Schmidt vor Liga-Debüt: "Angst ist ein schlechter Partner"

Mit Kopfarbeit will der neue Trainer Hagen Schmidt beim MSV Duisburg die Wende einleiten. Vor seinem Liga-Debüt auf der Bank der Zebras am Montag gegen den 1. FC Kaiserslautern redete der erst zu Wochenbeginn verpflichtete Nachfolger von Pavel Dotchev seine Spieler nach drei Pleiten in Folge stark.

"Mut, Selbstvertrauen und Glaube"

"Angst ist im Fußball ein schlechter Partner", erläuterte Schmidt in der Spieltags-Pressekonferenz seinen Ansatz: "Fußball hat viel mit dem Kopf zu tun. Der Kopf kann den eigenen Willen brechen und die Beine schwer machen, deswegen muss ich zuerst in die Köpfe der Spieler reinkommen. Mut, Selbstvertrauen und der Glaube an den Erfolg sind das Wichtigste." In der Vorbereitung auf das Duell mit den formstarken Pfälzern agierte Schmidt bislang auch geradezu als "Zebra-Flüsterer“: Er wolle "den Spielern Sicherheit geben. Dazu gehören so viele positive Aktionen im Training wie möglich und auch, sie viel zu loben".

Seinen ersten Eindrücken zufolge nimmt die inzwischen auf einen Abstiegsplatz abgerutschte Mannschaft den Neuanfang an. "Wir wollen mit viel Herz und Optimismus in das Spiel gehen. Ich hoffe, dass die Spieler das aufsaugen und umsetzen. Wir sind da auch auf einem guten Weg", sagte Schmidt, schränkte aber zugleich auch ein: "Die Wahrheit liegt am Ende auf dem Platz." Zu den Duisburger Wahrheiten zählt in der laufenden Saison auch eine eklatante Defensivschwäche: Mit schon 21 Gegentoren hat der MSV die drittmeisten Gegentreffer kassiert. "Ich weiß, wo ich den Hebel ansetzen muss. Die Zahl unserer Gegentore ist viel hoch", nannte Schmidt die Abwehr als dringlichste Baustelle.

"Werden uns nicht hinten reinstellen"

Entsprechend soll der MSV die Roten Teufel nicht mehr so einfach wie die vorherigen Gegner zur Entfaltung kommen lassen. "Wir müssen als erstes in der Defensive stabiler werden", umschrieb Schmidt seine Pläne für das Traditionsduell. Allerdings sollen die Meidericher keinen Beton anrühren: "Wir werden uns nicht hinten reinstellen. Das ist nicht meine Spielweise." Als unverzichtbare Voraussetzung für den vierten Heimsieg fordert Schmidt nachvollziehbarerweise unbedingten Einsatzbereitschaft. "Jeder einzelne Spieler steht in der Verantwortung. Ich will Leidenschaft, Intensität und Willen sehen", stelle der frühere Junioren-Coach von Bundesligist Borussia Mönchengladbach vor seinem Drittliga-Einstand klar.

Auf dieser Grundlage will der 51-Jährige den MSV sukzessive aus dem Tabellenkeller führen. Eine Frist oder Vorgaben setzt sich Schmidt dabei jedoch nicht: "Wir werden nach und nach einen Plan entwickeln, um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen. Ob das drei, sechs oder acht Wochen braucht, kann ich nicht sagen." Ausfallen werden Rudy Ndualu (Wadenbeinbruch), Chinedu Ekene (Sprunggelenk) und Marvin Bakalorz (Rotsperre). Der Einsatz von Kolja Pusch (nach Infekt) ist offen.

   

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