Lieberknecht nach erneuter Pleite in Rage: "Das ist Scheiße"

Was ist nur beim MSV Duisburg los? Beim 0:1 in Meppen kassierte der Tabellenführer am Sonntag bereits die dritte Pleite in Folge und büßt in der Tabelle immer mehr an Vorsprung ein. Trainer Torsten Lieberknecht war im Anschluss an die Partie mächtig geladen.

"Schießen uns das Tor selbst rein"

Als der MSV-Coach unmittelbar nach Spielende zum Interview mit "Magenta Sport" gebeten wurde und von Moderator Thomas Wagner auf eine durchaus gute Leistung seiner Mannschaft angesprochen wurde, platzte es aus Lieberknecht nur so heraus: "Das ist scheiße. Gute Leistung hin oder her, darüber brauchen wir nicht zu reden." Was den MSV-Coach so richtig in Rage brachte, war der Gegentreffer in der 81. Minute: Nach einem ungenauen Pass von Torhüter Leo Weinkauf verlor Vincent Gembalies den Ball an Valdet Rama, der anschließend Torschütze Luka Tankulic bediente. "Wir schießen uns das Tor selbst rein", schimpfte Lieberknecht, nahm Gembalies aber in Schutz: "Das ist ein junger Spieler, er wird daraus lernen."

Auch Weinkauf sprach von einem "dämlichen Gegentor" und offenbarte: "Das fühlt sich beschissen an." Über fehlende Chancen konnten sich die Zebras vor allem in der langen Nachspielzeit von zwölf Minuten (vorausgegangen waren Fan-Proteste zu Beginn der zweiten Halbzeit) nicht beschweren. Doch Erik Domaschke wuchs an diesem Tag über sich hinaus und war nicht zu bezwingen. "Wenn es Unentschieden ausgeht, ist es in Ordnung", befand Lieberknecht. "Aber das Spiel zu verlieren, "ist dann gelinde gesagt zum Kotzen." 

"Ein Witz, dass wir da oben stehen"

Daher sei es auch "Humbug" die Leistung der Mannschaft jetzt zu sehr in den Fokus zu rücken, stellte der MSV-Trainer klar. Und dennoch: "Wir kommen zurück. Das kann ich jetzt schon sagen, das weiß ich", sagte ein emotionaler Duisburger Trainer. "Wir lassen uns von der Niederlage nicht unterkriegen." Dass seine Mannschaft in Kürze die Wende schaffen wird, davon zeigte sich Lieberknecht überzeugt: "Die Qualität dazu haben wir." Allein: Zeigen konnte sie der MSV in den letzten Wochen nicht.

Nach nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen geht der Trend momentan klar nach unten. "Wir sind im Moment einfach keine Spitzenmannschaft", nahm Kapitän Moritz Stoppelkamp kein Blatt vor den Mund. "Bei den Ergebnissen, die wir in den letzten Wochen erzielt haben, ist es ein Witz, dass wir da oben stehen. Wir haben es aktuell auch nicht verdient." Dennoch ist Duisburg – nicht zuletzt aufgrund der ebenfalls schwächelnden Konkurrenz – weiterhin Tabellenführer. Allerdings ist das Verfolgerfeld nun überaus eng zusammen gerückt, zwischen dem MSV auf Rang eins und Braunschweig auf dem sechsten Platz liegen gerade mal drei Punkte. Zum Vergleich: Nach dem 4:1-Sieg in Münster vor vier Wochen betrug der Vorsprung auf Rang sechs noch satte zehn Punkte.

Rang sechs droht

Nun aber könnten die Zebras auf eben jenen Tabellenplatz am kommenden Wochenende abrutschen – zumindest im schlimmsten Fall. Entsprechend groß ist der Druck vor dem anstehenden Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg am Freitag (19 Uhr). "Ich hoffe, dass die Fans zahlreich ins Stadion kommen und uns unterstützen", richtet sich Lieberknecht an die Anhänger. Gemeinsam soll unter Flutlicht der Bock umgestoßen werden und im vierten Anlauf der erste Heimsieg in diesem Jahr gefeiert werden. 

   

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