KSC siegt im Spitzenspiel, Aalen geht in Münster unter
Der Karlsruher SC hat das Spitzenspiel gegen Tabellenführer VfL Osnabrück am Samstag spät mit 2:1 gewonnen. Während sich Meppen und Wiesbaden 1:1 trennten, ging Schlusslicht Aalen in Münster unter (0:4). Köln und Kaiserslautern spielten 2:2, Lotte gewann in Zwickau (2:0) und das Duell Großaspach gegen Cottbus endete torlos.
Karlsruhe 2:1 Osnabrück: Gordon gelingt der Lucky Punch
Im absoluten Spitzenspiel der Liga nahm die Heimelf des KSC sofort das Heft des Handelns in die eigene Hand. Schon nach acht Minuten waren die Karlsruher gleich zweimal zu Abschlüssen gekommen. Besonders ein Versuch von Stiefler in der 8. Minute ging nur knapp links vorbei. Sechs Minuten später wurde Fink von Stiefler auf die Reise geschickt und nur im letzten Moment noch von Blacha abgegrätscht. Erst nach gut 20 Minuten beruhigte sich die Partie ein wenig, sodass Osnabrück Luft zum Atmen fand und sich befreien durfte. Nur selten kam die Offensive des KSC zu guten Chancen, eine davon gab es in der 33. Minute. Pourie legte im Strafraum auf Lorenz ab, dessen Schuss aber von Körber pariert wurde. Auch die letzte Szene vor dem Seitenwechsel ging an die Heimelf. Pisots Volley nach einem Standard landete ebenfalls in den Armen des Osnabrücker Schlussmanns. Zur Pause blieb es beim torlosen Remis.
Nach dem Pausentee überschlugen sich die Ereignisse. Der schon Gelb verwarnte Pourie hätte in der 47. Minute eigentlich nach wiederholtem Foul Gelb-Rot sehen müssen, blieb aber verschont. Nur eine Minute später war es eben jener Pourie, der den KSC mit 1:0 in Führung brachte. Fink wollte aus dem Halbfeld auf Lorenz ablegen, der ließ den Ball zu Pourie durch. Der Angreifer fackelte nicht lang und zog aus 16 Metern direkt mit Vollspann ab, sodass der Ball links unten einschlug. Das Tor zwang die Gäste aus Osnabrück zum Handeln, sodass diese aktiver nach vorne spielten. Das ermöglichte Karlsruhe mehr Platz zum Kontern, sodass das Spiel insgesamt deutlich besser wurde. Nach etwas mehr als einer Stunde holten sich die Niedersachsen das Remis wieder zurück. Blachas Ecke wurde von Susac auf Engel verlängert, entschlossen – aber aus abseitsverdächtiger Position – den Ball in die lange Ecke drosch. In einer zerfahrenen Schlussphase sah es eigentlich schon nach einer Punkteteilung aus, ehe der KSC am Ende noch einmal zuschlug. Daniel Gordon sorgte mit seinem Kopfball nach einer Lorenz-Ecke in der 85. Minute für die erneute Führung der Badener. In der Nachspielzeit dann nochmal Aufregung: Einen von Gordon geklärten Alvarez-Schuss hatte der VfL bereits hinter den Linie gesehen, doch Schiedsrichter Hartmann entschied auf Weiterspielen und pfiff die Partie kurz danach ab. Karlsruhe feierte damit den ersten Sieg nach vier Spielen und verkürzt den Abstand zum VfL auf drei Punkte.
Meppen 1:1 Wiesbaden: Meppen bietet auch Wehen Paroli
Das Team der Stunde vom SV Meppen wurde gegen Wiesbaden zu Beginn – trotz gutem Start – kalt erwischt. Schmidt durfte nach 12 Minuten butterweich in die Box flanken, wo Kyereh völlig frei gegen die Laufrichtung einköpfen konnte. Die Emsländer zeigten sich nicht geschockt und antworteten in der 27. Minute. René Guder bekam den Ball zentral vor dem Strafraum aufgelegt und lupfte ihn im Anschluss mit viel Gefühl über Kolke hinweg zum Ausgleich ins Tor. Das Spitzenteam aus Hessen hätte kurz vor der Pause beinahe noch die Führung zurückgeholt, der Abschluss von Kuhn in der 39. Minute landete aber am Außennetz, sodass vor der Pause keine Tore mehr fielen.
