"Klares Signal an die Chaoten": RWE äußert sich zu Feier-Verzicht
Dass die Spieler von Rot-Weiss Essen nach dem Heimsieg gegen Erzgebirge Aue am Freitagabend nicht mit den Fans feiern wollten, hatte im Stadion an der Hafenstraße für jede Menge Unmut gesorgt. Nun hat sich der Klub einer Stellungnahme zu Wort gemeldet – und einen Fehler in der Kommunikation eingeräumt.
Verweis auf Vorfall nach Bayreuth-Spiel
Wie bereits Simon Engelmann bei "MagentaSport" verweist RWE auf den Vorfall nach dem Spiel gegen Bayreuth, als auf einem Rastplatz Leute aus einer Essener Fangruppierung auf andere RWE-Fans losgegangen waren. Der Klub spricht von einem "verachtenswerten, feigen und brutalen" Überfall, den die Mannschaft zufällig als Augenzeuge mitbekomme und der "verstört und nachdenklich" gemacht habe.
In mehreren internen Sitzungen und Gesprächsrunden sei versucht worden, das Erlebte zu verarbeiten und auszublenden. "Für uns war aber klar, dass wir nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen können", macht der Klub klar. "Ja – wir brauchen die lautstarke und bedingungslose Unterstützung ALLER Fans. Aber ebenso klar ist auch, dass wir jede Form von Gewalt verurteilen, erst recht, wenn sie in den Farben unseres Vereins ausgeübt wird."
"Klare Botschaft gegen Gewalt"
Am Freitag gegen Aue hätten alle von der ersten bis zur letzten Minute alles in die Waagschale geworfen, "damit wir endlich den ersten Saisonsieg erringen können – wir auf dem Feld und ihr auf den Rängen". Nach Abpfiff seien alle gleichermaßen glücklich wie erleichtert gewesen. Trotzdem habe dieser Sieg die Vorkommnisse der Vorwoche nicht vergessen gemacht. "Aus Solidarität den Opfern gegenüber und als klare Botschaft gegen Gewalt haben wir entschieden, auf ausufernde Feierlichkeiten mit der Kurve zu verzichten, uns aber trotzdem bei allen Tribünen für die grandiose Unterstützung – nicht nur in diesem Spiel, sondern auch schon in den letzten Wochen – zu bedanken."
Für die Mannschaft sei es in diesem Moment nicht möglich gewesen, zu feiern und "gleichzeitig ein klares Signal an die Chaoten zu senden, die dem Verein mit ihrem wiederholt schädlichen Verhalten immer wieder Probleme bereiten", macht RWE klar. Wenn jemand das Gefühl bekommen habe, dass sich das Team vom gesamten Publikum als solches abgewendet habe, "dann ist hier ein falscher, von uns nicht beabsichtigter Eindruck entstanden".
Klub räumt Fehler in der Kommunikation ein
RWE wisse natürlich, "dass sich gerade auf der Westtribüne wahrscheinlich 99 Prozent der Fans genau wie wir von jeglicher Gewalt distanzieren". Gleichzeitig räumt der Klub ein: "Im Nachhinein muss man sagen, dass es sicherlich besser gewesen wäre, unser Statement zu den Vorkommnissen bereits vor dem Spiel gegen Aue zu kommunizieren." Man werde nun weiterhin alles geben, "damit wir noch viele Siege gemeinsam mit Euch feiern können. Dafür brauchen wir Eure gewohnte, bedingungslose Unterstützung. Denn eines bleibt immer: wir werden nur zusammen erfolgreich sein".