Köllner ärgert sich über "dummes Ding" und trauert den Fans nach

Stark gekämpft, aber dennoch verloren: Durch die 0:1-Niederlage im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den Karlsruher SC hat es 1860 München am Dienstagabend verpasst, erstmals nach 14 Jahren wieder in das Viertelfinale einzuziehen. Die Enttäuschung war groß – auch, weil die Entstehung des Gegentreffers umstritten war.

Streitpunkt Elfmeter

"Weiter, weiter". Bis zum Schluss feuerte Trainer Michael Köllner seine Mannschaft von der Seitenlinie unermüdlich an, doch am Ende reichte es nicht für die nächste Runde. Ein von Marvin Wanitzek nach 69 Minuten verwandelter Elfmeter zog den Löwen den Zahn, nachdem Fabian Greilinger den Ball zuvor im Strafraum an die Hand bekommen hatte. Eine Szene, die nach Spielende für Diskussionen sorgte: "Er blockt den Ball mit dem Knie, von dort springt er an die Hand", schilderte Köllner auf der Pressekonferenz.

Doch der VAR, der erstmals bei einem Löwen-Spiel zum Einsatz gekommen war, griff nicht ein. Warum, darauf hatte Köllner keine Antwort: "Das muss man die Herren im Kölner Keller fragen." Matthias Jöllenbeck und Marco Achmüller saßen im besagten Keller und stuften den Pfiff von Schiedsrichter Martin Petersen augenscheinlich nicht als Fehlentscheidung ein – wohl, weil sich Greilingers Armposition nochmal veränderte, nachdem er den Ball mit dem Fuß berührte. Damit war die Handbewegung losgelöst von der vorherigen Situation. Ob er mit der Entscheidung zufrieden sei, "juckt am Ende niemanden", meinte Köllner. "Es war eine doofe, eine strittige Situation, weil die Regel einfach so ist. Da braucht man auch nicht groß zu hadern."

"Sehr bitter"

Zumal 1860 während der 90 Minuten ausreichend Chancen hatte, um das Spiel zu gewinnen. Vor allem in der 76. Minute, als Erik Tallig frei vor KSC-Keeper Marius Gersbeck auftauchte, in ihm aus elf Metern aber seinen Meister fand. Und auch Philipp Steinhart hatte in der Nachspielzeit nochmal die große Chance, zog jedoch knapp vorbei. "Sehr bitter", trauerte Köllner dem verpassten 1:1 nach und konnte seine "große Enttäuschung" über die Niederlage nicht verbergen: "Schade, dass die Partie durch den Elfmeter entschieden wird. Die unglücklichere Mannschaft hat verloren."

Gleichwohl bescheinigte Köllner seinem Team aber einen "tollen Fight. Wir haben Karlsruhe gut beschäftigt, haben in der 1. Halbzeit unser Spiel durchgezogen. Das ist uns vorzüglich gelungen". Von einem Klassenunterschied war nichts zu erkennen. "Wir waren in der 1. Halbzeit die bessere Mannschaft, hätten in Führung gehen müssen", meinte auch Stefan Lex. Eine Frage der Kraft sei es am Ende nicht gewesen, so Köllner. Doch warum agierte 1860 im zweiten Durchgang nicht mehr so druckvoll wie noch vor der Pause?

Fans fehlten: "Erheblicher Nachteil"

Ein Grund könnte das Fehlen der Fans gewesen sein: "Ich glaube, dass mit einem ausverkauften Grünwalder Stadion die Mannschaft nochmals über sich hinausgewachsen und dass deutlich mehr möglich gewesen wäre." Gerade zu Beginn der 2. Halbzeit, als sein Team "gelitten habe", hätten die Zuschauer – ähnlich wie gegen Schalke – die Mannschaft über diese Phase tragen können. "Es ist schade, wenn du als Drittligist ins Achtelfinale kommst und dann ohne Zuschauer spielen musst. Das ist ein erheblicher Nachteil!" Lex sah es ähnlich: "Wir haben gegen Schalke vor ausverkauftem Haus einen ganz anderen Fight von der Emotion her geliefert. Das hätte uns sicher heute auch geholfen."

Und auch Torhüter Marco Hiller hielt fest: "Wenn du ein Flutlichtspiel im Achtelfinale vor Zuschauern hast, wäre das für den Gegner noch einmal was anderes gewesen. Die pushen nicht nur uns, sondern können auch einen Zweitligisten einschüchtern mit der Stimmung." Doch die Niederlage allein damit begründen wollte Hiller nicht und blickte stattdessen schon wieder nach vorne: "Runterputzen und in der Liga weitermachen". Am Samstag steht das Stadtduell gegen Türkgücü München an. Ob 1860 dann den vierten Liga-Sieg in Folge einfährt? Feststeht für Köllner bereits: In der kommenden Saison wollen die Löwen wieder im DFB-Pokal vertreten sein: "Die drei Spiele haben Lust auf mehr gemacht."

Die TV-Zusammenfassung:

   

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