"Leer und leicht gebrochen": Großer Derby-Frust beim FSV
Kämpferisch voll da, aber dennoch verloren: Der FSV Zwickau erlebte am Dienstag einen bitteren Derbyabend gegen Erzgebirge Aue und brachte sich durch zwei individuelle Fehler bei einer sonst ansprechenden Leistung selbst um den Lohn. Jan Löhmannsröben war nach Spielende "leicht gebrochen".
"Tut mir Leid für die Mannschaft"
Er zog sein Trikot hoch, versteckte sein Gesicht darin und wollte es am liebsten niemandem mehr zeigen. Jan Löhmannsröben nahm sich die Pleite im Derby nach Spielende sichtlich zu Herzen. Was war passiert? Es lief die 62. Minute. Der FSV Zwickau hatte die Partie bis hierhin im Griff, erarbeitete sich mehrere gute Chancen und ließ nichts zu. Doch dann spielte Löhmannsröben im Mittelfeld einen fatalen Fehlpass direkt in die Füße von Sijaric, der von der Mittellinie aus den Konter startete und Nazarov mitnahm. Der behielt vor Brinkies die Nerven und erzielte mit der ersten echten Torchance der Veilchen in dieser Partie das 1:0. Ein Rückschlag, von dem sich die Schwäne nicht mehr erholten.
"Das muss ich ganz klar auf meine Kappe nehmen. Es tut mir Leid für die Mannschaft", sagte Löhmannsröben im Interview mit "MagentaSport" und zeigte sich "leer und leicht gebrochen". Der FSV habe ein "Riesenspiel" gemacht, sich dafür aber wieder nicht belohnt. Und während Zwickau vorne die Effizienz fehlte, resultierte auch das 0:2 in der Nachspielzeit aus einem individuellen Fehler. Dieses Mal patzte Robin Ziegele, als er einen Einwurf zu Tashchy warf. "Es ist jetzt total die Leere im Kopf", wird Davy Frick in der "Freien Presse" zitiert. "Es tut sehr, sehr weh."
"Müssen wir schleunigst abstellen"
Auch Trainer Ronny Thielemann war die Enttäuschung über die Niederlage deutlich anzumerken: "Wir müssen die individuellen Fehler abstellen – sonst wird es sehr schwer." Denn passieren die Fehler nicht, nimmt der FSV wenigstens einen Punkt mit. Sogar derer drei wären möglich gewesen, denn abseits von den beiden Patzern zeigten die Schwäne einen starken Auftritt. "Ich habe eine richtig gute Leistung meiner Mannschaft gesehen – vor allem was den Einsatz angeht", lobte Thielemann. "Wir haben fast alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wenn wir das erste Tor machen, dann kippt das Spiel in unsere Richtung." Doch FCE-Keeper Martin Männel, der mehrmals stark hielt, hatte etwas dagegen. "Das ist schon mega bitter", fand der Coach.
Unterkriegen lassen wollen sich die Schwäne von der Niederlage jedoch nicht: "Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen", betonte Thielemann, während Löhmannsröben darum bemüht war, die Pleite schnell abzuhaken: "Aufstehen und weitermachen. Wir packen es trotzdem noch." Die nächste Chance dazu, weitere Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu sammeln, gibt es am Sonntag in Oberhausen gegen Dortmund II. Dann allerdings ohne Nils Butzen und Patrick Göbel, die jeweils zum fünften Mal Gelb gesehen haben.