Das flotte Tempo des ersten Durchgangs konnte die Partie im zweiten Durchgang nicht mehr halten. Viel Mittelfeldgeplänkel und Fehlpässe dominierten das Bild. Außer einer Vielzahl an gelben Karten und kleineren Halbchancen wurden keine weiteren Möglichkeiten mehr auf dem berühmten Zettel vermerkt. Die beste davon hatte noch Kyereh in der 85. Minute aus 20 Metern, doch Domaschke hatte damit keine Probleme. Der SVWW verliert also weiter ein wenig Boden im Aufstiegsrennen und belegt Rang vier, Meppen bleibt das Team der Stunde.
Großaspach 0:0 Cottbus: Energie vergibt Sieg
Das Kellerduell in Großaspach versprach keine fußballerischen Leckerbissen, wurde aber von Beginn an ansehnlicher als erwartet. Schon nach neun Minuten versuchte es Dem mit einem gefährlichen Kopfball, verfehlte das Tor der Cottbuser aber haarscharf. Die Lausitzer selbst hätten in der 18. Minute in Führung gehen müssen. Marcelo Freitas legte auf Hemmerich ab, der sofort zu Mamba durchsteckte. Aus vollem Lauf scheiterte der Energie-Stürmer allerdings an Broll. Energie zeigte weiterhin eine ansprechende Leistung, nutzte aber wieder einmal seine Chancen nicht. Zehn Minuten vor der Pause war es wieder Marcelo Freitas, der diesmal Weidlich auf die Reise schickte. Von der Grundlinie legte dieser auf den zweiten Pfosten zu Mamba zurück, der erneut frei an Broll scheiterte und seinen Trainer zur Weißglut brachte. Noch schlimmer wurde es für Wollitz in der 40. Minute. Mamba legte diesmal für Viteritti ab, der aber auch kläglich am überragenden Broll scheiterte, sodass es torlos in die Kabine ging.
Für Streli Mamba wurde es auch nach der Pause nicht besser. In der 50. und 59. Minute flog er zweimal an scharfen Hereingaben vorbei, sodass die bis dahin hochverdiente Führung für Cottbus einfach nicht fallen wollte. Es wurde mit zunehmender Spieldauer grotesk, was Energie an Chancen liegen ließ. 15 Minuten vor dem Ende war es wieder Mamba, der Marcelo bediente. Dessen wuchtiger Schuss aufs kurze Eck landete am Außennetz. Die letzte Großchance hatte in der 81. Minute Streli Mamba. Diesmal scheiterte aber nicht an Broll, sondern setzte einen Flachschuss aus zentraler Position elf Meter vor dem Tor links rechts vorbei. Für Energie blieb es also beim Remis, das die Gastgeber alleine ihrem Keeper zu verdanken hatten. In der Tabelle liegt Cottbus nach sechs sieglosen Spielen weiterhin fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer.
Köln 2:2 Kaiserslautern: Rassiges Remis zu Karneval
Passend zum Karneval avancierte die Partie im Kölner Südstadion vor 8.379 Zuschauern von Beginn an zu einem Spektakel. Schon in der vierten Minute hätte Dahmani im 1-gegen-1 gegen Grill das 1:0 für Köln erzielen müssen, scheiterte aber am Schlussmann der Gäste. Zehn Minuten später machte er es dann besser. Eberwein schickte Dahmani steil in den Strafraum, wo Letzterer mit links ins Eck vollendete (13.). Lautern antwortete sofort. Sternbergs Flanke landete im Zentrum bei Kühlwetter, der aus acht Metern in den linken Winkel einnetzen durfte (16.). Wieder keine zehn Zeigerumdrehungen später drehten die Pfälzer das Spiel komplett. Kühlwetter wurde von Kyere-Mensah im Strafraum zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Zuck mit etwas Glück zum 2:1 in die Maschen. Trotz der Rückschläge spielte Fortuna weiter offensiv mit. Andersen (34.) und Eberwein (40.) verbuchten noch Distanzschüsse vor der Pause, verfehlten aber das Tor der Lautrer. In die erneute Drangphase der Kölner ertönte schließlich der Pausenpfiff.
Köln versuchte nach dem Wiederanpfiff sofort wieder nach vorne zu spielen. Die Gäste setzten auch immer wieder Nadelstiche und hatten in der 64. Minute Pech. Scheu brachte Jonjic im Strafraum klar zu Fall, doch der fällige Elfmeterpfiff für den FCK blieb aus. Insgesamt waren die Konter der Gäste im zweiten Durchgang gefährlicher, als die Angriffe der Heimelf. Das änderte sich zehn Minuten vor dem Ende. Scheu setzte Andersen in Szene, der das Leder auf Hartmann flankte. Dessen Ablage konnte Dahmani frei vor dem Tor abstauben und die FCK-Führung egalisieren. Nur zwei Minuten später hätte Hartmann die Partie sogar wieder ganz für Köln drehen können, aber Grill parierte mit überragender Beinabwehr den Flachschuss. Somit blieb es in einem tollen Spiel beim 2:2-Remis. Kaiserslautern bleibt Zwölfter, Köln belegt weiterhin den 15. Rang.
