Kiefer zieht die Zügel an: "Nur lieb und nett bringt uns nicht weiter"
Weil die Trainersuche des Halleschen FC ins Stocken geraten ist, wird NLZ-Leiter Jens Kiefer auch am Samstag im Heimspiel gegen den SC Freiburg II auf der Bank sitzen. Nach der historischen 1:7-Klatsche bei Dynamo Dresden hat der 48-Jährige die Zügel angezogen.
"Ein paar härtere Worte"
Auch wenn das Ergebnis nicht unbedingt den Spielverlauf widergespielt hat und der Einsatz durchaus stimmte: "Wenn du sieben Tore kassiert, hast du Fehler gemacht", blickte Kiefer bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag auf die derbe Pleite in Dresden zurück. Eine schonungslose Analyse war die Folge, wie der 48-Jährige berichtete. In diesem Rahmen habe es auch "ein paar härtere Worte" gegeben. "Das gehört auch mal dazu, denn nur lieb und nett bringt uns nicht weiter."
Länger als nötig wollte sich der Interimscoach mit der Klatsche aber nicht beschäftigen und habe den Fokus daher "relativ schnell" auf das Duell mit der U23 des SC Freiburg gelegt. "Wir müssen alles dran setzen, dass wir die drei Punkte holen", gab Kiefer vor und stufte die Aufgabe trotz der höchst unterschiedlichen Ausgangslagen beider Teams – Freiburg ist immerhin Dritter – als "machbar" ein.
"Wenn die Ergebnisse noch passen …"
Was ihn so zuversichtlich stimmt? "Die Mannschaft ist intakt, es stimmt im Team." Dieser Eindruck habe sich sowohl in Dresden als auch in der Trainingswoche verfestigt. Es brauche nun ein Erfolgserlebnis. "Das können wir uns mit jedem gewonnen Zweikampf holen", will Kiefer mit kleinen Schritten zum Erfolg kommen. Wie in jedem Spiel werde es auch gegen Freiburg zudem wieder auf eine gewisse Körperlichkeit ankommen. "Ohne kannst du in der 3. Liga nicht bestehen – unabhängig davon, wer der Gegner ist."
Wie es nach dem Spiel für Kiefer weitergeht, steht noch nicht fest. "Ich bin Trainer bis auf Widerruf. Mehr will ich dazu nicht sagen. Wir wollen am Samstag das Spiel gewinnen, das ist viel wichtiger." Dennoch konnte der 48-Jährige, der "sehr gerne" mit der Jugend arbeitet, nicht verhehlen, dass ihm die Aufgabe durchaus Spaß macht: "Es ist schon schön, wieder in ein Stadion zu kommen und auch wieder Druck und Stress zu haben. Wenn dann die Ergebnisse noch passen, wären es noch schöner." Diesbezüglich steht nun die Mannschaft in der Pflicht, um die Serie von bereits sechs sieglosen Spielen zu beenden. Aus personeller Sicht kann Kiefer wieder auf die in Dresden gesperrten Jonas Nietfeld und Aljaz Casar setzen, dagegen drohen Niklas Landgraf (Sprunggelenksverletzung) und Jannes Vollert (krank) auszufallen.