Löhmannsröben: "FCE hat die Mauer wieder hochgezogen"

Dämpfer für den 1. FC Kaiserslautern im Kampf um die Spitzenplätze: Beim 0:2 gegen Cottbus kassierten die Roten Teufel am Freitagabend eine bittere 0:2-Niederlage und haben damit die Chance verpasst, zumindest über Nacht auf Platz drei vorzurücken. Jan Löhmannsröben fand nach Abpfiff klare Worte.

"Jetzt sind wir wieder die Dummen"

Nach dem 2:1-Sieg in Aalen am vergangenen Montag waren die Roten Teufel mit Rückenwind in die Partie gegen den Aufsteiger gegangen, konnten diesen aber nicht nutzen. "Wir haben wie eine U23 gespielt", legte Jan Löhmannsröben den Finger im "Telekom"-Interview in die Wunde. Worauf der 27-Jährige anspielte, waren die Gegentore: Erst brachte Marc Stein einen Freistoß von Fabian Holthaus trotz wahrscheinlich gebrochener Nase im Tor unter (48.), dann lief Kaiserslautern in einen blitzsauberen Konter, den Lasse Schlüter nach 76 Minuten zum 0:2 aus FCK-Sicht vollendete. "Wahnsinn, wie wir die Tore bekommen haben – das war blauäugig und einfach Scheiße", wählte Löhmannsröben klarte Worte.

Besonders bitter: In der Phase vor dem zweiten Gegentreffer standen die Roten Teufel kurz vor dem Ausgleich, ließen in Person von Thiele (68.), Kühlwetter, Thiele und Huth (jeweils 73.) jedoch beste Chancen liegen. "Leck mich am Arsch. Da muss einer reingehen", machte der Mittelfeldspieler unmissverständlich klar und redete sich anschließend in Rage: "Wenn man sieht, wie andere Teams aus zwei Chancen zwei Tore machen: Warum schaffen wir das nicht?" Doch lange hadern wollte der Sommer-Neuzugang aus Jena nicht – und fand eine durchaus ungewöhnliche Formulierung dafür: "Hätte der Hund nicht geschissen, hätte er einen Hasen gehabt."

Stattdessen forderte Löhmannsröben: "Wir müssen einfach unsere Hausaufgaben machen." Doch das taten an diesem Freitagabend die Gäste aus der Lausitz, was der 27-Jährige mit "Cottbus hat die Mauer wieder hochgezogen" umschrieb. Und weiter: "Die waren 90 Minuten am Schwimmen und haben es für ihre Möglichkeiten dann gut gemacht", schätzte der 27-Jährige den Cottbuser Auftritt auf dem Betzenberg ein. Löhmannsröben wusste: "Jetzt sind wir wieder die Dummen." Dennoch gelte es, das Stehaufmännchen zu geben. Mit fehlender Mentalität, stellte der Defensivspieler klar, habe die Leistung dagegen nichts zu tun gehabt.

Frontzeck spricht Schwachpunkte offen an

Auch Trainer Michael Frontzeck fand auf der Pressekonferenz nach Spielende kritische Worte zur Leistung seiner Mannschaft: "In Ballbesitz haben wir schlampig gespielt und den Gegner somit teilweise eingeladen." Ohnehin habe der FCK aus dem Ballbesitz zu wenig gemacht, zudem "haben uns im letzten Drittel die Lösungen gefehlt", analysierte Frontzeck und musste feststellen: "Es gibt Tage, da kannst du stundenlang spielen und triffst nicht." So einen Tag habe der FCK am Freitag erlebt. Vor allem die Dreifachchance in der 73. Minute sei ein Fingerzeig gewesen, "dass es heute nicht klappt", meinte der FCK-Coach. Aus der Leistung müsse man nun die "richtigen Schlüsse" ziehen, forderte Frontzeck.

Dabei wird es unter anderem darum gehen, wie Kaiserslautern auf dem heimischen Betzenberg künftig tiefstehenden Mannschaften wie Cottbus begegnen kann. Dass das 0:1 aus einem Standard gefallen war, bezeichnete der FCK-Coach als "ärgerlich". Besonders bitter: André Hainault hat sich dabei in einem Zweikampf mit Marc Stein "wahrscheinlich die Hand gebrochen", so Frontzecks erste Diagnose. "Er war gehandicapt." Direkt nach dem Spiel ging es für den Kanadier ins Krankenhaus, wo er genauer untersucht werden soll.

"Sind keine Übermannschaft"

Die Frage eines Journalisten, ob einige Spieler den Aufsteiger unterschätzt haben könnten, verneinte Lauterns Trainer klar: "Jeder wusste, dass es ein komplizierter Abend wird. Wir haben die Aufgabe nicht im Ansatz unterschätzt." Der FCK habe zwar eine gute, aber eben keine Übermannschaft, "die Cottbus mal eben auseinander nimmt", wie Frontzeck klar machte. Auch die kurze Pause nach dem Spiel in Aalen am vergangenen Montag ließ der Trainer der Roten Teufel nicht als Erklärung für die Niederlage gelten: "Wir haben ausreichend regeneriert."

Dennoch ist die Pleite nach zuletzt vier Siegen aus den letzten fünf Spielen ein Dämpfer, in der Tabelle sind die Pfälzer bereits auf Rang neun abgerutscht. Chance zur Wiedergutmachung besteht am Samstag in einer Woche, wenn der FCK bei Hansa Rostock gastiert. Die Partie an der Ostsee dürfte zum Charaktertest werden

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button