Münster 4:0 Aalen: VfR geht unter
Nach dem Sieg über Unterhaching wollte der VfR auch in Münster an die guten Auftritte der Vorwochen anknüpfen. Doch im Preußenstadion erwischte die Heimelf den deutlich besseren Start. Kobylanskis Flanke in der 7. Minute landete auf dem Fuß von Klingenburg, der das Leder aus zehn Metern flach im Kasten zur Führung versenkte. Von Aalen kam in der Folge offensiv wenig, bis zur 24. Minute. Schnellbacher traf nach Flanke von Traut zum vermeintlichen 1:1, doch der Offensivmann wurde aufgrund einer Abseitsposition zurückgepfiffen. Die Aktion weckte die etwas schläfrigen Preußen wieder auf. Klingenburg setzte Cueto mit einem schönen Pass in Szene, der sich gegen Schoppenhauer durchsetzte, mit seinem Schuss aber nur die Latte traf. Die Elf von Trainer Marco Antwerpen wollte noch vor der Pause erhöhen. Wieder war es Initiator Klingenburg, der nach einer halben Stunde Rühle anspielte. Dessen Rückspiel auf Akono konnte dieser aber aus zehn Metern nicht verwerten. Erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte konnte Aalen sich befreien und selbst Druck aufbauen, erfolgreich wurden die Gäste aber nicht mehr.
Aus der Kabine heraus hatte Aalen schnell die dicke Chance zum Ausgleich. Morys flankte mit Gefühl auf den zweiten Pfosten zu Sliskovic, der aus wenigen Metern das leere Tor nicht traf (49.). Mitten in die gute Phase der Aalener sorgte Lucas Cueto für die Vorentscheidung. Nach einem schlimmen Ballverlust bekam er das Leder halblinks im Strafraum und verwertete es aus spitzem Winkel zum 2:0. Der Torschütze zeigte sich weiterhin höchst motiviert und erhöhte nur ein paar Minuten später auf 3:0. Hoffmann verlängerte einen Einwurf von Menig zu Cueto, der aus der Nahdistanz den Ball über die Linie stocherte. Münster überließ Aalen in der Folge das Spiel. Sessa hätte in der 79. Minute sogar den Anschluss erzielen können, doch im Gegenzug setzte Ole Kittner mit dem 4:0 den finalen Deckel auf die Partie. Während der VfR mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer Letzter bleibt, feierte Münster den ersten Sieg nach drei sieglosen Spielen und verbessert sich auf Rang sechs.
Zwickau 0:2 Lotte: Arbeitssieg für Lotte
Im Duell des unteren Mittelfeldes versuchten es der heimische FSV schon in der 2. Minute mit einem Distanzschuss von Reinhardt, den Kroll aber aus dem Torwinkel fischen konnte. Spielerisch waren zwar die Gäste das etwas aktivere Team, die erste Großchance kam jedoch ein wenig aus dem Nichts. Aus der Distanz zog Jovic in der 13. Minute einfach mal ab und verfehlte das Kreuzeck der Zwickauer nur um Zentimeter. Erst Mitte der ersten Hälfte kippte das Spielgeschehen deutlich in Richtung Lotter Tor. Bongas Volley (25.) und Kopfball (28.) gingen aber beide am Tor vorbei. Entgegen dem Spielverlauf holten sich die Lotter kurz danach die Führung. Härtels scharfe Flanke landete am zweiten Pfosten auf dem Kopf von Straith, der den Ball durch die Beine von Brinkies im Tor unterbrachte. Etwas glücklich nahmen die Gäste die Führung mit in die Kabine.
Zwar übernahm der FSV nach dem Pausentee ganz eindeutig das Heft des Handelns, doch die tief stehenden Lotter hatten keine Probleme ihre Führung zu verteidigen. 20 Minuten vor dem Ende wurde es aus dem Nichts wieder interessant. Aufgrund eines Missverständnisses von Rahn und Kroll kam König an das Leder, traf aber aus sechs Metern nur das Außennetz. Die Sportfreunde machten es fünf Minuten später besser. Maximilian Oesterhelweg entschied die Partie mit einem tollen Schlenzer aus 17 Metern in der 75. Minute. Von diesem Tor konnte sich Zwickau nicht mehr erholen, sodass Lotte (10.) den FSV (14.) in der Tabelle auf fünf Punkte distanzieren konnte.