Kickers schlittern in die Krise: "Hatten wohl die Hosen voll"

Dritte Niederlage in Serie und ein ernüchternder Auftritt. Dazu ein immer akuter werdendes Torwart-Problem: Nach der 1:2-Niederlage beim Karlsruher SC befinden sich die Würzburger Kickers in die Krise.

Kleine Geschenke ärgern den Trainer

Die Kickers waren an diesem Samstagnachmittag ein willkommener Gast beim Karlsruher SC, hatte man zum Abschied vom alt-ehrwürdigen Wildpark doch einige Geschenke im Gepäck. Da waren im ersten Spielabschnitt die vielen Unkonzentriertheiten, die die Rothosen nicht so recht ins Spiel kommen ließen. So befand Kickers-Coach Michael Schiele auf der anschließenden Pressekonferenz: "Wir haben den Gegner durch viele Ballverluste im ersten Durchgang stark gemacht."

Den Coach ärgerte zudem, dass sich seine Mannen von der Atmosphäre beeindrucken ließen: "Wir hatten vor dieser Kulisse wohl die Hosen voll. Der KSC ist vor der Pause zu Chancen gekommen und hat ordentlich Druck gemacht." Erst im zweiten Durchgang befreite sich der FWK und bekam deutlich mehr Zugriff, was prompt mit dem Ausgleich belohnt wurde. "In der Kabine mussten wir dann Einiges ansprechen. Wir sind dann gut rausgekommen, machen den Ausgleich und hatten dann mehr Spielanteile."

Torwart-Problem wird immer offensichtlicher

Doch anstatt sich in dieser Phase zu belohnen, verteilten die Kickers in der Schlussphase dann jedoch das größte Präsent des Tages. Ein dicker Patzer von Torhüter Leon Bätge hatte das bittere 1:2 und damit die dritte Niederlage am Stück zur Folge und offenbarte zu allem Überfluss ein weiteres schwerwiegendes Problem der Kickers. Bätge, der schon beim ersten Gegentreffer nicht gut aussah und dessen Nervosität sich im Laufe des Spiels auch auf seine Mannschaftskollegen übertrug, wirkt verunsichert.

Auch in den Spielen gegen Münster (0:1) und Halle (1:2) machte der junge Keeper keine gute Figur, doch es fehlt momentan schlicht an Alternativen. Patrick Drewes ist weiterhin verletzt (Muskelverletzung im Oberschenkel) und auch der dritte Torhüter Nico Stephan fällt nach den Folgen eines Verkehrsunfalls aus. So hat Michael Schiele momentan nicht die Wahl, Bätge aus dem Tor zu nehmen, sondern muss gezwungenermaßen auf einen Turnaround beim Keeper hoffen. "Formschwankungen sind bei jungen Spielern normal. Wir werden ihn wieder aufrichten", wird der FWK-Coach im "Kicker" zitiert.

Allzu viel Zeit dafür hat der FWK jedoch nicht. Nach der dritten Niederlage in Folge und dem nun trostlos wirkenden Platz 11 ist Ernüchterung eingekehrt. Eine Trendwende muss her. Am kommenden Freitag bietet sich dafür die Gelegenheit gegen eine ebenfalls kriselnden FSV Zwickau. Keine Zeit also für weitere Geschenke.

 

   
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