KSC und Wiesbaden im Gleichschritt, Halle patzt

Der Karlsruher SC ist dem Aufstieg durch einen 2:1-Sieg gegen die SG Sonnenhof Großaspach ein weiteres Stück näher gekommen. Während auch Wiesbaden gegen Lotte alle drei Punkte mitnahm (1:0), hat sich Halle nach der 1:2-Niederlage gegen Münster im Rennen um den direkten Aufstieg verabschiedet. Kaiserslautern (4:0 gegen Unterhaching) und Zwickau (5:2 gegen 1860 München) feierten derweil deutliche Siege, während sich Jena gegen Würzburg geschlagen geben musste.

Karlsruhe 2:1 Großaspach: KSC macht großen Schritt

Gegen die abstiegsbedrohten Aspacher wirkte der KSC zwar zu Beginn etwas wacklig, ging aber schon in der 11. Minute in Führung. Lorenz schickte Pourié auf die Reise, der in den Sechzehner zog und cool zu seinem 20. Saisontor und dem 1:0 vollendete. Ohne ein Feuerwerk abzubrennen wirkten die Karlsruhe in der Folge souverän und sicher. Kurz vor der Pause hätten die Badener erhöhen können. Pourié visierte in der 42. Minute das lange Eck an, aber Broll parierte klasse. Besser machte er es nur drei Minuten später, als Pouriés Doppelpack nach einer Ecke für das 2:0 vor der Pause sorgte.

Völlig ohne Not brachte sich der KSC aber selbst wieder in Bedrängnis. Ein Abstoß von Uphoff landete genau auf dem Fuß von Röttger, der frei vor dem Tor stand. Der Stürmer scheiterte aber am wiederum stark reagierenden Keeper (53.). Drei Minuten später musste der Goalie wieder reagieren, als Hingerl aus dem Hintergrund abgezogen hatte. Wieder nur drei Minuten später leistete sich Marc Lorenz – als einziger verwarnter Spieler – ein Handspiel und wurde mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen. Karlsruhe legte im Anschluss den Wert auf das Verteidigen und überließ Aspach den Ball. Die SGS war sichtlich bemüht und hatte durch Röttger in der 74. MInute nochmal eine Anschlusschance, doch der Abschluss ging am Tor vorbei. Zum Ende des Spiels wurde es noch einmal wild. Nachdem zuerst Röttger an Uphoff und im Konter Pourie am Pfosten scheiterten (86.) erzielte die SGS in der Nachspielzeit noch den Anschluss zum 1:2 durch Martinovic, doch zu einem weiteren Tor reichte es nicht mehr. In der Tabelle bleibt Karlsruhe mit vier Punkten Vorsprung auf Wiesbaden Zweiter und kann den Aufstieg nächsten Samstag mit einem Sieg in Münster perfekt machen. Die Relegation haben die Badener durch die 1:2-Niederlage des HFC gegen Münster derweil schon sicher.

Lotte 0:1 Wiesbaden: Wehen besteht in widrigen Wetterverhältnissen

Im Fernduell um den Aufstieg taten sich die Gäste aus Wiesbaden bei den abstiegsbedrohten Lottern reichlich schwer und konnte ihr offensives Spiel der Vorwochen kaum zur Entfaltung bringen. Dittgen versuchte es in der 16. Minute mit einem Schlenzer, zog aber über das Tor. Das widrige Wetter mit Schnee, Regen, Wind und Sonne sorgte zusätzlich nicht gerade für kultivierten Fußball. Die beste Chance vor der Pause ergab sich tatsächlich für die Sportfreunde Lotte. Lindner bekam das Leder elf Meter vor dem Tor von Karweina aufgelegt, schoss aber mittig in die Arme von Kolke. In der 45. Minute versuchte es Shipnoski für die Gäste aus der Distanz, zog aber knapp am Pfosten vorbei, sodass keine Tore zur Pause fielen.

