Lettieri hadert mit bitteren Remis, sieht aber "großartige Leistung"

Wieder kein Sieg für den MSV Duisburg: Beim 1. FC Kaiserslautern reichte selbst eine 2:0-Führung bis kurz vor Schluss nicht für drei Punkte. Trainer Gino Lettieri war nach dem erneuten Tiefschlag und dem achten sieglosen Spiel in Folge bedient, sah aber dennoch eine "großartige Leistung" seiner Mannschaft.

Zwei späte Gegentore

Nach Toren von Sinan Karweina (14.) und Ahmet Engin (64.) sah der MSV Duisburg auf dem Betzenberg schon wie der sichere Sieger aus. Doch in der Schlussphase schlug der FCK zweimal innerhalb von nur 120 Sekunden über Marvin Pourié zu und entriss den Zebras damit den so dringend benötigten Sieg. "Wir haben uns leider nicht für die gute Leistung belohnt", haderte Lettieri im Interview mit "MagentaSport". Dabei sei der Plan des Deutsch-Italieners – also tief zu stehen und auf Konter zu lauern – aufgegangen. "Das war alles in Ordnung. Wir haben etwas einstudiert, und das hat man auch gesehen", so der 53-Jährige. Doch am Ende habe seine Mannschaft dann "die Orientierung verloren". Ein Tor könne passieren, "aber dass nach einer Ecke ein Tor fällt, muss man dann schon verhindern und darf sich nicht so weit weg vom Gegenspieler sein", bemängelte Lettieri. "Wir haben es verschenkt, das muss nicht sein – schade."

Bitter zudem: In der 43. Minute hätte der MSV möglicherweise einen Elfmeter bekommen können, nachdem Arne Sicker im Strafraum zu Fall gekommen war. Und beim Anschlusstreffer der Gastgeber war die Hand von Pourié im Gesicht eines Duisburgers. Glück hatte Duisburg wiederum, dass es für ein Handspiel von Max Jansen nach 32 Minuten keinen Strafstoß für den FCK gab. "Es hätte auf beiden Seiten einen Elfmeter geben müssen", meinte Lettieri – und stellte seinen Jungs ein gutes Zeugnis aus: "Die Mannschaft hätte den Sieg nach einer großartigen Leistung verdient gehabt." Mit dem Auftreten zeigte sich der 53-Jährige entsprechend "zufrieden".

"Schippe drauflegen"

Gegenüber dem 0:3 gegen Dresden präsentierten sich die Zebras in der Tat leicht verbessert, doch die beiden späten Gegentreffer – darunter mal wieder ein Tor nach einem Standard – stellten einmal mehr unter Beweis, warum der MSV auch weiterhin unter dem Strich steht. "Wenn man nicht bis zum Schluss konsequent dagegen hält, passiert so was", wusste auch der Duisburger Coach. Daher gelte es nun, "nochmal eine Schippe draufzulegen", sagte Lettieri mit Blick auf das Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am kommenden Samstag. "Der Wille, die Leidenschaft hat gestimmt", betonte Kapitän Moritz Stoppelkamp im "Sportschau"-Interview. "Man hat gesehen, dass wir den Abstiegskampf angenommen haben. Bis zur 89. Minute haben wir ein überragendes Auswärtsspiel abgeliefert. Leider ist es in unserer Situation zu wenig, wenn du daraus nur einen Punkt mitnimmst."

Denn in der Tabelle hat Duisburg die Rote Laterne zwar vorerst wieder an den SV Meppen abgegeben, doch als Vorletzter haben die Meidericher weiterhin zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Hinzukommt, das nahezu alle direkten Konkurrenten noch Nachholspiele haben. Meppen ist sogar drei Partien im Rückstand und könnte schon am Dienstag mit einem Unentschieden im Nachholspiel gegen Mannheim wieder an den Zebras vorbeiziehen. Dann wäre der MSV erstmals in seiner Vereinsgeschichte Letzter in der 3. Liga und würde einen neuen Tiefpunkt erreichen. Umso wichtiger wären drei Punkte am nächsten Wochenende. "In unserer Situation ist egal, welcher Gegner kommt. Wir müssen punkten. Heute haben wir eine Riesenchance verpasst, dreifach zu punkten. Das ist sehr, sehr ärgerlich", so Stoppelkamp.

   
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