Kommentar: Arminia Bielefeld verfällt in alte Muster

Als ein schwarzer Sonntag wird der 19. Oktober 2014 in die jüngere Geschichte des DSC Arminia Bielefeld eingehen. Nach der 1:3-Derby-Niederlage gegen den Rivalen vom SC Preußen Münster und der verpassten Tabellenführung, überschatteten unschöne Szenen im Bielefelder Gästeblock die Niederlage der Ostwestfalen. Während der Ball auf dem Rasen rollte, verfiel der DSC mit zunehmender Spieldauer in längst vergessen geglaubte Muster und muss diese bis zum nächsten Spiel in Erfurt dringend abstellen. Ansonsten dürfte es in jedem Spiel der Saison wesentlich schwerer werden, als es wirklich nötig ist.

Ohne Kreativität und Ideen

In der 1. Halbzeit agierte der Gast aus Bielefeld noch konzentriert. Gegen tief stehende Gastgeber erspielte sich die Arminia zwar ein optisches Übergewicht, doch sprangen nur zwei Torabschlüsse heraus, die als solche zu erwähnen sind: Ein Kopfball von Klos verfehlte das Tor und Christoph Hemlein war bei seinem Lupfer zu überrascht. Ansonsten fiel beim Absteiger ein lethargisches Ballgeschiebe in der Viererkette auf. Manch einer würde dies als "Sichern" des Balles beurteilen, was man auch durchaus so sehen könnte. Doch sobald sich die beiden Spielgestalter in Persona David Ulm oder Tom Schütz den Ball holten, verebbte beinahe jeder Angriff schon im Ansatz oder mit einem langen Ball zum Gegner. Keine spielerischen Elemente und keine guten Zuspiele über die Außen mussten die Fans lange Zeit mit ansehen. Dass der Treffer zum 1:0 durch einen Standard und einen Verteidiger fiel, war dann mehr als bezeichnend.

Abwehr mit groben Strukturproblemen

In der 2. Halbzeit vergaßen die Gäste dann gänzlich die Offensive. Während Dennis Mast und Christoph Hemlein im Angriff kaum etwas zustande brachten, wurde auch das geringe Tempo im Spiel nach vorne völlig gedrosselt. 15 Minuten lang stand dann die neu formierte Viererkette mit Jerome Propheter sicher, bevor dieser sich einen krassen Aussetzer leistete und den Preußen einen Elfmeter schenkte. Im Anschluss daran merkte man dem Team von Norbert Meier an, dass es nicht richtig zurück in die Partie fand. Es kam sogar noch viel schlimmer: Beim 1:2 und 1:3 wirkten sowohl die linke, als auch die rechte Abwehrseite wie ein alles andere als sicher. Während sich die Viererkette beim 1:2 mit einem Pass überspielen ließ und in der Mitte sich weder Salger noch Propheter für Rogier Krohne zuständig fühlten, so konnte Mehmet Kara nur zwei Minuten später mit Dick, Salger und Schütz gleich drei Mann ausspielen, bevor er dem einschussbereiten Piossek auflegen durfte.

Die zwei Gesichter einer Mannschaft

Es zeichnet sich mittlerweile ein klarer Trend bei der Arminia ab. Während man im heimischen Stadion mit mehr als ansehnlichem, teilweise richtig gutem, Fußball überzeugt und die Gegner mehr oder weniger mit Packungen auf die Heimreise schickt, so wirken die Blauen in der Fremde teilweise ängstlich und ohne Selbstvertrauen. Gegen Rostock schlug man sich durch kapitale Fehler selbst, gegen Cottbus lief man in Unterzahl in einen Konter und gegen Münster verspielte man einen möglichen Derbysieg und die Tabellenführung kläglich. Gut für die Fans des DSC, dass am Freitag und am Dienstag (Pokal gegen Hertha BSC) wieder Spiele im heimischen Stadion anstehen. Da kann die Arminia ihre Klasse dann wieder unter Beweis stellen.

FOTO: Flohre Fotografie

 

   

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