Lizenz und Ambitionen: MSV Duisburg um Ruhe bemüht
Der MSV Duisburg erlebt, wie beinahe jede Mannschaft in der Spitzengruppe, derzeit einen Negativlauf. Darauf reagieren die Verantwortlichen der Zebras mit Besonnenheit. Öffentlich wird niemand angezählt, doch damit bleibt es auch schon bei dem Versuch einer souveränen Außendarstellung. Ein Kommentar.
Finanzieller Rettungsschirm fällt weg
Die Zeit der Unterlagenabgabe für die Lizenzierung der kommenden Saison ist gekommen. Und so sicher, wie die Fristen dafür in Frankfurt enden, so sicher ist auch das Betonen des Kraftaktes, der dem MSV Duisburg bei einem weiteren Drittliga-Jahr wieder einmal droht. Von einer "großen Herausforderung" spricht Geschäftsführer Michael Klatt in der "NRZ", der die Situation aus Kaiserslautern schon kennt – und deswegen wissen dürfte, dass es anderen Vereinen nicht besser geht.
Dass der MSV Duisburg die finanzielle Situation dennoch hervorhebt, obwohl bekannt, liegt in diesem Fall aber auch in einer speziellen Sache – die sogenannten "Rettungsschirme" für Zweitliga-Absteiger fallen in einem möglichen zweiten Drittliga-Jahr weg. Bei diesem Betrag handelt es sich um rund eine Million Euro, die alle Zweitligisten für die Absteiger in einen Topf werfen, um das finanzielle Loch zu stopfen, das den meisten Klubs bei einem Abstieg droht.
"Dürfen nicht in Panik verfallen"
Im wirtschaftlichen Bereich sind somit die Sponsoreinnahmen gefragt, die mit dem sportlichen Erfolg in der 3. Liga sicherlich leichter zu erreichen sind. Doch der bleibt seit Wochen beim MSV aus. "Wir müssen diesen Negativtrend wahrnehmen. Ich habe die Befürchtung, dass es eine Kopfsache ist, wo die Spieler blockiert sind und wir unsere Chancen nicht nutzen", erklärt Präsident Ingo Wald, dass ihm die Qualität der Mannschaft bewusst ist. Nicht umsonst sind die Duisburger Tabellenführer geworden, wenngleich diese Platzierung inzwischen schmeichelhaft ist.
Aussagen von Klatt wie gegenüber dem "RevierSport", man "sieht, wie schwer es ist uns als Tabellenführer vom Thron zu stoßen" muten da schon merkwürdig an. Immerhin ist der MSV nach drei Niederlagen in Folge nur noch Spitzenreiter, weil sich die Konkurrenz sich genauso ungeschickt verhält. Klatt ist um Ruhe bemüht: "Wir dürfen nicht den Fehler machen und den Kopf in den Sand stecken oder in Panik verfallen." Deswegen steht beim MSV auch "niemand zur Disposition". Die Sportliche Leitung um Torsten Lieberknecht und Ivica Grlic sitzt fest im Sattel. Der einzige Weg zur Ruhe bleibt somit eindeutig: Sportlicher Erfolg.