Kompp-Vorschlag: Nationalteam als Drittliga-Sponsor

Während der fast dreimonatigen Corona-Zwangspause hatte sich Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp immer wieder für einen Abbruch der Saison ausgesprochen. Nun macht er zwei konkrete Vorschläge, wie die 3. Liga aus finanzieller Sicht künftig besser aufgestellt werden könnte.
100.000 Euro Werbebudget
Zum einen schlägt er auf seiner Facebook-Seite vor, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft als Sponsor für die 3. Liga agieren könnte: "Und zwar durch Werbekooperationen und Sponsoring durch den DFB-Teilbereich der A-Nationalmannschaft bei den Vereinen vor Ort. Hierdurch könnte man zahlreiche Synergien wecken." Für Länderspiele könnte der DFB entsprechend bei den Drittligisten werben, meint Kompp: "Mit einem Werbebudget von 100.000 Euro je Verein kann man der Nationalmannschaft ligaweit eine ordentliche Werbepräsenz ermöglichen." Schließlich betone der DFB immer wieder, dass die 3. Liga für Werbung ein optimales Produkt sei. "Warum dann nicht zur Bewerbung für ein Produkt des DFB selbst und zudem in der für den DFB relevanten Zielgruppe?" Wichtig wäre dem Waldhof-Geschäftsführer aber, "dass die Vereine die Werbepakete selbst zusammenstellen können und die Leistungen nicht wie gehabt über die Zentralvermarktung aufdiktiert wird".
Auch für die Nationalmannschaft sieht Kompp einen Mehrwert, habe diese doch schon seit einigen Jahren mit Zuschauerrückgang zu kämpfen. "Die Kosten hierfür sind im Verhältnis zum Gesamtertrag der A-Nationalmannschaft überschaubar, könnten teilweise aus einem bestehenden Werbebudget genommen werden und bringen einen deutlichen Mehrwert für die Vereine, die A-Nationalmannschaft und natürlich für den DFB in seiner Rolle als Verband und Dienstleister aller Vereine."
Fraglich ist nur, ob der DFB nach der Corona-Krise noch über die nötigen Finanzmittel für ein Sponsoring dieser Art verfügt. DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge sprach beim außerordentlichen Bundestag zuletzt von der "tiefsten wirtschaftlichen Krise der jüngeren Vergangenheit" und rechnete vor, dass dem Verband ein Minus von 77 Millionen Euro droht.
Strafzahlungen in Hilfsfonds einzahlen?
Zum anderen schlägt Kompp vor, "dass die vom DFB an Vereine, Kapitalgesellschaften und Spieler verhängten Strafen in einen Hilfsfonds eingezahlt werden sollen". Dieser Hilfsfonds könnte dann als Rücklage für zukünftige Krisen gebildet werden, aus welchem – etwa bei einer erneuten Pandemie oder einer finanziellen Schieflage der Vereine -, "Geldleistungen zur Verfügung gestellt werden können".
Ebenso regt der Waldhof-Geschäftsführer eine Diskussion darüber an, "ob man einen prozentualen Anteil der jährlichen Strafen (z.B. 20 Prozent) infrastrukturell schwächeren Vereinen (z.B. unterklassige Landespokalgegner) für Sicherheitsmaßnahmen zur Verfügung stellt, sodass diese in ihrem eigenen Stadion spielen können." Die Verwendung des Hilfsfonds soll auf Antrag und mittels Umlaufbeschluss durch die teilnehmenden Vereine beschlossen werden, so Kompp. Zunächst werden beide Vorschläge wohl im Rahmen der nächsten Managertagung der Drittligisten sowie bei der neugegründeten Task Force zur 3. Liga diskutiert werden.