Kommentar: Rot-Weiß Erfurts verlorener Kampf gegen Frau Holle

…der Winter ist zurück, weshalb das für morgen Abend vorgesehene Nachholspiel der 3. Liga zwischen Rot-Weiß Erfurt und Alemannia Aachen soeben abermals abgesagt worden ist“.

…das Heimspiel gegen den Karlsruher SC wurde soeben abgesagt“.

soeben ist das für heute 18.00 Uhr angesetzte Nachholspiel in der 3. Liga zwischen Borussia Dortmund II und Rot-Weiß Erfurt kurzfristig erneut abgesagt worden“.

Man kann es einfach nicht mehr hören. Jeden Spieltag aufs Neue freuen sich die Anhänger des thüringischen Drittligisten auf Fußball – egal, ob im heimischen Steigerwaldstadionoder in der Fremde. Doch jedes Wochenende (mittlerweile ja auch unter der Woche) macht Frau Holle einen Strich durch die Rechnung und verhindert die Austragung der Begegnungen. Nach der erneuten und sehr ärgerlichen – da kurzfristigen – Absage des Nachholspiels bei Dortmunds zweiter Mannschaft, haben die Rot-Weißen noch zwölf Drittligapartien vor der Brust. Mit der eben erwähnten Mannschaft aus dem Ruhrpott haben sie somit die meisten der Liga! Und diese müssen in gerade einmal sieben Wochen gestemmt werden, denn am 18. Mai ist die Spielzeit, zumindest für 19 Mannschaften der Liga, zu Ende. Ein Team darf sich anschließend noch in der Relegation mit einem Zweitligisten duellieren und hoffen, dass der Sprung in die 2. Liga, in der übrigens trotz Schneefalls keine Spiele ausfallen, gelingt.

Vierzehn Spiele in sieben Wochen

Zum normalen Spielbetrieb kommen bei den Erfurtern erschwerend noch die Partien im Thüringer Landespokal hinzu. Eine Bürde, die man gerne auf sich nimmt – winkt doch der Einzug in den DFB-Pokal und damit dringendst benötigte Einnahmen. Aber auch diese gehen an die Substanz der Spieler. Da am heutigen Freitag um 11.25 Uhr das für Sonntag angesetzte Pokal-Halbfinalspiel in der Meuselwitzer "Blue-Chip-Arena" abgesagt wurde, muss auch diese in den nächsten Wochen nachgeholt werden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Somit kommen wir auf (bestenfalls) vierzehn Spiele für den RWE in sieben Wochen. Macht exakt jede Woche zwei Pflichtspiele. Eventuell wird das Pokal-Finale in Thüringen nach dem Ende der Drittliga-Saison ausgetragen, immerhin ein Spiel weniger bis zum 18. Mai. Doch ein Termin steht noch nicht fest, wie der “Thüringer Fußball-Verband e.V.“ gegenüber liga3-online.de mitteilte. Wirft man nun einen Blick auf den Kader stellt man fest, dass mit drei Torhütern, von denen aktuell zwei nicht einsatzbereit sind, noch 19 Feldspieler zur Verfügung stehen. Nicht gerade viel wenn man an sechs englische Wochen denkt. Mit Sperren und Verletzungen muss im Fußballgeschäft immer gerechnet werden. Bleibt aus Erfurter Sicht zu hoffen, dass man sich durch die Vertragsauflösungen mit Markus Rickert, Bernd Rauw und Igor Jovanovic nicht selbst nachhaltig schädigte.

Klub verliert Einnahmen

Doch nicht nur aus physischer, auch aus finanzieller Sicht laufen die Dinge gerade alles andere als optimal beim zweimaligen DDR-Meister. Hatte man sicherlich auf hohe Zuschauerzahlen beim Aufeinandertreffen mit Alemannia Aachen und dem Spitzenreiter aus Karlsruhe gerechnet, wird es unter der Woche wohl eher etwas mau aussehen. Somit verliert der Klub Einnahmen, die dringend benötigt werden. Auch Präsident Rombach gestand unter der Woche in der “TLZ“, dass die Lage „finanziell angespannt“ sei. Bleibt zum Wohle aller Fußballfans – Erfurt ist ja nicht der einzige Verein, der von Spielabsagen geplagt ist – zu hoffen, dass man im Lager des DFB endlich begreift, dass die besten Monate des Jahres nicht dafür da sind um zu pausieren, sondern um den Ball in deutschen Stadien rollen zu lassen. Zumindest in der 3. Liga, der „tollen Marke“ (Zitat von Ulf Schott, DFB-Direktor für den Spielbetrieb).

 

   

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