Magdeburg reist zum Tabellenführer: Wollitz furchtlos

Nach dem ersten Sieg unter Claus-Dieter Wollitz gegen den Tabellenletzten der Liga wartet nun das extreme Kontrastprogramm: Der 1. FC Magdeburg gastiert am Freitag (19 Uhr) bei Spitzenreiter Duisburg sein. Angesichts der Niederlagenserie des aktuellen Liga-Primus relativiert sich die Ausgangssituationen aber für den Magdeburger Cheftrainer. 

Gjasula fehlt gegen Ex-Klub

Die Serie von Jürgen Gjasula wird am Freitagabend reißen. Denn selbst wenn der 1. FC Magdeburg im vierten Spiel infolge einen Elfmeter zugesprochen bekäme, wäre der erfahrene Routinier nicht zur Ausführung bereit – wegen einer Gelb-Sperre wird der Ex-Duisburger das Duell mit dem aktuellen Spitzenreiter verpassen. Trotzdem werden die Magdeburger nach dem 6:2-Sieg gegen Jena mit neuem Selbstvertrauen anreisen, wie Claus-Dieter Wollitz betont: "Ich will nicht von einer Erleichterung sprechen, aber es ist schon Ballast weggefallen."

Nach dem Erfolg beim Tabellenletzten rechnet sich der Cheftrainer jetzt auch Chancen beim Spitzenreiter aus. "Uns erwartet ein Gegner, der in den letzten Wochen nicht so erfolgreich war", blickte der 54-Jährige auf drei Niederlagen der Duisburger zurück, denen zum Trotz die Meidericher immer noch von Ligaspitze grüßen. Wollitz unverblümt: "Ich kann mich nicht erinnern, dass es mit 44 Punkten nach 26 Spielen schonmal einen Tabellenführer gab." Tatsächlich gab es das in der Drittliga-Geschichte noch nie, zuvor hielt der VfL Osnabrück in der Saison 2009/10 den Mindest-Rekord mit 45 Punkten – damals unter Wollitz-Nachfolger Karsten Baumann.

"Können Rückstände aufholen"

Deswegen erwartet der FCM-Coach ein Duell auf Augenhöhe. "Ich glaube nicht, dass es ein Spiel zwischen Platz eins und Platz zwölf ist, sondern vom MSV gegen den FCM in einer engen Liga", relativierte der 54-Jährige die Tabellenplätze der Kontrahenten, die zu Spieltagsbeginn an erfolgreiche Zeiten anknüpfen wollen. Dafür sieht Wollitz sein Team auf dem richtigen Weg: "Nennen Sie mir eine Mannschaft, die öfter alleine auf das Tor zuläuft, als wir. Das haben nicht viele Mannschaften. Deswegen ist es gut, dass wir uns belohnt haben."

Nun gelte es nur noch, diese Chancen auch regelmäßiger zu verwerten. Davon ist der Fußballlehrer überzeugt: "Irgendwann wird diese Mannschaft eine extreme Selbstverständlichkeit bekommen. Dann wird es für sie eine Selbstverständlichkeit sein, Spiele zu gewinnen. Wenn sie das verinnerlicht hat und davon überzeugt sind, dass es jede Woche eine Chance gibt." Und deswegen will er sich auch nicht allzu lange mit "Zufriedenheit" nach dem Jena-Spiel aufhalten. Zumal sich der FCM sich auch von Rückschlägen nicht aufhalten lässt: "Wir können Rückstände aufholen. Alle Punkte, die wir geholt haben, haben wir nach Rückständen aufgeholt."

Gjasula-Ersatz: Müller vor Bomheuer

Es stellt sich zuletzt nur noch die Frage, wer Jürgen Gjasula in der Innenverteidigung des FCM ersetzen wird. "Es wäre keine Überraschung, wenn Tobias Müller morgen auflaufen würde", erklärte Wollitz – mit dem Verweis darauf, dass man mit Dustin Bomheuer einen weiteren Ex-Duisburger als Alternative für die Startelf hätte: "Klar ist es eine Extra-Motivation, wenn ein Spieler gegen seinen Ex-Verein spiel. Fakt ist, dass Bomheuer in den ersten drei Spielen gespielt hat. Die Stabilität war aber nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Das lag aber nicht nur an ihm." Ob der Innenverteidiger dennoch eine Chance bekommt oder ob die Personalentscheidungen schon gefallen sind, schien damit geklärt zu sein.

   
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