Kommentar: Dynamo verliert mit Kirsten eine Identifikationsfigur

Die Nachricht schlug am Mittwochabend wie eine Bombe ein: Die SG Dynamo Dresden wird den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit Torhüter Benjamin Kirsten nicht verlängern. In den letzten Tagen gab es um die Personalie Kirsten und dessen Verbleib in Dresden zwar öffentliche Diskussionen, doch an eine Trennung am Saisonende konnte so recht kaum jemand glauben. Bereits im März hatten die Sachsen den Vertrag mit Torhüter Patrick Wiegers bis 2017 verlängert. Damals sagte Dynamos sportlicher Geschäftsführer Ralf Minge, dass man auch mit Kirsten in Verhandlungen treten möchte. Doch plötzlich nahm alles einen anderen Lauf. Anfang der Woche wurde die Trennung von Torwart-Trainer Köhler bekannt und nun am Mittwoch die Trennung von Kirsten. Uwe Neuhaus, ab Sommer neuer Trainer der Dresdner, möchte auf der Torhüterposition frischen Wind entfachen. Für Benjamin Kirsten ist kein Platz mehr. Und so muss der Dienstälteste Profi der Schwarz-Gelben seinen Spint zum 30.06.2015 ausräumen – nach sieben Jahren und 121 Einsätzen für die Sportgemeinschaft.

Dynamo nimmt dem Keeper die Entscheidung ab

Mit Kirsten verliert der Verein nicht nur einen guten Torhüter, sondern auch eine Identifikationsfigur. Als Jugendlicher stand Benjamin Kirsten selbst in der Fankurve und feuerte seine Mannschaft an. Als er 2008 von Waldhof Mannheim zur SGD kam, erfüllte sich sein Lebenstraum. Zunächst nur als dritter Tormann außen vor, begann für Kirsten der Aufstieg bis hin zum gefeierten Aufstiegshelden 2011 und einen Garanten für den Klassenerhalt in der 2.Bundesliga 2013. Im vergangenen Sommer war Kirsten einer von wenigen, die trotz des bitteren Abstieges, dem Verein die Treue hielten. Nun beginnt für beide Parteien eine neue Zeitrechnung und wohlmöglich hat der neue Trainer Uwe Neuhaus dem Torhüter eine wichtige Entscheidung abgenommen. Im Moment führt an Patrick Wiegers kein Weg vorbei. Kirsten hätte sich zwar im Sommer neu anbieten können, musste aber dennoch davon ausgehen, auch in der kommenden Spielzeit auf der Dresdner Bank Platz zu nehmen. Kirsten selbst hätte sich wahrscheinlich nur schwer gegen „seine“ Sportgemeinschaft entscheiden können. So aber bietet sich dem talentierten Torhüter eine neue Chance, sich an einem anderen Ort neu zu beweisen.

Dennoch verliert Dynamo Dresden eine große Leitfigur der jüngeren Vereinsgeschichte. Unpopuläre Entscheidungen müssen jedoch manchmal gefällt und in diesem Falle respektiert werden.

 

   

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