Landespokal: Krämer hätte sich "mehr Sicherheit gewünscht"
Mit 4:1 setzte sich der KFC Uerdingen am Sonntag im Landespokal gegen den Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen durch. Mit dem Ergebnis war Stefan Krämer weitestgehend zufrieden, sah aber dennoch Grund zur Kritik.
Bittroff-Experiment geht auf
Endlich mal ein deutliches Ergebnis im Landespokal: Nachdem der KFC Uerdingen in den vergangenen zwei Runden des Landespokals nur mit Problemen weiterkam, stand mit dem 4:1 am Sonntagnachmittag der bis jetzt klarste Sieg auf der Anzeigetafel. Nichtsdestotrotz zeigte sich Trainer Stefan Krämer nach der Partie bei "Radio Blau-Rot" nur bedingt zufrieden: "Speziell nach dem 3:0 hätte ich mir schon ein bisschen mehr Sicherheit gewünscht", spezifizierte der Coach. Uerdingen ließ den Gegner durch das Gegentor zum 3:1 wieder in die Partie kommen: "Das 3:1 hat mich schon geärgert, weil das erstens aus dem Spiel heraus ein sehr unnötiges Gegentor war und zweitens dem Spiel einen Rhythmus gegeben hat, der nicht mehr nötig gewesen wäre", kritisierte Krämer, der aber auch betonte: "Es gibt schon ein paar Ansätze für Kritikpunkte, aber unter dem Strich muss man im Viertelfinale gegen einen Oberligisten auch erst mal 4:1 gewinnen. Das sind unangenehme Spiele und wir haben uns in den anderen Runden vorher schon schwer getan."
Zu Bedenken gilt, dass Uerdingen im Vorfeld der Partie mit einigen Ausfällen zu kämpfen hatte und auf dem Platz improvisieren musste. So lief der gelernte Rechtsverteidiger Alexander Bittroff, der erst zwei Einsätze in der Liga absolvierte, im Zentrum als Abräumer auf – und überzeugte: "Das haben wir vor zwei Wochen erstmals im Training ausprobiert. Das war, wenn man ehrlich ist, aus der Not heraus geboren – hat uns dann aber so gut gefallen, dass er ja auch in Braunschweig eine Viertelstunde auf der Sechs gespielt hat", freute sich Krämer über das gelungene Experiment: "Wir wollten in einem Spiel über 90 Minuten sehen, ob es klappt – und ich finde, es hat gut geklappt."
Trotz Tor-Debüt: Yesil noch keine Option
Auch Samed Yesil, im Sommer nach Uerdingen gewechselt, durfte sich über 28 Minuten beweisen und erzielte den finalen Treffer zum 4:1. Das erste Pflichtspieltor Yesils für Uerdingen – doch Trainer Krämer sieht weiterhin Verbesserungspotenzial: "Im Moment ist es noch nicht so, dass er richtig nah an der Mannschaft dran ist. Er ist sehr bemüht, fleißig und versucht den unglücklichen körperlichen Zustand, mit dem er zu uns gekommen ist, mit Sonderschichten Tag für Tag zu verbessern", führte der Trainer aus.
Yesil, der einst als großes Talent in Deutschland galt, wies vor dem Uerdingen-Engagement einen wechselhaften Lebenslauf auf: Zwar spielte Yesil für Mannschaften wie Leverkusen, Luzern und Liverpool, sammelte aber gerade in den letzten Jahren nur wenige Einsätze. Darüber hinaus hatte der Angreifer mit vielen schweren Verletzungen zu kämpfen: "Ich sehe immer noch viele Sachen, die dazu führen, dass er noch nicht wirklich eine Option ist", so Krämer: "Neben der körperlichen Fitness braucht er Handlungsschnelligkeit, Durchsetzungsfähigkeit im offensiven Eins-gegen-Eins, Bälle mit dem Rücken zum Tor festklemmen – das sind Sachen, wo er sich noch verbessern muss."