Kwasniok nach Sieg in Haching: "Haben noch große Ziele vor uns“

Die Erleichterung über das erfolgreich gemeisterte Spiel eins nach seiner Abschiedsankündigung war Lukas Kwasniok deutlich anzumerken. Für den Coach des 1. FC Saarbrücken war der 1:0-Sieg bei der SpVgg Unterhaching zwar die erhoffte, aber zuvor keineswegs sicher gewesene Antwort auf die Befürchtungen im Umfeld von negativen Auswirkungen seiner persönlichen Karriereplanung.

"Verhältnis zur Mannschaft top, top, top"

"Uns war wichtig zu zeigen: Trainer und Mannschaft – das ist eine Liebesbeziehung", stellte Kwasniok nach der Unterbrechung des vorherigen Negativtrend seines Teams am "MagentaSport"-Mikrofon demonstrativ zufrieden fest. Zur nachdrücklichen Unterstreichung seiner Aussage scheute der 39-Jährige bei seiner Lobeshymne auf das offenbar intakte Binnenklima in der Kabine des Aufsteigers nicht einmal vor einer Anleihe beim spanischen Startrainer Pep Guardiola: "Das Verhältnis zur Mannschaft ist top, top, top.“

Der Sieg nach zuvor nach drei Spielen ohne Erfolg (zwei Punkte) ließ auch prompt Kwasnioks Ehrgeiz, der seinen Verbleib an der Saar in den Verhandlungen über die Verlängerung seines auslaufenden Vertrages vergeblich an den Aufstieg in die zweite Bundesliga hatte knüpfen wollen, wieder durchbrechen: "Wir haben noch große Ziele vor uns." Als ganz unrealistisch erscheint der Durchmarsch des FCS erst recht durch den Dreier bei den Münchner Vorstädtern durch den entscheidenden Treffer von Julian Günther-Schmidt (29.) auch in der Tat nicht. Die Aufstiegszone ist bei fünf Punkten Rückstand auf den Tabellendritten Hansa Rostock zumindest in Sichtweite.

"Müssen uns für Sieg nicht schämen“

Zur Erfüllung des Aufstiegstraumes, der durch lediglich einen Erfolg in den elf vorherigen Begegnungen zwischenzeitlich schon in weiter Ferne schien, sind jedoch künftig stärkere Vorstellungen als in Haching notwendig. "Ich war in den ersten 30, 35 Minuten sehr zufrieden, aber nach der Pause haben wir keinen Druck mehr aufgebaut und nicht mehr für Entlastung sorgen können“, analysierte Kwasniok auf der Pressekonferenz die Leistungsschwankung seiner Elf: "Es war ein nicht unverdienter Sieg, auch etwas glücklich, aber kein Sieg, für den wir uns schämen müssen." Bei der Suche des Coaches nach den Gründen für die Probleme im zweiten Abschnitt aber klangen unfreiwillig auch mögliche Schwierigkeiten seiner Spieler mit seinen eigenen Ambitionen durch: "Man hat von Anfang an gemerkt, dass viel auf dem Spiel stand. Nach der Führung hat man auch das Gefühl gespürt, dass unsere Situation etwas prekärer ist als noch im November und wir etwas zu verlieren haben."

Umso wichtiger wäre ein weiterer Sieg am Mittwoch im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau. Allerdings plagen Kwasniok besonders in der Defensive immer mehr Personalsorgen. "So langsam", gestand Saarbrückens Trainer, "gehen uns für die Innenverteidigung die Ideen aus." Denn nachdem Boné Uaferro seine fünfte gelbe Karte gesehen hat und Steven Zellner (Kreuzbandanriss), Bjarne Thoelke (Wadenbeinbruch) sowie Marin Sverko (Muskelfaserriss) allesamt verletzt ausfallen, steht für die Partie am Mittwoch kein nomineller Innenverteidiger mehr zur Verfügung. In Unterhaching rückte Rechtsverteidiger Jayson Breitenbach ins Zentrum, während mit Fanol Perdedaj ein zentraler Mittelfeldspieler hinten rechts verteidigte. Gegen Zwickau wird Kwasniok nun erneut improvisieren müssen.

   

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