Kommentar: Äußerungen von Wollitz selbstschädigend?

Für Mannschaft und Fans des VfL Osnabrück war es ein gelungener Tag. Simon Zoller und Marcus Piossek sorgten für die beiden Treffer beim wichtigen Auswärtssieg in Unterhaching, der zweite Tabellenplatz wurde erfolgreich verteidigt. Doch wer sich die Begegnung um kurz nach 18 Uhr in der Zusammenfassung der ARD Sportschau ansah, dem dürften auch nicht die Äußerungen von Trainer Claus-Dieter Wollitz entgangen sein. Der Erfolgscoach der Lila-Weißen thematisierte den Rücktritt von Vize-Präsident Gert Lehker und kritisierte, dass er davon erst am Folgetag aus der Zeitung erfahren habe. 

,,Hier wird immer alles verdreht"

In der ARD Sportschau äußerte sich der Coach wie folgt: ,,Gert Lehker war eine sehr vertraute Person von mir und ich muss seinen Rücktritt aus der Zeitung erfahren. Und wenn ich das anspreche, werde ich dafür kritisiert und als Unruhestifter dargestellt. Hier wird immer alles verdreht." Ohne Frage, zu einem guten Umgang gehört es, dass der Trainer informiert wird. Jedoch sollte man darüber nachdenken, ob es in dieser Situation nicht die bessere Lösung wäre, wenn Präsidium und Trainer die Angelegenheit intern regeln. Durch Aussagen in der Öffentlichkeit spitzt sich die Lage weiter zu und neue Störfeuer entstehen. Auch Wollitz plädierte gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" für mehr Ruhe: ,,Ich habe mich mehrfach öffentlich dafür ausgesprochen, dass man sich in den kommenden drei Monaten bis zum Saisonende möglichst nur auf den Fußball konzentrieren soll. Das geht hier in Osnabrück aber offensichtlich nicht.“ Doch nicht selten ist es Wollitz selbst, der in der Medienlandschaft die Missstände im Vereinsleben anspricht, anstatt die Thematik intern zu belassen. Strittige Diskussionen unter den Fans des VfL sind meistens die Folge. Einige Anhänger bezweifeln, ob dieses Auftreten nicht selbstschädigend ist. Auch die Spekulationen um einem möglichen Abgang in der Sommerpause zu einem Bundesligisten tragen nicht gerade zur Beruhigung der Situation bei. Ein klares Bekenntnis zum VfL lässt Wollitz vermissen. Von einem zufriedenen Trainer erwartet man andere Kommentare. Bereits vor der Winterpause kamen Spekulationen über einen eventuellen Wechsel hoch, die für eine gewisse Unruhe sorgten. Nebenschauplätze gab es in Osnabrück zuletzt viele, doch hat es das Team immer geschafft sich ausschließlich auf das Sportliche zu konzentrieren und alles weitere auszublenden. Hier ist sicherlich auch ein großer Teil dem Trainer zu verdanken. Dem gesamten Klub würden derzeit Gelassenheit und Ruhe gut zu Gesicht stehen. In der Endphase der Spielzeit ist es sicherlich von Vorteil, wenn die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf die restlichen Partien gelenkt und nicht für zusätzlichen Diskussionsstoff gesorgt wird. Schließlich wäre es vielleicht für das Vereinsleben besser, wenn Wollitz sich als Trainer und Sportdirektor in der Öffentlichkeit nur auf das Sportliche konzentriert.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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