Knipping im Interview: "Dürfen uns nicht vom 7:1 blenden lassen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Tim Knipping, Kapitän der SG Dynamo Dresden, über die zusätzliche Belohnung für den jüngsten 7:1-Kantersieg gegen den Halleschen FC, das Haar in der Suppe, die Stolpergefahr beim SC Verl und sein persönliches Jubiläum.

"Zwei freie Tage haben wir gerne mitgenommen"

liga3-online.de: Am vergangenen Wochenende sorgte die SG Dynamo Dresden für den höchsten Sieg in der laufenden Spielzeit in der 3. Liga. Unter der Woche war die Stimmung sicherlich besonders gut, oder Herr Knipping?

Tim Knipping: Der Sieg hat uns in allen Fällen ganz gutgetan. Auch die zwei freien Tage, die uns der Trainer als Belohnung gewährte, haben wir gerne mitgenommen. (lacht) Wir dürfen allerdings nicht den Fehler machen und uns von der Höhe des Erfolges blenden lassen. Auch wenn wir mit einer 3:0-Pausenführung in die Kabine gegangen sind, war die erste Halbzeit recht ausgeglichen. Uns kam zugute, dass wir unsere Chancen effizient genutzt haben. Eine wiedergefundene Stärke, die uns in der ersten Saisonhälfte ein wenig abhandengekommen war.

Wie sehr nervt Sie dennoch der eine Gegentreffer?

Da sprechen Sie einen wunden Punkt an (lacht). Aber im Ernst: Wir hatten uns fest vorgenommen, in diesem Spiel den eigenen Kasten sauber zu halten. Für mich als Verteidiger ist es umso bitterer, dass wir es erneut nicht hinbekommen haben.

Mit dem dritten Sieg in Folge und insgesamt fünften Partie am Stück ohne Niederlage ist die SGD wieder ein ernstzunehmender Konkurrent im Aufstiegsrennen. Der Rückstand auf den Relegationsplatz ist auf drei Zähler geschrumpft. Vor der Winterpause waren es noch acht Punkte. Hätten Sie damit gerechnet, dass es doch so schnell gehen kann?

In der 3. Liga sind wir so einiges gewohnt. In beide Richtungen kann es sehr schnell gehen. Mit einer guten Serie ist es möglich, einige Plätze in der Tabelle zu klettern. Noch vor drei Wochen waren wir der Verein, der bereits totgesagt wurde. Nun werden unsere Leistungen hochgejubelt. Dass aktuell einige unserer Kontrahenten mit ähnlichen Ambitionen aber so deutlich straucheln, wundert mich doch ein wenig. Während der Winterpause haben wir für uns das Ziel formuliert, in der zweiten Saisonhälfte besser abzuschneiden. Da sind wir auf einem guten Weg, aber noch lange nicht angekommen.

 

100. Spiel in der 3. Liga: "Eine besondere Ehre"

Am Samstag (14 Uhr) geht auswärts beim SC Verl weiter, der im neuen Jahr gegen drei Ihrer Aufstiegskonkurrenten punkten konnte. Wie gefährlich sind die Ostwestfalen?

Es gibt in der aktuellen Situation wohl kaum ein schwierigeres Auswärtsspiel als beim SC Verl. Mit der SGD habe ich dreimal gegen Verl gespielt. Ich kann mich erinnern, dass uns Verl immer wieder alles abverlangt hat. Von daher sind wir gewarnt. Auch das Spiel in der Hinrunde, das wir letztlich mit 2:0 für uns entscheiden konnte, hätte anders ausgehen können.

Genau wie Ihr Team ist auch der SC Verl seit fünf Begegnungen ungeschlagen (sieben Punkte). Warum wird die Verler Serie nun enden?

Eins ist klar: Wir fahren nach Paderborn, um zu gewinnen. Diesen Anreiz sollten wir haben, auch wenn uns ein schwieriges Spiel bevorsteht. Wichtig wird sein, dass wir dort weitermachen, wo wir zuletzt aufgehört haben. Ich gehe davon aus, dass uns Verl fußballerisch einiges abverlangen wird. Wenn wir aber unsere zuletzt gezeigten Leistungen erneut abrufen können, dann bin ich zuversichtlich, dass wir den nächsten Dreier einfahren können.

Für Sie persönlich ist es das 100. Spiel in der 3. Liga. Wie wichtig ist Ihnen diese Marke?

Tatsächlich hatte ich es gar nicht auf dem Schirm, dass es schon so viele Begegnungen sind. Dennoch ist dieses kleine Jubiläum eine besondere Ehre für mich. Ich freue mich, dass ich auf so viele Einsätze gekommen bin und der Mannschaft mit meinen Leistungen helfen kann.

In der 2. Bundesliga kamen Sie dagegen bislang "nur" auf 86 Partien. Da wollen Sie sicherlich auch noch die 100 knacken, oder?

Definitiv. Wenn dies nicht mein Anspruch wäre, dann bin ich hier fehl am Platz. Von daher strebe ich nach wie vor das Ziel an, wieder in die 2. Bundesliga zurückzukehren.

Ihr Vertrag in Dresden läuft im Sommer aus. Wie ist der aktuelle Stand?

Es ist kein Geheimnis, dass ich mich in Dresden sehr wohlfühle. Schließlich ist es nach meiner Station beim SV Sandhausen mein zweitlängster Aufenthalt bei einem Klub. Aktuell ist es mir aber wichtiger, meine Leistungen auf den Platz zu bringen. Wie es dann nach der Sommerpause weitergeht, wird sich noch früh genug entscheiden.

   

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