"Lächerlich": Schiedsrichter-Frust beim Chemnitzer FC
Auch wenn der Chemnitzer FC beim 1:1 gegen den KFC Uerdingen spät noch den Ausgleich erzielte und damit die zweite Niederlage in Folge abwenden konnte: So richtig glücklich waren die Himmelblauen mit dem Unentschieden nicht – was vor allem an zwei Schiedsrichter-Entscheidungen lag.
"Kann keinen Kontakt erkennen"
42 Minuten waren gespielt, als Tarsis Bonga in den Strafraum eindrang und im Duell mit KFC-Keeper Lukas Königshofer zu Fall kam. Vehement forderte der CFC in dieser Szene Elfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Jonas Weickenmeier blieb stumm. "Der Torwart berührt den Ball nicht, sondern nur den Spieler. Für mich war das ein ganz klarer Elfmeter", konnte Trainer Patrick Glöckner den ausbleibenden Pfiff des Unparteiischen im Interview mit "Magenta Sport" nicht nachvollziehen. Sein Gegenüber Stefan Reisinger war unterdessen der Auffassung, "dass es kein Elfmeter ist."
Auch bei der zweiten Elfmeterszene in Minute 82 gingen die Meinungen der beiden Trainer auseinander, nachdem Kinsombi im Duell mit Davud Tuma zu Boden gegangen war und Weickenmeier auf den Punkt gezeigt hatte. "Ich kann keinen Kontakt erkennen", meinte Glöckner. Reisinger entgegnete: "Den kann man geben, muss man aber nicht." Und der Gefoulte sprach am "Telekom"-Mikrofon davon, einen "leichten Kontakt" gespürt zu haben: "Ich bin froh, dass er gepfiffen hat. Wenn er ihn nicht gibt, kann man sich aber auch nicht beschweren."
Garcia bedient
Bitter aus CFC-Sicht jedoch, dass der strittige Elfmeter zum 1:0 für Uerdingen führte. Zwar konnte Rafael Garcia nur drei Minuten später nach einer Hoppe-Flanke per Kopf ausgleichen, doch nach Abpfiff war der Torschütze bedient: "Man soll nicht so viel über Schiedsrichter sagen, aber alle 50:50-Entscheidungen wurden für Uerdingen gepfiffen. In der ersten Halbzeit kann man Elfmeter geben, aber dann bekommen wir einen lächerlichen Elfmeter gegen uns", schimpfte der 26-Jährige und sah den CFC "nicht zum ersten Mal" in dieser Saison im Nachteil, was Schiedsrichter-Entscheidungen angeht.
"Einfach bitter, wir waren klar besser", befand Garcia. Im Liga-Vergleich rangiert der CFC mit vier Fehlentscheidungen gegen sich im Mittelfeld, gleichzeitig profitierten die Himmelblauen bereits in fünf Szenen.
CFC kann auf Leistung aufbauen
Glöckner sprach indes von "zwei unglücklichen Entscheidungen des Schiedsrichters", wollte sich aber nicht allzu lange damit beschäftigen: "Das gleicht sich hoffentlich im Laufe einer Saison aus." Zudem merkte der CFC-Coach an: "Wenn wir das Spiel vorher klarmachen, hat jeder Ruhe." Die Chancen dazu waren vorhanden, ohnehin machte Chemnitz einen starken Eindruck. Entsprechend war das Remis trotz des späten Ausgleichs am Ende zu wenig.
Das zeigt auch die Tabelle: Obwohl der Aufsteiger nur eins der letzten sieben Spiele verloren hat, beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer noch vier Punkte. Doch auf die Leistung aus dem Spiel gegen Uerdingen kann Chemnitz aufbauen. Aus Sicht des CFC am besten schon am kommenden Freitag, wenn es zum Derby gegen den FSV Zwickau kommt.