Land gibt grünes Licht: Hansa gegen Halle vor 777 Fans

Der F.C. Hansa Rostock darf sein Heimspiel gegen den Halleschen FC am Samstag (14 Uhr) vor 777 Fans austragen. Nach dem Gesundheitsamt der Stadt und dem Gesundheitsministerium des Landes gab am Donnerstagabend auch das Kabinett grünes Licht für den Feldversuch.

Corona-Tests vor Einlass

Hansa ist damit erste Klub in Deutschland, der seit Ende Oktober wieder vor Fans spielen darf – entsprechend nimmt die Kogge eine Vorreiterrolle ein und macht auch anderen Vereinen Hoffnung auf eine baldige Fan-Rückkehr. In einem offenen Brief schreibt der FCH: "Bei aller Freude, der erste Verein sein zu können, der wieder vor Zuschauern spielen darf, sind wir uns zugleich aber auch der unheimlich großen Verantwortung bewusst." Es handelt sich um einen Feldversuch, wie Zuschauer trotz Corona ins Stadion kommen können. Zutritt erhalten die 777 Fans, die mit Wohnsitz in Rostock eine Soli-Dauerkarte für die Bereiche Nord, West oder VIP besitzen – zuvor müssen sie sich einem Corona-Schnelltest unterziehen.

Die Fans auf der Nordtribüne (370 Personen) sollen ab zwei Stunden vor Spielbeginn in Schnellstraßen auf dem Stadionvorplatz getestet werden, für die Anhänger auf der Westtribüne (120 bis 150 Personen) sind Tests in Abstrichzentren am Vormittag geplant und die VIP-Gäste sollen über ein Drive-In-Konzept in ihren Autos getestet werden. Im Stadion selbst gelten die bekannten Regeln wie Maskenpflicht und Abstandhalten. Die Kosten für die Schnelltests trägt Hansa, auch das Personal – etwa 40-50 Personen sollen zusätzlich im Einsatz sein und vorher angelernt werden – werden vom Klub gestellt.

Normalität "Stück für Stück erkämpfen"

Möglich machen den Vorstoß die niedrigen Inzidenzwerte an der Ostsee. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Hansestadt lag am Mittwoch bei 18,6 registrierten Infektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Geht das Konzept auf, will Hansa möglichst schnell bis zu 3.000 Fans zulassen. Bis die Stadien wieder voll sind, wird es derweil noch dauern: "Es ist unrealistisch, dass wir auf einen Knopf drücken und es wieder so ist wie im Februar 2020", sagte Hansa-Vorstandschef Robert Marien am Dienstag. "Es wird von heute auf morgen keine Normalität geben. Wir müssen sie uns Stück für Stück erkämpfen. Dazu müssen wir diesen ersten Schritt gehen, um danach den zweiten und dritten zu machen. Doch ohne den ersten Schritt wird es keine weiteren geben." Aus den Erkenntnissen bei der Partie gegen Halle will der Verein Erfahrungen sammeln. "Bislang gab es in dieser Größenordnung noch nichts Vergleichbares", so Marien.

Daher bittet Hansa alle Fans, "die die Chance haben, bei diesem Feldversuch dabei sein zu können, diese große Verantwortung gegenüber allen anderen Fans und Teilen unserer Gesellschaft immer im Hinterkopf zu behalten und uns bei der Umsetzung der Vorgaben und Maßnahmen zu unterstützen und aktiv mitzuwirken". Zuletzt spielte Rostock im September und Oktober insgesamt fünfmal vor jeweils 7.500 Zuschauern im Ostseestadion.

   

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