Lockdown verlängert: Stadien bis Mitte April überwiegend leer

Es bleibt vorerst dabei: Bis mindestens Mitte April werden die Partien überwiegend vor leeren Rängen ausgetragen. Bund und Länder haben sich bei Beratungen am Montag darauf verständigt, den seit November anhaltenden Lockdown bis zum 18. April zu verlängern. Es gibt aber Hoffnung, dass bis zum Saisonende zumindest einige wenige Spiele vor Zuschauern stattfinden könnten.

"Zeitlich befristete Modellprojekte" möglich

Überraschend kommt die Verlängerung des Lockdowns angesichts der zuletzt wieder steigenden Infektionszahlen nicht, am Montag lag die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland bei 107 – und damit deutlich höher als vor einigen Wochen. Entsprechend sieht der Bund-Länder-Beschluss keine weiteren Öffnungsschritte vor, sodass die Stadien auch weiterhin überwiegend leer bleiben werden.

Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Wie es unter Punkt 6 im erwähnten Papier heißt, können die Länder in "einigen ausgewählten Regionen" im Rahmen von "zeitlich befristeten Modellprojekten" mit "strengen Schutzmaßnahmen" und "einem Testkonzept" einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens öffnen, "um die Umsetzbarkeit von Öffnungsschritten unter Nutzung eines konsequenten Testregimes zu untersuchen". Als Bedingungen werden Corona-Testungen, "IT-gestützte Prozesse zur Kontaktverfolgung", "räumliche Abgrenzbarkeit auf der kommunalen Ebene", "enge Rückkopplung an den öffentlichen Gesundheitsdienst" und "klare Abbruchkriterien im Misserfolgsfalle" genannt.

Hansa-Testlauf erfolgreich

Klar scheint aber: Um für ein "zeitlich befristetes Modellprojekt" infrage zukommen, ist ein niedriger Inzidenzwert nötig – so wie es schon seit Wochen in Rostock der Fall ist. Mit 22,0 (Stand von Montag) weist die Hansestadt derzeit den drittniedrigsten Wert in Deutschland auf. Auch deshalb durften am Samstag 777 Fans zum Spiel gegen Halle ins Ostseestadion. Es war ein erster Testlauf, um zu sehen, wie Zuschauer trotz Corona ins Stadion kommen können, ohne das dies negative Einflüsse auf das Infektionsgeschehen hat.

Das erste Fazit des Versuchs war positiv ausgefallen: Wie Vorstandschef Robert Marien sagte, seien die im Vorfeld des Spiels durchgeführten Schnelltests "reibungslos" abgelaufen, einzig beim Drive-In für die VIP-Gäste habe es Probleme gegeben, "weil zu viele Leute gleichzeitig kamen". Von den 1.100 durchgeführten Tests war keiner positiv ausgefallen, auch die Regeln wie Abstandhalten und Maskenpflicht wurden eingehalten. Zudem habe sich gezeigt, dass mit der Infrastruktur auch 1.500 Zuschauer möglich gewesen wären. Am Dienstag will Hansa den Testlauf zusammen mit den zuständigen Behörden detailliert auswerten.

Inzidenzen fast überall über 50

Einen ähnlich niedrigen Inzidenzwert wie Rostock weisen von den Drittliga-Standorten derzeit allerdings nur noch Kaiserslautern (34,0) und Lübeck (48,0) auf, in allen anderen Drittliga-Kreisen liegen die Zahlen dagegen oberhalb von 50 – mit steigenden Tendenzen. Spitzenreiter ist Zwickau mit 221,9. Es ist also nicht zu erwarten, dass es flächendeckend zu einer schnellen Fan-Rückkehr kommen wird. Denkbar aber, dass Klubs aus Regionen mit niedrigen Inzidenzen einen Testlauf wie den in Rostock durchführen könnten. Auch Hansa dürfte – sofern das Infektionsgeschehen stabil niedrig bleibt – gute Chancen haben, auch zum Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (10. April) wieder Fans im Stadion zu begrüßen. Vielleicht sogar mehr als gegen Halle.

   

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