Koschinat sauer: "Fürs Denken wird nur einer bezahlt"
Fortuna-Trainer Uwe Koschinat ist für seine klaren Worte bekannt. Nach der 1:3-Niederlage gegen Großaspach fand er sie – und wie. Der Grund: Seine Spieler hatten nach einer Einwechslung in der Schlussphase eigenmächtige Entscheidungen getroffen.
"Nicht in Qualität gespielt, sondern in Problemen"
"Wir sind am Ende Opfer unserer individuellen Fehlleistungen geworden“, fasste Fortuna-Coach Uwe Koschinat die Partie zusammen. "Ich glaube, dass wir das 0:1 noch sehr gut weggesteckt haben", sagte der Trainer und spielte damit auf den Ausgleich durch Maik Kegel an (31.).
Doch am Spiel seines Teams in der zweiten Halbzeit hatte Koschinat so einiges zu bemängeln: "Ich bin absolut nicht zufrieden mit dem Spiel direkt der nach der Pause gewesen, weil wir die Geduld verloren haben und ein sehr, sehr schlechtes Passspiel hatten." Er merkte an, dass sein Team in der zweiten Halbzeit "über einen langen Zeitraum" komplett die Linie verloren habe. Viele seiner Spieler hätten "nicht in ihren wirklichen Qualitäten gespielt, sondern eher in den Problemen", so der Trainer.
Probleme hatte die Fortuna in den letzten Wochen nicht – zumindest was die Ergebnisse anbelangt. Die letzten fünf Partien haben die Kölner allesamt für sich entschieden. Mit nun vier Punkten Rückstand auf den dritten Tabellenplatz spielen die Domstädter trotz der Niederlage gegen Aspach weiterhin um den Aufstieg in die Zweite Liga mit. Uwe Koschinat glaubt jedoch, dass die Niederlage gegen die SG Sonnenhof "möglicherweise bedeutet, dass wir im Rennen um Platz drei vielleicht einen entscheidenden Rückschlag erleiden mussten."
"Wer diese Entscheidung getroffen hat? Keine Ahnung"
Besonders erbost war der Cheftrainer über das Verhalten einiger Spieler nach der Einwechslung von Thomas Bröker (81.). Koschinats Akteure hätten eigenmächtige Entscheidungen getroffen. "Auf einmal läuft Bernard Kyere (Verteidiger; Anm. d. Red.) auf der Mittelstürmerposition rum", setzte er an und gleich noch einen drauf: "Erstens: Fürs Denken wird nur einer bezahlt – das ist der Trainer, die anderen sollen handeln und Anweisungen umsetzen. Dominik Ernst, gefährlichster Flankengeber in unserer Mannschaft, spielt permanent hinter der eigenen Mittellinie. Logisch, weil der kann auch nicht noch mit nach vorne. Und Bröker läuft ständig auf den Flügeln rum, weil er natürlich Raum sucht, der nicht mehr vorhanden waren“, so der Coach.
Und er fuhr auch gleich leidenschaftlich fort: "Wir tun ihnen den Gefallen und spielen mit langen Bällen – also das, wo die sich kaputt lachen! Wenn die eine Qualität haben, dann ist es diese." Sichtlich genervt sagte Koschinat schließlich: "Wer diese Entscheidung getroffen hat? Keine Ahnung. Aber die war genauso scheiße wie die bei den beiden Gegentoren." Für die kommende Partie bei Schlusslicht Rot-Weiß Erfurt (Samstag, 14 Uhr) wird Koschinat wohl wieder verstärkt darauf achten, dass die Spieler keine eigenmächtigen Entscheidungen treffen.