Spielverlauf müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein, da wir über eine Halbzeit in Unterzahl waren. Wir haben eine tolle Moral bewiesen", brachte es SVK-Verteidiger Marc Stein auf den Punkt. „Jetzt müssen wir eben auswärts mal gewinnen", fordert er. Dies dürfte aber nicht leichter werden, denn beim nächsten Drittligaspiel in Erfurt in zwei Wochen muss Trainer Horst Steffen auf die gesperrten Spieler Fabian Baumgärtel und Marco Gaiser verzichten.

FOTO: Julian Lehnhardt

   

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