Lieberknecht erwartet keinen "fairen Wettbewerb" mehr

Anfang April stieg der MSV Duisburg als erster Drittligist ins Kleingruppen-Training ein, nun dürfen die Zebras ihre Trainingsgruppen vergrößern. Den eigenen Vorteil erkennt Cheftrainer Torsten Lieberknecht als Nachteil der Konkurrenz an – einen fairen Wettbewerb kann es laut MSV-Coach nicht mehr geben.
Mit sieben Spielern trainieren
An der Westender Straße in Duisburg wird die Gruppenstärke vergrößert. Wie die "WAZ" berichtet, erhielt der Verein von der Stadt die Erlaubnis zum Training in Gruppen von bis zu sieben Spielern. Hygienevorschriften und Zweikampfverbot gelten aber weiterhin. "Da ist derzeit viel Kreativität gefragt", sieht sich Cheftrainer Torsten Lieberknecht trotz größerer Gruppe immer noch herausgefordert.
Der Übergang von Zweier- zu Siebenerteams ist trotzdem erleichternd. "Es gelingt uns, viel Freude auf den Platz zu bringen", attestiert der Coach seiner Mannschaft einen guten Umgang mit der Situation. Das bezieht sich nicht nur auf die charakterlichen Eigenschaften, sondern eben auch auf das Sportliche: "Die Mannschaft arbeitet konzentriert, sie setzt die Dinge konsequent um."
"Schon jetzt nicht mehr fair"
Trotzdem schwebt der Klub – wie jeder andere Verein in den deutschen Profi-Ligen – weiterhin in der Ungewissheit. Zwar deutet vieles daraufhin, dass die Erst- und Zweitligisten den Spielbetrieb in Kürze wieder aufnehmen dürfen, aber für die 3. Liga gibt es noch keine Klarheit – zumal die Gesundheitsbehörden vor Ort das letzte Wort haben. "Es ist nervig, dass es immer noch keine finale Entscheidung gibt", wünscht sich Lieberknecht dahingehend eine klare Linie.
Denn das würde in erster Linie den Klubs helfen und Planungssicherheit geben. Dass manche Vereine in der aktuellen Situation unterschiedliche Auffassungen äußern, ist für den 46-Jährigen klar. "Ich kann jeden Verein in seiner Meinung verstehen", zeigt sich Lieberknecht solidarisch gegenüber der Konkurrenz. Denn das eigene Training in Siebener-Gruppen mag eine Erleichterung sein – in Halle oder Magdeburg sind Sportplätze dagegen gesperrt. Lieberknecht gesteht deswegen in aller Deutlichkeit ein: "Einen fairen Wettbewerb kann es nicht mehr geben. Er ist schon jetzt nicht mehr fair."