"Macht mich stinksauer": Seegert schimpft nach herbem Dämpfer

Da war es wieder, das alte Auswärtsgesicht des SV Waldhof Mannheim. Beim 0:3 in Wiesbaden kassierten die Kurpfälzer am Samstag die 9. Niederlage im 14. Spiel in der Fremde und mussten damit nach zuletzt drei Siegen in Folge einen herben Dämpfer im Aufstiegsrennen hinnehmen. Kapitän Marcel Seegert war nach Spielende "stinksauer".

"Einfach zu wenig. Punkt"

Auch wenn schon einige Minuten nach Schlusspfiff vergangen waren, als Marcel Seegert zum Interview mit "MagentaSport" kam: Der 28-Jährige musste sich sichtlich zusammenreißen, um nach der überraschend deutlichen Niederlage nicht aus der Haut zu fahren. Die erste Halbzeit sei noch gut gewesen, schließlich sei der Waldhof "dominant aufgetreten" und habe "keine Umschaltmomente" zugelassen. Doch nach der Pause "war es einfach zu wenig. Punkt. Das macht mich stinksauer", schimpfte der Innenverteidiger. "Ich muss mich wirklich beherrschen."

Vor allem das Abwehrverhalten war dem Verteidiger ein Dorn im Auge. "Wir machen einfache Fehler und laden einen Gegner, der gar nicht im Spiel war, ein." So stand es nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff durch einen Schuss aus 16 Metern bereits 0:1, ehe der SVWW nach 69 Zeigerumdrehungen im Anschluss an eine Ecke ein Durcheinander in der Mannheimer Hintermannschaft nutzte und auf 2:0 erhöhte. Gegentreffer Nummer drei resultierte kurz danach aus einem von Winkler verursachten Hand-Elfmeter (74.). "Das ist einfach ärgerlich und hatte nichts mit Glück oder Pech zu tun", meinte Seegert. Und während der Waldhof hinten mehrfach patzte, blieben die Mannheimer in der Offensive viel zu harmlos und ungefährlich. "Im letzten Drittel fehlte uns die Präzision und die letzte Gier, um zwingend vor das Tor zu kommen", analysierte der SVW-Kapitän.

Schon 47 Gegentore

Auch Trainer Christian Neidhart bemängelte die fehlende Durchschlagskraft: "Wir haben gegen tiefstehende Wiesbadener keine Mittel gefunden und hatten daher im letzten Drittel nicht viel zu melden. Pro Halbzeit nur eine gefährliche Chance – das ist zu wenig." Der 54-Jährige meinte: "Wenn es lange 0:0 steht, fallen in diesem Spiel keine Tore." Doch weil sich der SVWW überaus effektiv vor dem Mannheimer Kasten zeigte, klingelte es gleich dreimal. Es waren die Gegentore 45 bis 47 für die Kurpfälzer, die damit die mit Abstand schwächste Defensive aller Aufstiegskandidaten stellen und als einziges Spitzenteam sogar eine negative Tordifferenz aufweisen (-1).

Das ist auch der Grund, warum Mannheim von Rang 3 auf Platz 6 abgestürzt ist – bei zwei Punkten Rückstand auf Wiesbaden, das jetzt wieder Dritter ist. Sollte Dresden am Montag in Ingolstadt punkten, würde es noch einen weiteren Platz nach unten gehen. Neidhart blieb aber ruhig: "Wir sind vorher nicht durchgedreht und werden auch jetzt nicht durchdrehen." Am nächsten Samstag wartet mit dem Heimspiel gegen Osnabrück direkt das nächste Spitzenspiel auf den SVW. "Wenn du das gewinnst, bist du wieder im Rennen", meinte der 54-Jährige. Dass die Partie im heimischen Carl-Benz-Stadion stattfinden wird, wo es in dieser Saison bislang 12 Siege aus 14 Partien gab, ist sicherlich nicht das schlechteste Omen.

   

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