Manuel Hornig: Für den Klassenerhalt kämpft er unter Schmerzen

Manuel Hornig von Arminia Bielefeld wurde mit 41% von den Lesern von liga3-online.de zum Abwehrspieler der Saison gewählt. Damit entfielen auf den stellvertretenden Kapitän von Arminia Bielefeld 2.716 der insgesamt 6.641 abgegebenen Stimmen. Der aus dem kleinen Örtchen Kandel (Pfalz) stammende Abwehrrecke kommt in der abgelaufenen Saison auf 28 Einsätze und erzielte in diesen fünf Tore und bereitete ein weiteres vor. Er ist damit, neben André Laurito (Jahn Regensburg) und Marco Pischorn (SV Sandhausen), der torgefährlichste Verteidiger der 3. Liga.

Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern

Hornig, der seine Karriere bei "Olympia Rheinzabern" begann und später zur Jugend des Karlsruher SC wechselte, hat schon von der Oberliga bis zur 2. Bundesliga alles gesehen. So spielte er von 2000 – 2005 für den SC Hauenstein – für den übrigens auch sein kleiner Bruder Florian aktiv ist – in der Oberliga Südwest.  Von dort aus wechselte er für zwei Jahre zum 1.FC Saarbrücken, mit dem er unter anderem in der 2. Bundesliga kickte. Anschließend ging er für ein Jahr zu den Kickers aus Offenbach. Während seiner Zeit in Offenbach wurde der 1.FC Kaiserslautern auf den 1.90 m großen Defensiv-Allrounder aufmerksam und man wollte ihn als Führungsspieler für die zweite Mannschaft holen. Aufgrund guter Trainingsleistungen fand er sich aber recht zügig im Kader der 1. Mannschaft wieder und damit auch wieder in der 2. Bundesliga. Nach diesem Intermezzo wechselte der Linksfuß für eine Spielzeit nach Koblenz, wo er sogar Kapitän wurde.

Zwei Monate Zwangspause in Bielefeld

Seit Juni 2011 spielt er nun für Arminia Bielefeld und scheint auch ein wenig länger bleiben zu wollen, da er gleich einen Vertrag bis 2014 unterschrieben hat. Der Kontakt sei über Samir Arabi zustande gekommen, berichtete Hornig  der "Neuen Westfälischen". Vor der Vertragsunterzeichnung unternahm er eine Stadtbesichtigung, "um mir meine neue Heimat ein wenig genauer anzuschauen." Die Eindrücke müssen ihm gefallen haben. "Ich bin 450 Kilometer von meinem Heimatort entfernt – diese Entscheidung hätte ich nicht für jeden Verein getroffen", sagte Hornig dem Blatt. Sein Einstieg beim DSC begann ein wenig schleppend, da er sich gleich zu Beginn des Trainingslagers 2011 in Teistungen einen Meniskusriss zuzog und für fast zwei Monate ausfiel. Nachdem er diese Verletzung überstanden hatte, kämpfte er sich zurück in die Mannschaft und überzeugte mit Ehrgeiz, Leidenschaft und Leistung.

Wichtiges Tor in Oberhausen

Und so kam er dann endlich am 5. Spieltag zu seinen ersten Einsatzminuten, als er für Thomas Hübener, in der 84. Minute eingewechselt wurde. Sein erstes Tor im schwarz-weiß-blauen Dress, schoss er am 7. Spieltag gegen Jahn Regensburg.  Der als stets gut gelaunt geltende Spieler wurde immer mehr zum unverzichtbaren Bestandteil der Bielefelder Defensive und ist inzwischen gar nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken. So köpfte er zum Beispiel das ganz wichtige Tor zum 0:1 gegen Rot Weiß Oberhausen und sicherte dem DSC drei Punkte für den Klassenerhalt. Auch der Führungstreffer zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen die zu dem Zeitpunkt als unschlagbar geltenden Chemnitzer war von immensem Wert. Was zu dem Zeitpunkt noch niemand wusste, Hornig spielte verletzt und dementsprechend unter großen Schmerzen. Nachdem der Klassenerhalt, durch das 2:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena, perfekt gemacht wurde, lies er sich am Sprunggelenk operieren und fiel für den Rest der Saison aus. Mit seiner Rückkehr ins Training und zur Mannschaft rechnet man voraussichtlich Mitte Juni.

Studium als Absicherung

Durch diese aufopfernde Art verglich man ihn zwischenzeitlich schon mit der Arminia-Legende Rüdiger "Rübe" Kauf, der durch seinen schier unglaublichen Ehrgeiz und Kampfeswillen einer der ganz Großen bei Arminia Bielefeld wurde. Auch für einige Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft hat es schon gereicht. Es war zwar nicht die A-Nationalmannschaft, sondern die vom DFB unterstützte Studenten-Nationalmannschaft. Es reichte sogar bei einer Begegnung 2007 gegen Südafrika für ein Tor. Niedergelassen hat er sich im beschaulichen Helpup (Kreis Lippe), wo er mit seiner Frau Sarah wohnt, die er im Dezember 2011 geheiratet hat. Neben dem Platz absolviert der Pfälzer ein Studium an der Uni Mainz (Lehramt Gymnasium mit den Fächern Sport und Erdkunde). Das Studium bezeichnete er in einem Interview mit der "Neuen Westfälischen" als "Absicherung, falls es mit dem Fußball nicht mehr klappen sollte". Leidenschaft und Hingabe, so erobert man die Herzen der Arminen. Manuel Hornig hat dies verstanden, und wenn er an die Leistung der letzten Saison anknüpfen kann und halbwegs verletzungsfrei bleibt, könnte er in der kommenden Saison einiges bewegen.

FOTO: Marvin Wellhausen

   
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