Löhmannsröben: "Froh, dass es im dritten Anlauf geklappt hat"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Rostocks Neuzugang Jan Löhmannsröben über seinen Wechsel von Münster zum F.C. Hansa, seine vielen Stationen in den vergangenen Jahren, seine Ziele und das anstehende DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart.
"Bin heiß auf die neue Saison"
liga3-online.de: Nach nur einem halben Jahr beim Drittliga-Absteiger Preußen Münster wechselten Sie vor wenigen Tagen zum F.C. Hansa Rostock. Wieso haben Sie sich für den Schritt nach Rostock entschieden, Herr Löhmannsröben?
Jan Löhmannsröben: Ich wollte unbedingt in der 3. Liga bleiben und weiter Profifußball spielen. Die Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen von Hansa Rostock waren top. Außerdem zeigt die Tendenz des Vereins seit Jahren nach oben ich sehe hier für mich eine super Perspektive.
Hat auch eine Rolle gespielt, dass Sie Cheftrainer Jens Härtel bereits aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Magdeburg kennen?
Auf jeden Fall. Wir hatten in den letzten Jahren immer wieder Kontakt, auch im vergangenen Winter war ein Wechsel nach Rostock im Gespräch. Ich bin froh, dass es nun im insgesamt dritten Anlauf geklappt hat.
Seit Ihrem Abschied aus Magdeburg im Jahr 2017 blieben Sie nie länger als eine Saison bei einem Verein – in Jena, Kaiserslautern und Nordhausen je ein Jahr, zuletzt in Münster nur die Rückserie. Was waren die Gründe dafür?
Geplant hatte ich das sicher nicht. Die Gründe dafür waren verschieden. In Jena hatte ich ein sehr erfolgreiches Jahr. Dann kam ein Angebot des 1. FC Kaiserslautern, der gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen war und ambitionierte Ziele in der 3. Liga verfolgte. Diese Chance musste ich wahrnehmen. In Kaiserslautern lief es leider nicht so gut. Nach einer enttäuschenden Saison entschloss sich der Verein für eine Neustrukturierung und Verjüngung des Kaders. Ich wechselte in die Regionalliga Nordost zu Wacker Nordhausen, wo ich schon von 2012 bis 2015 gespielt hatte.
Wie ging es weiter?
Nordhausen hatte finanzielle Probleme und musste Insolvenz anmelden. Mit uns Spielern wurde schlecht umgegangen, Zahlungsversprechen wurden nicht eingehalten. Deshalb war ich glücklich, dass ich bereits in der Winterpause der zurückliegenden Spielzeit mit Preußen Münster einen neuen Klub gefunden habe.
In Rostock unterschrieben Sie vorerst einen Vertrag bis Juni 2021. Bestenfalls wollen Sie diesmal aber länger als ein Jahr bleiben, oder?
Das ist der Plan. Rostock ist ein Traditionsklub mit großem Potenzial und bis zu meiner Heimat Berlin sind es weniger als drei Stunden mit dem Auto. Ich fühle mich jetzt schon wohl und bin heiß auf die neue Saison.
"Ein paar Mal bei Teamkollegen auf der Couch geschlafen"
Wie verliefen die ersten Tage mit dem neuen Team?
Sehr gut. Einige Mitspieler kenne ich ja bereits. Mit Manuel Farrona Pulido habe ich in Magdeburg zusammengespielt, Maurice Litka war zuletzt in Münster mein Teamkollege. Aber auch mit allen anderen verstehe ich mich schon prächtig. Wir hatten bereits ein gemeinsames Essen, bei dem wir uns besser kennlernen konnten. Charakterlich passen wir super zusammen und das Training macht extrem viel Spaß.
Konnten Sie sich denn auch privat schon einleben?
Die Wohnungssuche war zwar nicht einfach, aber zum 15. September habe ich eine Wohlfühloase gefunden. (lacht) Es war mir wichtig, dass ich meine neue Wohnung noch vor Saisonstart beziehen kann, damit diese "Baustelle" geschlossen ist und ich mich zu 100 Prozent auf das Sportliche konzentrieren kann. Derzeit wohne ich noch in einem Hotel, ich habe auch ein paar Mal bei Teamkollegen auf der Couch geschlafen. Übergangsweise ist das absolut in Ordnung.
Welche Ziele setzen Sie sich mit dem F.C. Hansa?
Da halte ich mich lieber bedeckt. (lacht) Wenn man etwas laut ausspricht, passiert oft das Gegenteil. Klar ist aber, dass wir eine gute Rolle spielen wollen und ich meinen Teil zum Erfolg des Vereins beitragen will.
Erstes Pflichtspiel ist am 13. September die DFB-Pokalpartie gegen Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart. Kurios: Es ist das dritte Mal in Folge, dass der F.C. Hansa in der 1. Runde auf die Schwaben trifft. Wie stehen die Siegchancen?
Das ist schwierig zu sagen. Im Pokal geht es oft vogelwild zu. (lacht) Schön ist, dass höchstwahrscheinlich 7.500 Zuschauer ins Ostseestadion kommen dürfen und wir auf die Unterstützung unserer Fans zählen können. Stuttgart ist zwar Erstligist, aber wir brauchen uns nicht zu verstecken. In den beiden DFB-Pokalpartien 2018 (2:0, Anm. d. Red.) und 2019 (0:1, Anm. d. Red.) hat man auch keinen Ligaunterschied gemerkt. Wir werden alles dafür geben, um weiterzukommen.