KFC zurück in der Krise: Vogel muss um Job bangen
Nach dem Last-Minute-Sieg beim FSV Zwickau am vergangenen Spieltag wähnte sich der KFC Uerdingen schon auf dem richtigen Weg, die 0:3-Niederlage gegen Aufsteiger Waldhof hat die Krefelder nun wieder in der Realität ankommen lassen: Abstiegsplatz statt Aufstiegsrennen. Die Zukunft von Trainer Heiko Vogel ist fraglich.
Knackpunkt 0:1
"Das ist eine Ansage an die Liga", hatte Christian Dorda nach dem Sieg in Zwickau getönt. Eine etwas zu voreilige Aussage, wie sich am Montagabend zeigte. Nach der vierten Niederlage im neunten Saisonspiel sind die Krefelder bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit auf einen Abstiegsplatz gerutscht – und damit unsanft auf den Boden der Tatsachen aufgeprallt. Dabei zeigte der KFC im Duell mit Waldhof Mannheim keine schlechte Leistung, geriert unmittelbar nach Wiederanpfiff jedoch durch einen individuellen Fehler auf die Verliererstraße. "Unser Konzept wurde bereits nach 48 Minuten über den Haufen geworfen", haderte Trainer Heiko Vogel im Anschluss an die Partie. "Wir sind selbst Schuld daran, weil es ein vermeidbarer Fehler war."
Dass Mannheim im weiteren Verlauf noch zwei weitere Tore nachlegte, fiel für Vogel dann nicht mehr sonderlich ins Gewicht: "Das zweite und dritte Tor sind dem Umstand geschuldet, dass wir auf den Ausgleich gegangen sind. Da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen." Belohnt wurde der KFC trotz eines durchaus leidenschaftlichen Auftritts nicht, zumal die Vogel-Elf nur selten gefährlich wurde. Mit Jan Kirchhoff musste Uerdingen bereits nach 34 Minuten zudem seinen Kapitän auswechseln. Der 28-Jährige hatte sich in einem Luftzweikampf am Kopf verletzt.
"Vogel raus"
Einige der 3.409 Zuschauer in der Düsseldorfer Arena quittierten die neuerliche Pleite mit "Vogel Raus"-Rufen. "Das gehört zu meinem Job dazu", meinte der KFC-Coach im "Telekom"-Interview. "Hätten wir gewonnen, würde die Fans nicht rufen." Ob der 43-Jährige am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Meppen noch auf der Bank sitzen wird, ist ungewiss. Wie die "Rheinische Post" berichtet, soll KFC-Präsident Mikhail Ponomarev nach dem Spiel eine kurze Ansprache in der Kabine gehalten haben. Zu Vogels Zukunft äußerte sich der Investor nicht. "Der Präsident wird noch eine Nacht darüber schlafen", schreibt das Blatt.
Klar ist: Mit dem Saisonstart können die Verantwortlichen nicht zufrieden sein. "De facto haben wir zu wenig Punkte", weiß auch Vogel. Nur zwei Siege aus neun Spielen, das sind nicht die Ansprüche des ambitionierten Klubs. Und auch Vogels Bilanz liest sich alles andere als positiv: Aus den zwölf Liga-Spielen unter der Regie des 43-Jährigen holte der KFC gerade mal zehn Punkte – die Hälfte aller Partie ging verloren. Anfang September schied Uerdingen nach einer Niederlage bei Regionalligist Rot-Weiss Essen zudem aus dem Landespokal aus. Sollte Vogel nun gehen müsste, wäre das bereits der vierte Trainerwechsel in diesem Jahr. Zuvor saßen Stefan Krämer, Norbert Meier und Frank Heinemann auf der Bank.