Auch nach dieser blieb es eine verbissene Partie mit teils widrigen Bedingungen mit nur sehr wenigen Torchancen. Etwas aus dem Nichts erzielte der SVWW – im Stile einer Spitzenmannschaft – in der 73. Minute doch das 1:0 durch Marcel Titsch-Rivero. Schmidt zog mit viel Tempo über rechts und legte auf Shipnoski ab. Dessen Flanke köpfte Titsch-Rivero aus vollem Lauf ins Netz. Lotte versuchte zwar zu antworten, blieb aber ebenfalls harmlos. Dagegen hätte Kyereh in der 81. Minute die Partie entscheiden können, verstolperte aber vor Steve Kroll. Den immens wichtigen Sieg konnte die Rehm-Elf am Ende über die Zeit retten und bleibt damit Dritter.

Halle 1:2 Münster: Halle verspielt Rang 2

Gegen den Aufstiegskandidaten aus Halle erwischten die Gäste aus Münster den deutlich besseren Start und gingen in der 13. Minute auch in Führung. Pires Rodrigues setzte mit einem schönen Steckpass Kobylanski in Szene, der frei vor Eisele links einschob und das 0:1 erzielte. Beim HFC lief auch im Anschluss rein gar nichts zusammen. Wieder war es Kobylanski, der in der 26. Minute abzog und an Eisele scheiterte. Verdientermaßen erhöhten die Gäste in der 32. Minute auf 0:2. Kobylanski hätte schon selbst schießen können, flankte aber nochmal auf Klingenburg, der aus einem Meter einnicken durfte. Es blieb wie verhext für den HFC, sodass Münster mit der Führung in die Pause ging.

Der HFC war nach dem Seitenwechsel sichtlich um Besserung bemüht, fingen sich aber beinahe das nächste Gegentor. Nach einem Konter war es Klingenburg, der mit einem Schuss aus 16 Metern abzog, aber Landgraf konnte vor der Linie klären. Eine merkliche Steigerung des HFC war aber unverkennbar. Ajani traf – perfekt bedient von Pagliuca – in der 61. Minute den Ball nicht richtig, doch Halle kam heran. Eine Ecke von Bahn landete auf dem Kopf von Mai, der aus acht Metern einnickte. Proteste der Münsteraner ob eines Fouls von Mai an Kittner blieben erfolglos. Halle warf im Anschluss alles nach vorne, sodass Münster kontern konnte. Eine Freistoß von Kobylanski wurde von Scherder auf Klingenburg verlängert, der aber im letzten Moment von Schilk abgegrätscht werden konnte (77.). Sieben Minuten vor dem Ende hätte es schließlich 2:2 stehen müssen, als Fetsch per Kopf aus zwei Metern am überragend reagierenden Schulze Niehues scheiterte (83.). Der Stürmer bekam drei Minuten später gleich die nächste dicke Chance, trat aber aus bester Position nach Bahn-Flanke am Ball vorbei. Somit lässt der HFC vor heimischer Kulisse die Aufstiegshoffnungen möglicherweise schon liegen.

