Lottes nächster Nackenschlag: "Hoffe, dass das irgendwann aufhört"

Die Ausgangslage am Montagabend war für die Sportfreunde Lotte gegen den VfL Osnabrück sowieso schon kompliziert: Schließlich war der Tabellenführer schon in den letzten Wochen auf dem Weg Richtung Aufstieg kaum zu stoppen. Doch ein strittiger Platzverweis erschwerte die Aufgabe nochmal deutlich – und sorgte bei den Sportfreunden für Unverständnis.

"Absolut unvertretbar"

Es lief die 40. Spielminute, als Lottes Lars Dietz an der Mittellinie plötzlich zu Boden ging. Bis zu diesem Moment hatten sich der VfL Osnabrück und die Sportfreunde Lotte ein ausgeglichenes Duell geliefert – die Gäste hatten sogar leichte Vorteile. Doch was wie ein unscheinbarer Zweikampf im Mittelfeld wirkte, hatte plötzlich große Konsequenzen: Schiedsrichter Martin Petersen entschied auf Schwalbe von Dietz und schickte den bereits verwarnten Mittelfeldspieler mit Gelb-Rot vom Platz! Eine Entscheidung, die für große Fragezeichen sorgte: "Ich möchte mich dazu eigentlich gar nicht äußern", so Trainer Nils Drube auf der Pressekonferenz nach der Partie: "Ich denke, die Fernsehbilder sprechen für sich."

Die zeigten: Ein Kontakt von Ouahim, der Dietz zu Fall brachte, war durchaus da: "Das ist dann entweder ein Freistoß für uns oder er lässt es einfach weiterlaufen. Aber da über eine zusätzliche gelbe Karte zu reden, ist für mich absolut unvertretbar", kommentierte Lars Dietz gegenüber der NOZ. Auch liga3-online.de-Experte Babak Rafati kommt in seiner Analyse zu dem Schluss: "Dietz wird im Mittelfeld von Quahim am Fuß getroffen und lässt sich danach etwas theatralisch fallen. Das ist ein Foulspiel – nicht mehr und nicht weniger. Dieses theatralische Fallen als Schwalbe zu werten, ist natürlich komplett falsch."

Keine unbekannte Situation

"Das Spiel ändert sich natürlich durch die gelb-rote Karte", führte Nils Drube im Nachgang weiter aus. So viel anders sah das Spielgeschehen dabei aber gar nicht aus: Die Sportfreunde kämpften aufopferungsvoll und mussten sich am Ende nur einem einzigen Treffer durch Luca Pfeiffer geschlagen geben. Das macht die dritte Niederlage in Folge allerdings nur umso bitterer – zumal die Sportfreunde auch die letzten zwei Partien jeweils nur zu Zehnt beendeten: Gegen Braunschweig sah Chato die gelb-rote Karte, gegen Kaiserslautern war es Matthias Rahn, der frühzeitig zum Duschen geschickt wurde. Selbiger kassierte in der Partie gegen Osnabrück darüber hinaus seine zehnte Gelbe Karte und fehlt in der nächsten Woche damit gesperrt gegen den KFC Uerdingen.

"Das passt zu unserer Situation der letzten paar Wochen", kommentierte Adam Straith und traf damit bei seinem Trainer auf Zustimmung: "Ich glaube, die Mentalität und das Engagement der Mannschaft sind absolut da", fand Drube: "Wir haben jetzt so viele Nackenschläge bekommen – ich hoffe, dass das irgendwann mal aufhört." Der krisengebeutelte Gegner aus Uerdingen könnte da gerade recht kommen: "Wir dürfen nicht sagen ‚da kommt so viel Schlechtes auf und zu, da ergeben wir uns’. Im Gegenteil", so Drube: "Wir müssen weiter mutig sein, wir müssen Vertrauen in diesen verschworenen Haufen haben." Dann könnte es gegen den KFC endlich wieder mit einem Dreier klappen.