Kommentar: Den Kickers fehlte es an der nötigen Leidenschaft
„In der ersten Halbzeit wollten wir tief stehen, weil die Kräfte bei dem ein oder anderen nicht da waren. Wir hatten Probleme, in die Zweikämpfe zu kommen. Die Darmstädter haben das in der ersten Hälfte sehr gut gemacht. Diese eine kleine Unachtsamkeit führt zum Tor“, resümierte Arie van Lent, Trainer der Kickers Offenbach nach der bitteren 0:1-Niederlage am Samstag im Derby gegen Darmstadt 98. Dabei war vor allem der Auftritt des OFC in der ersten Halbzeit an Harmlosigkeit nicht zu übertreffen.
Deutliche Kabinenansprache von van Lent
Die Darmstädter waren gedanklich immer einen Tick voraus, ließen die Gäste vom Main zu keinem Zeitpunkt in die Zweikämpfe kommen. Die vor dem Spiel hoch gelobten Außenverteidiger Ahlschwede und Stein konnten nur sehr eingeschränkt ihre Offensivqualitäten beweisen. Das Spiel der Kickers fand in den ersten 45 Minuten einfach nicht statt. Nichts war zu spüren von Pokaleuphorie bzw. dem Willen, die Serie (elf Ligaspiele ungeschlagen) unbedingt ausbauen zu wollen. Die Kabinenansprache von Trainer van Lent muss dagegen schon sehr deutlich ausgefallen sein, denn die Offenbacher begannen die zweite Hälfte wie ausgewechselt, ohne allerdings große Dominanz auszustrahlen.
"Der Sieg für Darmstadt geht in Ordnung”
Man merkte der Mannschaft das Pokalspiel unter der Woche gegen Union Berlin deutlich an. Beste Chancen durch den eingewechselten Bäcker und Vogler wurden leichtfertig vergeben. Die Lilien mussten ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen und beschränkten sich aufs Verteidigen – das taten sie aber mit Engagement und Leidenschaft, was man von den Angriffsbemühungen der Offenbacher an diesem regnerischen Samstag nicht behaupten konnte. So konnten die Darmstädter nach 17 Jahren wieder einen Heimsieg im Hessenderby gegen den OFC, feiern. Und das völlig zu recht – musste auch van Lent anerkennen: "Der Sieg für Darmstadt geht in Ordnung.”
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