Kaiserslautern 4:0 Unterhaching: FCK schießt sich Frust von der Seele

Auf dem Betzenberg agierten beide Teams von Beginn an zwar merklich bemüht, wirkten aber im Spiel in der Offensive weitestgehend konzeptlos. Nur ein ungefährlicher Kopfball von Endres in der 15. Minute stand zu Beginn des Spiels auf dem Chancenzettel. Haching blieb überraschend das gefährlichere Team und hätte in der 18. Minute in Führung gehen können. Winklers toller Pass ging in den Lauf von Marseiler, der Grill umspielte, aber nur das Außennetz traf. Lautern behielt die Spielkontrolle, konnte sich aber kaum offensiv in Szene setzen. Der beste Angriff des FCK wurde von Pick initiiert, doch Schwabl klärte im letzten Moment (29.). Mit einem müden und torlosen Remis ging es in die Kabine.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde es zunächst nicht besser. Kaiserslautern behielt den Ball in den eigenen Reihen, Haching stand defensiv sicher, sodass das Spiel weiterhin auf unterdurchschnittlichem Niveau blieb. Völlig aus dem Nichts durften die Fans der Pfälzer nach einer Stunde aber doch jubeln, als Christian Kühlwetter seine Farben mit 1:0 in Führung brachte. Picks Freistoß aus dem Halbfeld nickte der Offensivmann aus kürzester Distanz über die Linie (59.). Das Tor war eine wahre Befreiung für den FCK. Pick hätte nur zwei Minuten später schon das 2:0 machen müssen, als sein Distanzschuss knapp vorbeiflog. Eine Minute später netzte er aber doch ein. Ein langer Ball landete auf dem Fuß von Pick, der einen Haken schlug und aus 18 Metern ins rechte Eck vollendete (63.). Das Tor entschied die Partie. Lautern spielte fortan deutlich aktiver und ansehnlicher, während Unterhaching die Niederlage immer mehr akzeptieren musste. Fast wären die Münchner Vorstädter in der 80. Minute noch einmal herangekommen, aber Krauß Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung korrektermaßen aberkannt. Lautern spielte munter weiter nach vorne und sorgte mit dem 3:0 durch Hainault (88.) und sogar dem 4:0 durch Hemlein in der 90. Minute für ein unerwartet hohes Ergebnis, in einem 60 Minuten lang schwachen Spiel. Während die Roten Teufel den Klassenerhalt damit auch rechnerisch sicher, muss Haching nach dem elften sieglosen Spiel in Folge weiter zittern. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nur drei Punkte.

Jena 3:4 Würzburg: Würzburg ringt starke Jenaer nieder

Die Erfolgsserie der heimischen Thüringer setzte sich zu Beginn auch gleich gegen Würzburg fort. Eine eigentliche harmlose Flanke von Manfred Starke versuchte Hägele in der Box zu klären. Dabei irritierte er aber seinen Keeper Verstappen, verpasste den Ball und lies diesen ins linke Toreck einschlagen. Die Kickers waren sofort um eine Antwort bemüht. Skarlatidis' Schuss in der 7. Minute flog nur knapp am rechten Torpfosten vorbei. Es entwickelte sich ein munteres Spiel mit guten Chancen für beide Seiten. Coppens musste gegen Skarlatidis klären (10.), Starkes Flanke in der 18. Minute wurde von Hägele nur haarscharf am linken Pfosten vorbei abgefälscht. Eigentlich schien Jena das Spiel im Griff zu haben, wurde aber eiskalt von den Gästen erwischt. Binnen fünf Minuten drehten Skarlatidis aus 14 Metern (31.) und Baumann per Abstauber (36.) für Würzburg die Partie in ein 2:1. Die beiden Gegentore wirkten wie ein Schock für die Gastgeber, sodass Würzburg die Führung mit in die Kabine nahm.

