"Mannschaft nicht wiedererkannt": Beim FCS wird Klartext gesprochen

Nur knapp eineinhalb Wochen nach dem sensationellen Sieg im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München ist der 1. FC Saarbrücken mittlerweile wieder im grauen und tristen Ligaalltag angekommen. Nach der Pleite gegen 1860 München wurde Klartext gesprochen.

"Ganz, ganz ekelhafte Situation"

Nur 15 Punkte nach 14 Spielen, Tabellenplatz 15 und lediglich zwei Punkte vor den Abstiegsrängen – wenn auch bei zwei Partien weniger: Statt vom Aufstieg zu träumen, heißt die Realität des 1. FC Saarbrücken im November 2023 derzeit Abstiegskampf. "Man muss nur auf die Tabelle schauen, dann ist alles gesagt", machte Marcel Gaus im "SR" deutlich. Mit einem Sieg gegen 1860 München hätten sich die Saarländer befreien können, doch nach der dritten Niederlage aus den letzten fünf Partien und nur einem Sieg aus den vergangenen acht Spielen steckt der FCS nach wie vor ganz weit unten drin. "Das ist eine ganz, ganz ekelhafte Situation", so der Abwehrspieler.

Vor allem die schwache Anfangsphase, in der Saarbrücken schon nach 16 Minuten mit 0:2 hinten lag, warf Fragen auf. "So dürfen wir nicht untergehen", schimpfte Gaus. Nach einer halben Stunde "hätte es auch 0:3 oder 0:4 stehen können, da braucht man sich nicht in die Tasche lügen". Trainer Rüdiger Ziehl sprach gegenüber dem TV-Sender gar vom "schlechtesten, das wir bislang gespielt haben. Da habe ich die Mannschaft nicht wiedererkannt". Zwar kämpfte sich die Mannschaft mit zwei Toren binnen drei Minuten zurück, ging am Ende aber dennoch als Verlierer vom Platz.

"Geht jetzt nur noch darum, Punkte zu holen"

Die Folge: Die eigentlich anvisierten Aufstiegsplätze sind bereits außer Sichtweite. Selbst wenn der FCS die beiden Nachholspiele gegen Dresden (Sonntag) und Duisburg (29. November) gewinnen sollte, würden immer noch zehn Punkte zu Platz zwei fehlen. Auch der Relegationsrang wäre selbst dann noch sechs Zähler weg. Und gegen den souveränen Tabellenführer aus Dresden muss am Sonntag auch erstmal gewonnen werden, damit die Rechnung aufgehen kann.

"Es geht jetzt nur noch darum, Punkte zu holen", sagte Gaus. Ziehl forderte: "Wir müssen uns daraus ziehen und eine bessere Leistung bringen." Ob er noch davon überzeugt ist, die Wende einleiten zu können? "Ja", antwortet der 44-Jährige kurz und knapp. Den Beweis dafür muss er mit seiner Mannschaft in den nächsten Spielen antreten. Sonst könnte das Vertrauen in Ziehl bröckeln. Die ersten "Trainer raus"-Rufe waren am Samstag bereits zu vernehmen. Pokal-Sensation hin oder her.

   
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