"Macht mir Sorgen": Wollitz appelliert nach Minuskulisse
Obwohl Energie Cottbus als Tabellenführer in den Spieltag gegangen war, wollten die Partie gegen Viktoria Köln am Samstag nur 8.628 Fans sehen – so wenige wie noch nie seit der Rückkehr in die 3. Liga. Trainer Claus-Dieter Wollitz appellierte an die Anhänger.
Wohl mehrere Gründe
Vor dem Spiel hatte Energie noch die Werbetrommel gerührt, doch es half nicht. Erstmals seit dem Wiederaufstieg in die 3. Liga fand ein Heimspiel vor weniger als 9.000 Zuschauern statt, selbst gegen Havelse waren Mitte Oktober rund 1.000 Fans mehr im Stadion. Die Gründe für die Minuskulisse sind vermutlich vielschichtig, unter anderem dürften die Temperaturen und der eher kleine Name des Gegners eine Rolle gespielt haben.
Als Claus-Dieter Wollitz darauf bei der Pressekonferenz im Nachgang der Partie angesprochen wurde, sagte er: "Ich habe gehofft, dass ich diese Frage nicht gestellt bekomme. Ich will sie nicht beantworten." Stattdessen hob er hervor, dass die Fans im Stadion für eine "fantastische Stimmung" gesorgt hätten. "Dann sage ich, obwohl es uns weh tut, lieber 8.700 Positive, die alles geben, um dieses Spiel in unsere Richtung zu drehen."
"Wirtschaftlich nicht mehr darstellbar"
Was den 60-Jährigen allerdings nachdenklich stimmte: "Wenn Energie Cottbus 15., 16. oder 17. wäre, dann hätten wir 5.000 Zuschauer. Das halte ich für viel bedenklicher, weil es wirtschaftlich nicht mehr darstellbar wäre." Wollitz betonte, dass der FCE von den Zuschauereinnahmen abhängig sei. "Es geht darum, das eine oder andere darstellen zu können und einen gewissen Kader zusammenzustellen, um konkurrenzfähig zu sein." Entsprechend hofft Wollitz, dass sein Team in dieser Saison nicht mehr unten reinrutscht. "Das macht mir viel mehr Sorgen für die Zukunft und die Perspektive des Klubs."
Schon rund um das Pokalspiel gegen RB Leipzig hatte es Diskussionen um die Zuschauerzahl bei Energie Cottbus gegeben, weil im Heimspiel unmittelbar davor 10.000 Fans weniger im Stadion waren. Am kommenden Samstag dürften wieder deutlich mehr Zuschauer dabei sein, schließlich steht das absolute Topspiel gegen Tabellenführer MSV Duisburg an. Womöglich haben einige Fans nur für eine der beiden Partien des Heimspiel-Doppelpacks Karten gekauft – und sich dann für das Duell gegen die Zebras entschieden.