Kritik an Talent-Förderung von RB Leipzig

In einem Interview mit dem Fußballmagazin "11 Freunde" hat Wolfgang Neubert, Vizepräsident von Energie Cottbus, Drittliga-Aufsteiger RB Leipzig scharf kritisiert: "Unser größtes Problem mit denen ist, dass sie uns die jungen Spieler abwerben. Sie bieten 14-Jährigen schon 1000 Euro im Monat und lotsen sie nach Leipzig. Wir haben in Cottbus eine Eliteschule des Fußballs und der FC Energie gibt rund 1,3 Millionen im Jahr für Nachwuchsforderung aus. Diese Summe lässt RB für eine einzelne Altersklasse springen". RB-Nachwuchschef Frieder Schrof widerspricht dieser These in der "Sächischen Zeitung": "Diese Aussage, wenn sie so gefallen sein sollte, ist völliger Nonsens und in keiner Weise unserer Philosophie entsprechend.“

„Ihnen fehlt die Tradition“

Dymano Dresdens Geschäftsführer fügte im gleichen Interview hinzu: „RB Leipzig kauft sogar viel mehr talentierte Jugendspieler, als sie brauchen. Sie haben fast vierzig U16-Spieler.“ Zwar widerspricht Schrof auch diese Aussage mit dem Hinweis, dass ein Juniorenkader nur aus 22 Spielern bestehen darf (was bei Leipzigs U16 auch der Fall ist). Dank der DFB-Regeln, dass junge Talente auch Altersklassen überspringen dürfen, finden sich im aktuellen U17-Kader von RB Leipzig tatsächlich noch 18 weitere Spieler, die nicht älter als 16 Jahre sind. Der Club und dessen Philosophie widerspreche "dem Sportgedanken". Für Neubert wird RB Leipzig auch deshalb "nie ein Ostverein werden. Dazu fehlt ihnen die Tradition." Stattdessen seien Clubs wie die Drittligisten Hansa Rostock und Rot-Weiß Erfurt Vereine, "die den Fußball in den neuen Ländern verkörpern, mit all seinen Sorgen und Chancen."

 

   

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