Kolke im Thesen-Interview: "Bin eigentlich vier Jahre älter"

Im Thesen-Interview mit liga3-online.de spricht Hansa-Keeper Markus Kolke über den wahren Grund für seinen Wechsel vom SV Wehen Wiesbaden zum F.C. Hansa Rostock, seinen Trinkkumpanen Alf Minzel und seine wahre Identität.

[box type="info"]"Waren meistens die Tagesvollsten"[/box]

liga3-online.de: Nach acht Jahren beim SV Wehen Wiesbaden verließen Sie den Verein ausgerechnet nach dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga und wechselten zum F.C. Hansa Rostock. Das haben Sie nur gemacht, weil Ihnen die 3. Liga zu sehr ans Herz gewachsen ist.

Markus Kolke: Selbstverständlich ist das so. Ich wollte unbedingt in der 3. Liga bleiben und nur deshalb zum F.C. Hansa wechseln. Zum Glück hat das geklappt.

Wobei: Mitgrund war sicher auch, dass Wiesbadens Klublegende Alf Mintzel seine Profikarriere beendet hat und Sie nicht wussten, was Sie ohne ihn in Wiesbaden tun sollen.

Da haben Sie Recht. Alf war mein langjähriger Zimmerpartner bei Auswärtsspielen und ich wäre unendlich traurig gewesen, wenn ich ohne ihn beim SVWW geblieben wäre. Wie hätte ich denn die Zeit im Hotel ohne Alf überbrücken sollen? Das wäre unmöglich gewesen, weil ich immerzu an ihn hätte denken müssen.

Lassen Sie uns raten: Bei der Aufstiegsfeier mit Wehen Wiesbaden waren Sie gemeinsam mit Alf Mintzel der Tagesvollste.

Wir waren meistens die Tagesvollsten. (lacht) Mit Alf konnte man definitiv überragend feiern.

Zwölf von 27 Elfmetern in der 3. Liga haben Sie pariert, damit sind Sie der beste Elfmetertöter der Drittliga-Geschichte. Geben Sie es zu: Sie haben von jedem einzelnen Drittliga-Spieler sämtliche Elfmeterstatistiken gesammelt und wissen immer genau, wo der Schütze hin schießt.

Ich wusste es vielleicht mal, aktuell läuft es aber nicht mehr so gut. Die Liste bringt scheinbar nichts mehr, weil die Schützen wissen, was ich weiß. Vielleicht schreibe ich mir ab sofort immer die falsche Ecke auf, dann klappt es womöglich wieder besser. Umgekehrte Psychologie!

Mit Rostock rangieren Sie derzeit bloß auf Platz zehn. Das ist auch nur so, weil Sie ihre Mannschaftskollegen gebeten haben, einen Gang runterzuschalten, damit Sie im Falle eines Aufstieges nicht schon wieder den Verein wechseln müssen, um in der 3. Liga zu bleiben.

Der ewige Verbleib in der 3. Liga war bereits Grundvoraussetzung in den Gesprächen mit den Vereinsverantwortlichen. Ich habe natürlich auch einen Zweijahresvertrag unterschrieben, der nur für die 3. Liga gültig ist. Wenn es nämlich doch aus Versehen hoch in die 2. Liga geht, kann ich in einem solchen Notfall wieder problemlos zu einem Drittligisten wechseln. Ich bin halt ein Fuchs.

 

[box type="info"]"Habe mit zwei Identitäten bei zwei Vereinen gespielt"[/box]

Seit drei Partien ist der F.C. Hansa allerdings ohne Niederlage. Das liegt vor allem daran, dass Sie in diesen Spielen die Kapitänsrolle übernommen haben und alleine schon Ihre Aura der Garant für einen Punktgewinn ist.

Ich möchte grundsätzlich unserem angestammten Kapitän Julian Riedel nicht in den Rücken fallen. Sobald er wieder fit ist, wird er die Kapitänsbinde wieder tragen. Außer er sieht ein, dass die Statistik mit mir als Spielführer besser ist. (lacht) Wenn dem so ist und er sagt, ich solle Kapitän bleiben, hat auch er etwas davon: mehr Punkte!

Im Netz steht bei diversen Medien oft Marius statt Markus Kolke. Sie haben sich früher immer mit unterschiedlichen Namen vorgestellt, um Verwirrung zu stiften und die Medien auf den Arm zu nehmen.

Es ist sogar noch krasser. Ich habe mit zwei Identitäten bei zwei Vereinen gespielt. Damit habe ich die Chance erhöht, entdeckt zu werden. Positiver Nebeneffekt war auch, dass ich doppeltes Gehalt bezogen habe. So ließ es sich leben!

Eigentlich heißen Sie ganz anders. Das ist jetzt Ihre Chance, um Ihren richtigen Namen zu verraten.

Sie haben mich ertappt. Ich bin eigentlich auch vier Jahre älter! Meine wahre Identität werde ich Ihnen aber nicht verraten. Denn sonst müsste ich schon bald aufhören mit Profifußball. Und ich will der 3. Liga ja noch lange erhalten bleiben.

   
Back to top button