Kommentar: Fröhling-Rücktritt gibt Anlass zur Sorge
Torsten Fröhling ist nicht mehr Trainer beim SV Wehen Wiesbaden. Wie der Verein am Montag bekannt gab, hatte Fröhling nach dem enttäuschenden Auftreten gegen die Sportfreunde Lotte bei einem gemeinsamen Analyse-Gespräch mit den Vereinsverantwortlichen seinen Rücktritt angeboten. So fasste man dann den gemeinsamen Beschluss, den Vertrag mit Torsten Fröhling mit sofortiger Wirkung aufzulösen. Ein Kommentar.
Erschreckend schwache Auftritte
Dabei wurde der Vertrag erst im Dezember um zwei weitere Jahre verlängert, obwohl man zu diesem Zeitpunkt auch schon eine Negativserie von sieben Spielen ohne Sieg verzeichnen musste. Aber der Verein wollte ein Zeichen setzen, wollte endlich einmal für Kontinuität auf der Trainerposition sorgen, war Fröhling doch bereits der sechste Trainer in den letzten sieben Jahren. Stattdessen erfolgte nur vier Spieltage später die Trennung vom Trainer. Das lag wohl sicher nicht allein an der Negativserie, die immer noch nicht beendet werden konnte und nun bei 11 Spielen ohne Sieg liegt. Zu erschreckend waren einfach die Auftritte der Mannschaft, vor allem nach der Führung gegen den FSV Frankfurt (1:3) und der deutlichen 0:3-Heimklatsche gegen die Sportfreunde Lotte am vergangenen Samstag. Auch die Körpersprache der Mannschaft konnte hier absolut nicht gefallen. So sah man sich beim SVWW gezwungen, die Situation zu analysieren und scheinbar sah auch Torsten Fröhling, dass er die Mannschaft nicht aus der Krise führen kann. Das mutet dann doch ein wenig erschreckend an, wenn der Trainer, der die Mannschaft im Frühjahr in einer äußerst schwierigen Lage übernommen hatte, keine Lösung sieht und resigniert.
Abstiegsnot nach Negativserie
Nach dem Last-Minute-Klassenerhalt der letzten Saison kann man natürlich nicht erwarten, in der aktuellen Saison in der oberen Tabellenhälfte mitzumischen. Die Erwartung hatten die Verantwortlichen auch nicht. Es sollte nach und nach eine zukunftsträchtige Mannschaft aufgebaut werden. Zu Saisonbeginn war unter Fröhling auch eine klare Spielphilosophie zu erkennen. Die Hessen sind auch durchaus gut gestartet, erst recht, wenn man bedenkt, dass der SVWW im Vorjahr fast abgestiegen ist. Am 11. Spieltag belegte Wiesbaden Rang 6. Aber dann folgte die Negativserie. Zu sehr sah man sich wohl an die letztjährige Saison erinnert, wo eine ähnliche Negativserie die Hessen in Abstiegsnot geraten ließ. Und so führten dann doch die bekannten Mechanismen des Fußballs zu einem Trainerwechsel und man hofft, mit einem neuen Trainer auf neue Impulse bei der Mannschaft, damit in den verbleibenden Spielen die nötigen Punkte eingefahren werden. Der Druck, den passenden Trainer für den Abstiegskampf der 3. Liga zu finden, ist genauso groß wie in der vergangenen Saison. Allerdings könnte sich die Suche diesmal etwas leichter gestalten, da noch 17 Spieltage zu absolvieren sind, statt der neun Spieltage im letzten Jahr.