"Können das noch drehen": FCS reist mit Zuversicht zum BTSV

Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel der Relegation reist der 1. FC Saarbrücken mit einer Hypothek zum Rückspiel nach Braunschweig (Dienstag, 20:30 Uhr). Dennoch zeigt sich Trainer Alois Schwartz zuversichtlich – und kündigt eine "andere Herangehensweise" an.
Tritt der FCS offensiver auf?
Ernüchternd war er, der harmlose Auftritt am Freitagabend. Trainer Alois Schwartz zeigte sich bei der Spieltags-Pressekonferenz am Montag gar "etwas überrascht" von der schwachen Leistung seiner Mannschaft. "Das war ich nicht gewohnt." Allerdings war es nicht der erste Ausreißer dieser Form während der laufenden Saison – man denke etwa an die 2:4-Niederlage bei Alemannia Aachen. Warum die Spieler immer wieder derartige Leistungen einstreuen, "kann ich nach der kurzen Zeit nicht hundertprozentig sagen", tappt auch Schwartz noch im Dunkeln. Zumindest für Freitag schien allerdings die defensive und abwartende Taktik gegen einen angeschlagenen Gegner womöglich nicht ganz optimal, wobei der FCS-Coach diese verteidigte: "Man kann nachher immer darüber diskutieren, aber ich muss vor dem Spiel entscheiden. In Essen haben wir auch so eine Ausrichtung gehabt." Damals führte diese zum Erfolg.
"Die Mannschaft hat das sehr aktiv gespielt und sehr gute Passfolgen drin. Wir konnten die Bälle auch vorne halten und sind in das Umschaltspiel gekommen. Das hat am Freitag nicht geklappt." Die Folge war eine 0:2-Niederlage, sodass der FCS nun mindestens zwei Tore schießen muss, um erstmal die Verlängerung zu erzwingen. Das ist auch Schwartz bewusst, entsprechend kündigte er eine "andere Herangehensweise" an, "denn wir müssen Tore erzielen". Volle Offensive ist aber nicht zu erwarten, stattdessen gelte es, die "richtige Balance" zwischen Angriff und Abwehr zu finden. Denn klar ist: Sollte Braunschweig ein Tor erzielen, würde der Aufstieg endgültig in weite Ferne rücken. Schließlich würde der FCS dann schon drei Treffer benötigen.
"Müssen couragierter und mutiger auftreten"
Optimal ist die Ausgangslage vor dem Spiel zwar nicht, "dennoch glauben wir natürlich daran, dass wir es noch drehen können. Es ist erst Halbzeit", zeigte sich Schwartz zuversichtlich. Die Mannschaft habe es drin. "Ich bin überzeugt, dass wir ein anderes Gesicht zeigen werden. Wir müssen couragierter und mutiger auftreten, dürfen die Bälle nicht so schnell verlieren, um den Gegner nicht stark zu machen." Zudem forderte Schwartz mehr Konsequenz – nicht nur im Angriffsspiel, sondern auch im Hinblick auf die Zweikampfführung. Zudem machte er klar: Man könne nach dem Hinspiel enttäuscht sein, dürfe aber nicht am Boden liegen.
Die Spieler könnten jetzt zu Helden werden, packte der FCS-Coach die Mannschaft an der Ehre. "Es geht jetzt darum, diese 90 oder 120 Minuten anzunehmen, um das zu schaffen, womit vielleicht keiner mehr rechnet", so Schwartz. "Die ganze Stadt lechzt danach, in die 2. Liga zurückzukehren." Im Kader gibt es gegenüber dem Hinspiel keine Veränderungen, auch Maurice Multhaup wird dabei sein. Gerüchte, wonach der 28-Jährige suspendiert worden sein soll, dementierte Schwartz. 2.000 Fans werden den FCS begleiten. Dürfen sie am Ende trotz der Hypothek aus dem Hinspiel den Aufstieg feiern?