Mit entsprechend viel Wut kamen die Jenaer aus der Pause und hätten kurz danach den Ausgleich erzielen können. Zuerst konnte Verstappen einen strammen Schuss von Starke parieren, im Anschluss unterlief er Eckardts Flanke aber vollständig, sodass das Leder nur um Millimeter am Tor vorbeiflog. Die Heimelf machte mächtig Druck und hätte in der 49. Minute eigentlich einen Elfmeter bekommen müssen, aber die Pfeife blieb nach einem Foul von Hajtic an Eckardt stumm. Mit einem ebenso kuriosen wie verdienten Tor konnte der FCC in der 55. Minute dennoch ausgleichen. Eric Verstappen sprang am Ball vorbei, sodass Peter Kurzweg klärt in höchster Not vor Phillip Tietz klären musste. Dabei schoss er aber Ibrahim Hajtic an, der am Boden lag. Vom Innenverteidiger flog der Ball in Richtung Tor, wo Peter Kurzweg erneut auf der Linie per Kopf rettete, aber genau in die Füße von Phillip Tietz köpfte, der aus einem Meter Torentfernung nur noch einzuschieben brauchte (55.). Die höchst unterhaltsame Partie machte einfach so weiter. Sontheimers Distanzschuss in der 64. Minute konnte Coppens mit einer starken Parade noch klären (64.). Jena dagegen antwortete mit Volkmer, dessen Kopfball vier Minuten später knapp am Pfosten vorbeiflog. Insgesamt zeigten sich die Gäste aber gefährlicher in der Offensive. Kaufmann war 14 Minute vor dem Ende frei vor Coppens aufgetaucht, vergab diese Chance aber kläglich (76.). Die Führung besorgte drei Minuten später sein Teamkollege Caniggia Elva per Kopf, nach einer Flanke von Kaufmann (79.). Vier Minuten später erzielte Simon Skarlatidis schon wieder auf Vorlage von Kaufmann vermeintlich die Entscheidung in der 83. Minute mit dem 4:2, doch keine 60 Sekunden später kamen die Jenaer mit dem 3:4 durch Felix Brügmann wieder heran (85.). Der FCC bekam sogar noch die Riesenchance auf den Ausgleich in der 90. Minute, aber Starkes Kopfball konnte Verstappen überragend parieren und den Sieg seiner Farben retten. Jena musste unterdessen die erste Niederlage nach zuletzt vier Siegen in Folge einstecken, bleibt aber vorerst auf Rang 16.

Zwickau 5:2 1860 München: Wilder Ritt in Westsachsen

Bei extrem ungemütlichen Wetterbedingungen erwischte der heimische FSV einen perfekten Start in die Partie. Bereits nach 120 Sekunden brachte Ronny König seine Farben mit 1:0 in Führung. Eine Flanke von Miatke von der linken Seite landete beim Stoßstürmer, der aus dem Stand ins kurze Eck vollenden konnte. Die Löwen ließen sich das aber nicht gefallen. Kindsvatters scharfe Hereingabe in der 10. Minute konnte Antonitsch nur vor die Füße von Wein klären, der aus zehn Metern ins kurze Eck traf. Das Auf und Ab in der Partie hielt auch im Anschluss an. Zwickau wirkte mit zunehmender Spieldauer aber wieder zwingender vor dem Tor. Während Königs Linksschuss in der 31. Minute noch geblockt wurde, gab es eine Minute später Elfmeter für die Heimelf. Lacazette sollte Frick gefoult haben. Toni Wachsmuth war es egal, er verwandelte rechts unten zum 2:1 (32.). Die Schwäne wollten direkt nachlegen, verpassten aber in Person von Lauberbach die große Chance auf das 3:1, als der Offensivmann in der 37. Minute an Hiller scheiterte. Somit blieb es beim 2:1 zur Pause.

Nach derselbigen versuchte 1860 zu antworten. Brinkies parierte gegen Mölders in der 47. Minute. Zwei Zeigerumdrehungen später war es wieder der FSV, der einen Treffer nachlegen konnte. Lauberbach sah den mitgelaufenen Frick und bediente ihn, sodass der 29-Jährige aus 20 Meter ins lange Eck vollenden konnte (49.). Es wurde im Anschluss ein völlig wilder Kick. Nachdem die Löwen nur fünf Minuten später durch Mölders' Einzelaktion wieder auf 2:3 verkürzen konnten (55.), stellte der FSV in der 58. Minute den alten Vorsprung zum 4:2 durch Wachsmuth aus dem Gewühl wieder her. Das Tor hatte den Gästen den Zahn ein wenig gezogen, sodass Zwickau befreiter agieren konnte. Den Schlusspunkt in einer irren Partie setzte Lion Lauberbach in der 77. Minute. Hiller konnte den Schuss des FSV-Akteurs zwar noch erreichen, den Einschlag aber nicht mehr verhindern. In der 90. Minute sah 1860-Kapitän Felix Weber noch Gelb-Rot und machte den gebrauchten Tag für die Löwen perfekt. Während Zwickau nun endgültig gerettet ist, muss der TSV 1860 nach der fünften Niederlage in Folge weiter zittern.

   

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